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Untersuchungen zu Nachweis und Differenzierung von Campylobacter fetus subsp. venerealis beim Rind mit konventionellen und molekularbiologischen MethodenBagon, Audrey 09 November 2006 (has links) (PDF)
Campylobacter fetus subsp. venerealis ist der Erreger der bovinen genitalen Campylobacteriose, einer anzeigepflichtigen Tierseuche. Er hat sein natürliches Reservoir im Präputialsack klinisch gesunder Bullen und ist in der Lage, Aborte zu verursachen (enzooti-scher Abort). Davon abzutrennen sind Infektionen mit C. fetus subsp. fetus, welcher natürlicherweise im Intestinaltrakt des Rindes auftritt und ebenfalls Aborte auszulösen vermag (spo-radischer Abort). Während C. fetus subsp. venerealis einen ausgeprägten Tropismus für die Genitalschleimhaut des Rindes aufweist, handelt es sich bei der Subspezies fetus um einen Zoonoseerreger, der beim Menschen schwerwiegende Erkrankungen mit zumeist septikämischen Charakter verursachen kann. Die Übertragung von C. fetus subsp. venerealis erfolgt hauptsächlich durch den natürlichen Deckakt, es besteht aber auch die Gefahr der Verbreitung durch künstliche Besamung, da klinisch gesunde Bullen den Erreger im Samen enthalten können. Die Unterschiede in der Epidemiologie und die klinische Bedeutung der beiden C. fetus-Subspezies erfordern eine exakte Identifizierung und Differenzierung. Der erste Teil der Untersuchung befasst sich daher mit den Möglichkeiten des molekularen Erregernachweises. Im zweiten Teil wurden 50 Isolate aus den vergangenen fünf Jahren mit molekularen Methoden auf ihre genetische Ähnlichkeit untersucht. Eine Abgrenzung durch traditionelle mikrobiologische Methoden ist sehr problematisch, da sie im Wesentlichen auf nur zwei Reaktionen beruht: die Glycin-Toleranz und die Na-Selenit-Reduktion, wobei neueste Untersuchungen unter standardisierten Bedingungen nur die Glycin-Toleranz als eindeutig charakterische Reaktion für beide Subspezies übrigließe. Aus diesem Grunde wurden PCR-Untersuchungen zur Identifizierung und Differenzierung beider C. fetus-Subspezies eingeführt. In einem ersten Schritt wurde Campylobacter fetus spezifisch nachgewiesen. Danach erfolgte die Differenzierung der Subspezie durch eine weitere PCR, in der nur bei Vorliegen der DNS von C. fetus subsp. venerealis ein Amplikon erhalten wurde. Insgesamt wurden 103 C. fetus-Isolate untersucht, einschließlich der Typenstämme von C. fetus subsp. fetus und C. fetus subsp. venerealis. Auf Grund der Ergebnisse des Gly-cintoleranztests konnten 81 C. fetus subsp. venerealis (Glycin intolerant) und 22 C. fetus subsp. fetus (Glycin tolerant) identifiziert werden. Die Ergebnisse des Glycintoleranztests und der PCR stimmten bei allen 103 C. fetus Isolaten überein. Versuche zum Direktnachweis von C. fetus subsp. venerealis aus Bullensperma durch Anwendung von fünf unterschiedlichen DNS-Extraktionsmethoden waren in ihren Ergebnissen hinsichtlich ihrer Sensitivität nicht zufrieden stellend (104 KbE/ml). Daraus ergibt sich zwingend, dass die Kultivierung des Erregers vor seiner phäno- und genotypischen Charakterisierung weiterhin unverzichtbar bleibt. Durch Untersuchungen mittels PFGE wurde gezeigt, dass die Campylobacter fetus subsp. venerealis-Population, die in Deutschland vorkommt, genetisch nicht einheitlich ist. Eine strenge Gruppierung nach geografischen Regionen war nicht möglich. Innerhalb größerer Gruppen genetisch ähnlicher Stämme fielen Isolate mit identischen Mustern auf, was auf gemeinsame Infektionsquellen hindeutet. Die ERIC-PCR sollte in der vorliegenden Arbeit als zweite Methode der Analyse des Gesamtgenoms zur weiteren Stützung der Ergebnisse der Makrorestriktionsanalyse beitragen. Die Analysen mittels ERIC-PCR machte ein hohes Maß an Heterogenität innerhalb der einzelnen Spezies sichtbar, lässt jedoch keine Assoziation zwischen Bandenprofilen und einer Zuordnung zum Krankheitsbild oder zur geographischen Herkunft zu.
