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Modal Particles, Discourse Structure and Common Ground Management.Döring, Sophia 27 September 2018 (has links)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der deutschen Modalpartikeln (MPn), das in der linguistischen Forschung viel Aufmerksamkeit erhalten hat, aber fast immer nur innerhalb der Satzgrenzen betrachtet wurde. Es wurde mehrfach vorgeschlagen, dass MPn eine Funktion im Hinblick auf Common Ground-Management haben, jedoch wird nie ausgeführt, wie diese zustande kommt. In dieser Arbeit wird gezeigt, wie die Bedeutung und Funktion verschiedener MPn im Rahmen eines erweiterten Common Ground-Modells erfasst werden kann. In einem zweiten Schritt wird in zwei empirischen Studien die Interaktion von MPn mit Diskursstruktur analysiert, wobei Diskursstruktur hier im Rahmen von Diskursrelationen modelliert wird. Dafür wurden in einem Korpus von Parlamentsreden (126.000 Token) alle Sätze, die eine MP (ja, doch, eben, halt, wohl und schon wurden analysiert) enthalten im Hinblick auf ihre Relationen zu adjazenten Diskurseinheiten annotiert. Verwendet wurde dafür die in der Rhetorischen Strukturtheorie (Mann & Thompson 1989) vorgeschlagenen Relationen. Die statistische Analyse der Ergebnisse zeigen signifikante Präferenzen der einzelnen MPn für bestimmte Diskursrelationen. Diese wurden anschließend in einem Lexical Choice Experiment überprüft und bestätigt, bei dem SprecherInnen im Kontext verschiedener Diskursrelationen auswählen sollten, welche MP am natürlichsten in einen Diskurs passt. SprecherInnen verwenden MPn, um zu zeigen, in welchem Verhältnis eine Proposition zu anderen steht oder um die Proposition auf eine bestimmte Art und Weise im Diskurs zu verankern, z.B. in dem sie als Hintergrundinformation markiert wird. Die beiden empirischen Studien zeigen zum ersten Mal, wie SprecherInnen diese Funktionen nutzen – und teilweise ausnutzen – um Diskurs zu strukturieren, Diskursrelationen hervorzuheben und so Kohärenz zu fördern. Gleichzeitig zeigt diese Arbeit, dass ein erweitertes Common Ground-Modell notwendig ist, um den Beitrag von MPn adäquat zu erfassen. / This work focuses on the phenomenon of German modal particles (Mps) which has received much attention in linguistic research – however mainly restricted to an analysis inside the sentence boundaries. It has been proposed that the function of Mps can be described with respect to common ground management, but this has never been spelled out in detail. Here, the meaning and function of different Mps will be captured in a broadened common ground model. In a second step, two empirical studies analyse the interaction of MPs and discourse structure – here modelled in terms of discourse relations. In a corpus of parliament speeches (126.000 word tokens), all sentences containing a modal particle (ja, doch, eben, halt, wohl and schon have been analyzed) were annotated for their discourse relations towards adjacent discourse units. The statistical analysis of the results reveals clear preferences of the single particles for different discourse relations. These preference were tested again in a follow-up experiment, a lexical choice task in which speakers had to decide which particle fits most naturally in contexts of different discourse relations. The results verified the findings of the corpus study. Overall, MPs can be used to indicate to the addressee how a proposition that is asserted by the speaker is related to (an)other proposition(s) and anchor information in discourse structure in a certain way, e.g. by marking it as background information. The results of the empirical studies show for the first time how speakers can make use of these functions – sometimes by exploiting them – to structure discourse, enhance the function of discourse relations and thereby establish coherence. At the same time, it becomes clear that a broader model of common ground is needed to capture this function of MPs in discourse appropriately.
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