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"BRÜDERLICHE EGOISTEN". DIE GEDICHTÜBERSETZUNGEN AUS DEM SPANISCHEN VON ERICH ARENDT UND HANS MAGNUS ENZENSBERGER

Telge, Claus January 2015 (has links)
The authors and translators Erich Arendt and Hans Magnus Enzensberger are two key figures in German literature after 1945, known especially for their appropriation of foreign literatures. They both contributed extensively to the reception of Modern Latin American and Spanish Poetry in East and West Germany by translating poets such as Pablo Neruda, César Vallejo and Rafael Alberti. This is the first study to explore the asymmetrically intertwined literary conditions of the two author-translator figures with regard to the ways in which engaging with a foreign text opens up a perspective on the author-translator’s own poetology.
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Rezension: Claus Telge, „Brüderliche Egoisten“. Die Gedichtübersetzungen aus dem Spanischen von Erich Arendt und Hans Magnus Enzensberger. (Beiträge zur neueren Literaturgeschichte 375) Winter, Heidelberg 2017

Welge, Jobst 21 May 2024 (has links)
Die deutsch-deutsche Konstellation der beiden Dichter-Übersetzer Erich Arendt und Hans Magnus Enzensberger ruft zwei komplementäre Kontexte der 1950er/1960er Jahre auf: einerseits die kulturpolitischen Zwänge in der DDR, andererseits die Internationalisierung und Politisierung der westdeutschen Literatur. Vor dem Hintergrund dieser Kontexte ist die Praxis der Rezeption und Übersetzung von Dichtern wie Pablo Neruda und César Vallejo weitaus mehr als nur ein Akt der sprachlichen Anverwandlung. In konziser Auseinandersetzung mit sowohl klassischen als auch aktuelleren Theorien von sprachlicher sowie kultureller Übersetzung (W. Benjamin, L. Venuti, F. Ortiz, E. Apter) exploriert Claus Telge das Spektrum von domestizierender oder verfremdender Übersetzungspraxis, als Möglichkeiten, „das Eigene und das Fremde im Prozess der Übersetzung immer wieder neu in Beziehung“ (S. 26) zu setzen. Die Doppel-Identität von Arendt und Enzensberger als „Autor-Übersetzer“ im literarischen System wird sodann theoretisch perspektiviert als die praktische Infragestellung „der Vorstellung von der Autorschaft als originärem Ausdruck eines Menschen“ (S. 32). Die Spezifik der Autor-Übersetzung (wie bereits im Falle von Ezra Pound oder Paul Celan) wird verstanden als eine „intertextuelle Praktik“ (S. 48), die zwischen fremdem Ausgangstext und eigener Poetik/literarischer Schreibweise vermittelt. Ausführlich referiert Telge dabei das Konzept einer symptomatischen Lektüre (L. Althusser und L. Venuti), um so hervorzuheben, wie die Autor-Übersetzung sowohl die Ressourcen der Zielsprache mobilisiert als auch ihrerseits modifiziert wird (S. 57–60).

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