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Untersuchungen zu Nachweis und Differenzierung von Campylobacter fetus subsp. venerealis beim Rind mit konventionellen und molekularbiologischen MethodenBagon, Audrey 09 November 2006 (has links)
Campylobacter fetus subsp. venerealis ist der Erreger der bovinen genitalen Campylobacteriose, einer anzeigepflichtigen Tierseuche. Er hat sein natürliches Reservoir im Präputialsack klinisch gesunder Bullen und ist in der Lage, Aborte zu verursachen (enzooti-scher Abort). Davon abzutrennen sind Infektionen mit C. fetus subsp. fetus, welcher natürlicherweise im Intestinaltrakt des Rindes auftritt und ebenfalls Aborte auszulösen vermag (spo-radischer Abort). Während C. fetus subsp. venerealis einen ausgeprägten Tropismus für die Genitalschleimhaut des Rindes aufweist, handelt es sich bei der Subspezies fetus um einen Zoonoseerreger, der beim Menschen schwerwiegende Erkrankungen mit zumeist septikämischen Charakter verursachen kann. Die Übertragung von C. fetus subsp. venerealis erfolgt hauptsächlich durch den natürlichen Deckakt, es besteht aber auch die Gefahr der Verbreitung durch künstliche Besamung, da klinisch gesunde Bullen den Erreger im Samen enthalten können. Die Unterschiede in der Epidemiologie und die klinische Bedeutung der beiden C. fetus-Subspezies erfordern eine exakte Identifizierung und Differenzierung. Der erste Teil der Untersuchung befasst sich daher mit den Möglichkeiten des molekularen Erregernachweises. Im zweiten Teil wurden 50 Isolate aus den vergangenen fünf Jahren mit molekularen Methoden auf ihre genetische Ähnlichkeit untersucht. Eine Abgrenzung durch traditionelle mikrobiologische Methoden ist sehr problematisch, da sie im Wesentlichen auf nur zwei Reaktionen beruht: die Glycin-Toleranz und die Na-Selenit-Reduktion, wobei neueste Untersuchungen unter standardisierten Bedingungen nur die Glycin-Toleranz als eindeutig charakterische Reaktion für beide Subspezies übrigließe. Aus diesem Grunde wurden PCR-Untersuchungen zur Identifizierung und Differenzierung beider C. fetus-Subspezies eingeführt. In einem ersten Schritt wurde Campylobacter fetus spezifisch nachgewiesen. Danach erfolgte die Differenzierung der Subspezie durch eine weitere PCR, in der nur bei Vorliegen der DNS von C. fetus subsp. venerealis ein Amplikon erhalten wurde. Insgesamt wurden 103 C. fetus-Isolate untersucht, einschließlich der Typenstämme von C. fetus subsp. fetus und C. fetus subsp. venerealis. Auf Grund der Ergebnisse des Gly-cintoleranztests konnten 81 C. fetus subsp. venerealis (Glycin intolerant) und 22 C. fetus subsp. fetus (Glycin tolerant) identifiziert werden. Die Ergebnisse des Glycintoleranztests und der PCR stimmten bei allen 103 C. fetus Isolaten überein. Versuche zum Direktnachweis von C. fetus subsp. venerealis aus Bullensperma durch Anwendung von fünf unterschiedlichen DNS-Extraktionsmethoden waren in ihren Ergebnissen hinsichtlich ihrer Sensitivität nicht zufrieden stellend (104 KbE/ml). Daraus ergibt sich zwingend, dass die Kultivierung des Erregers vor seiner phäno- und genotypischen Charakterisierung weiterhin unverzichtbar bleibt. Durch Untersuchungen mittels PFGE wurde gezeigt, dass die Campylobacter fetus subsp. venerealis-Population, die in Deutschland vorkommt, genetisch nicht einheitlich ist. Eine strenge Gruppierung nach geografischen Regionen war nicht möglich. Innerhalb größerer Gruppen genetisch ähnlicher Stämme fielen Isolate mit identischen Mustern auf, was auf gemeinsame Infektionsquellen hindeutet. Die ERIC-PCR sollte in der vorliegenden Arbeit als zweite Methode der Analyse des Gesamtgenoms zur weiteren Stützung der Ergebnisse der Makrorestriktionsanalyse beitragen. Die Analysen mittels ERIC-PCR machte ein hohes Maß an Heterogenität innerhalb der einzelnen Spezies sichtbar, lässt jedoch keine Assoziation zwischen Bandenprofilen und einer Zuordnung zum Krankheitsbild oder zur geographischen Herkunft zu.
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