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Die Wirkung von Incentives auf die Antwortqualität in Umfragen / The effect of incentives on response quality in surveys

Dingelstedt, André 24 November 2015 (has links)
Die standardisierte Befragung ist in der sozialwissenschaftlichen Forschung ein anerkanntes und häufig genutztes Erhebungsverfahren, um Einblicke in die Einstellungen von Bevölkerungsgruppen zu erlangen. In den letzten Jahrzehnten konnte jedoch ein deutlicher Rückgang der Teilnahmebereitschaft an Umfragen festgestellt werden. Zur Erhöhung der Teilnahmebereitschaft wird zumeist der Einsatz monetärer Anreize (= Incentives) empfohlen, wobei diese zu Beginn oder am Ende der Befragung ausgehändigt werden können. Es ist jedoch unklar, ob und inwiefern ein Incentive auch die Antwortqualität während der Befragung beeinflusst. Die bisher durchgeführten Studien weisen zumeist keine klare Begriffsdefinition für Antwortqualität auf und wählen daher Indikatoren zur Prüfung von Zusammenhängen ohne abgeleiteten theoretischen Bezug aus. Darüber hinaus fehlen im Forschungsfeld empirisch abgesicherte Theorien zur Erklärung der Wirkung von Incentives auf die Datenqualität in Befragungen. Eine theoretische Absicherung erscheint umso wichtiger, da in aktuellen Studien negative Befunde zur Antwortqualität aufgrund der Incentivierung berichtet werden (vgl. Barge & Gehlbach (2012)). Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist daher auf Grundlage theoretischer Konzepte – unter Verwendung eines Incentive-Experiments – die Frage zu klären, ob und inwiefern Incentives systematisch auf die Antwortqualität wirken. Hierfür wurde zu Beginn eine Definition für Antwortqualität aus dem Konzept des Total Survey Error (vgl. Biemer & Lyberg (2003); Weisberg (2005)), dem Satisficing-Ansatz nach Krosnick (1991) und dem Mikrozensusgesetz (2005) abgeleitet. Es wurden vier Facetten der Antwortqualität herausgearbeitet, welche als Grundlage für die später folgenden Analysen dienten. Darauf folgend wurde zum einen als motivationspsychologischer Ansatz die Cognitive Evaluation Theory (Deci & Ryan (1985)) herangezogen und zum anderen die Reziprozitätshypothese (Gouldner (1960)) vorgestellt. Aus diesen theoretischen Ansätzen wurden Zusammenhangshypothesen abgeleitet, welche stets einen positiven Effekt von Incentives auf die Antwortqualität postulierten. Im nächsten Schritt wurde das Erhebungsdesign beschrieben (= drei Versuchsgruppen mit unterschiedlicher Incentivierung: 0 Euro, 5 Euro, 20 Euro; als Versuchspersonen wurden Studierende der Universität Göttingen herangezogen) und der zur Hypothesenprüfung benötigte, selbst entwickelte Fragebogen vorgestellt. Die zentrale Schlussfolgerung der auf Basis der Ergebnisse lautet, dass Incentives heterogene Effekte auf die vier Facetten der Antwortqualität aufweisen. Die Höhe des Incentives beeinflusst dabei nicht nur die Stärke der Effekte, sondern auch deren Wirkrichtung. Darüber hinaus konnten bei einem Incentive in Höhe von 5 Euro tendenziell positive Effekte bezüglich der Antwortqualität beobachtet werden, wobei bei einem Incentive in Höhe von 20 Euro prinzipiell eher negative Effekte festgestellt wurden. Es konnten dabei auch negative Effekte auf die Facetten der Antwortqualität in der Versuchsgruppe ohne Incentive festgestellt werden. Diese negativen Zusammenhänge werden über die Definition der Situation erklärt. Hierbei wird vermutet, dass die Befragten Forscher in ihren Studien unterstützen wollen, aber aufgrund von Fehlinterpretationen über die Ziele und Erwartungen der Forscher zu einem unerwünschten Antwortverhalten tendieren. Aus dieser Erklärung heraus wird die Vermutung formuliert, dass mit steigender intrinsischer Motivation, bzw. Reziprozität nicht die Antwortqualität steigt, sondern höchstens der Wille der Befragten für eine verbesserte Antwortqualität.

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