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Battle and Beating, Water and Waste: Micro-Level Impact Evaluation in Developing and Emerging Economies

Die Dissertation mit dem Titel “Battle and Beating, Water and Waste: Micro-Level Impact Evaluation in Developing and Emerging Economies” beinhaltet die Ergebnisse ökonometrischer Wirkungsevaluierungen, die innerhalb zwei verschiedener Themengebieten des täglichen Lebens in Entwicklungs- und Schwellenländern durchgeführt wurden: Gewalt und Wasser.
Im ersten dieser Themengebiete konzentriert sich die Analyse auf die Verhaltens-Reaktionen der Bevölkerung, die in räumlicher Nähe zu gewaltsamem Konflikt lebt. Detailliert die Wirkung solcher Exponierung auf das Auftreten häuslicher Gewalt untersuchend, trägt das erste Kapitel – gemeinsam verfasst mit Dominik Noe – dazu bei, die gesellschaftlichen Kosten kriegsähnlicher Auseinandersetzungen abzuschätzen. Insbesondere die Nachwirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen und soziales Verhalten gegenüber Familie und Freunden werden betrachtet. Wir formulieren die Theorie, dass das Leben in Haushalten in der Nähe zu Orten von extrem gewaltsamen Zwischenfällen die Wahrscheinlichkeit von Frauen in diesen Haushalten erhöht, Opfer häuslicher Gewalt zu werden. Diese Theorie überprüfen wir dann anhand von Daten aus Kolumbien; einem Land, in dem sowohl reichhaltige Daten zu Gefechten als auch zu häuslicher Gewalt vorliegen. Die Kernerkenntnis lautet, dass eine höhere Intensität der gewaltsamen Konflikte mutmaßlich die Wahrscheinlichkeit der Frauen, Opfer häuslicher Gewalt zu werden, deutlich erhöht.
Das zweite und dritte Kapitel dieser Dissertation sind dem zweiten Themengebiet gewidmet, und hier insbesondere Aspekten des Anschlusses von Haushalten an Leitungswasser und moderne Abwasser-Entsorgung. Das zweite Kapitel – gemeinsam verfasst mit Stephan Klasen, Tobias Lechtenfeld und Kristina Meier – untersucht die Wirkung des Anschlusses von Haushalten an Leitungswasser und Abwasser-entsorgung auf Gesundheit sowie Schul- und Arbeitsplatz-Anwesenheit. Es trägt zu der derzeit noch überschaubaren Anzahl von Wirkungsevaluierungen im Wasser- und Abwasserbereich bei, und ist nach Kenntnis der Autoren die erste rigorose Wirkungsevaluierung im städtischen Umfeld. Quasi-experimentelle Methoden und Wasserqualitäts-Tests unter Berücksichtigung von ungleichmäßiger Infrastruktur-Ausbreitung erlauben es, die Wirkungen separat einerseits für Anschluss lediglich an Leitungswasser, als auch andererseits für zusätzlichen Anschluss an Abwasserentsorgung, zu schätzen. Die Kernerkenntnis lautet, dass Anschluss an Leitungswasser in jemenitischen Städten schädlich sein kann, wenn die Wasserversorgung unregelmäßig ist; und die Wirkung bei regelmäßiger Versorgung im Vergleich zu traditionellen und alternativen Wasserquellen sehr gering ist. Anschluss an Abwasserentsorgung scheint dagegen bei regelmäßiger Wasserversorgung zu gesundheitlichem Nutzen zu führen.
Es ist regelmäßig zu beobachten, dass in Aufbereitungsanlagen entkeimtes Leitungswasser innerhalb des Haushaltes rekontaminiert wird. Wasserqualitäts-Tests an Testpunkten entlang der Versorgungskette innerhalb des Haushaltes erlaubt Rückschlüsse auf Ort und Quelle der Kontaminierung. Der Löwenanteil dieser Verschlechterung der Wasserqualität ist auf Verhalten im Zusammenhang mit Wasser-Handhabung und Hygiene zurückzuführen. Das in Alleinautorschaft verfasste dritte Kapitel baut auf dem zweiten auf und untersucht, welche treibenden Faktoren hinter Verhaltensaspekten stehen, die Rekontaminierung verhindern würden. Spezifisch die Determinanten von Wasserbehandlung und Hygiene werden untersucht, und vor dem Hintergrund der Erkenntnisse aus dem zweiten Kapitel interpretiert. Die Kernerkenntnis lautet, dass Hygiene-Training, Zugang zu Informations- und Kommunikations-Technologie sowie Schulbildung mutmaßlich zu den relevanten, beeinflussbaren Determinanten zählen. Anschluss an Leitungswasser und Abwasserentsorgung – welche üblicherweise bestenfalls mittelfristig ausgebaut werden können – haben scheinbar ebenfalls wünschenswerte Effekte, allerdings in geringerem Maße, und in höherem Maße bei Leitungswasser als bei zusätzlicher Abwasserentsorgung.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0022-5E96-E
Date07 February 2014
CreatorsRieckmann, Johannes P.
ContributorsKlasen, Stephan Prof. Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis

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