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Interwar Open-Market OperationsRömer, Matthias 06 June 2023 (has links)
Diese Dissertation besteht aus einer Einleitung und drei empirischen Kapiteln, die sich mit verschiedenen Aspekten der Offenmarktgeschäfte der Bank of England in der Zwischenkriegszeit befassen. Offenmarktgeschäfte sind der Kauf und Verkauf von kurzfristigen Staatsanleihen. Die Einleitung definiert Instrumente und Ziele der Geldpolitik und beschreibt welche Folgen die veränderte Rolle Großbritanniens in der Welt nach dem 1. Weltkrieg für die Geldpolitik hatte. Das zweite Kapitel zeigt, wie Offenmarktgeschäfte die verfügbare Liquidität auf dem Londoner Geldmarkt erhöhen oder senken können. Dies erlaubt die kurzfristigen Marktzinsen relativ zum Leitzins zu steuern, was wiederum häufige Änderungen der Leitzinsen unnötig machte. Die empirische Analyse zeigt, dass Offenmarktgeschäfte die Wahrscheinlichkeit verändern können, dass Marktteilnehmer sich Geld bei der Diskontfazilität leihen müssen. Das dritte Kapitel zeigt, dass Offenmarktgeschäfte noch weitere Zwecke erfüllen. In der Finanzkrise von 1931 trugen Offenmarktgeschäfte dazu bei die größten Geschäftsbanken in London vor größerem Schaden zu bewahren. Der Verlust von Goldreserven wurde durch Offenmarktgeschäfte in großem Maße kompensiert und stabilisierte so die Liquidität der Geschäftsbanken. Das vierte Kapitel zeigt, dass Offenmarktgeschäfte zudem eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der kurzfristigen Marktzinsen nach Kriegsausbruch 1939 spielten. Die empirische Analyse zeigt wie sorgfältig gewählte Laufzeiten von Offenmarktgeschäften dazu beigetragen haben, übermäßige Schwankungen der kurzfristigen Marktzinsen zu verhindern. Insgesamt deutet diese Dissertation darauf hin, dass die Bank of England in der Zwischenkriegszeit ähnlich einer modernen Zentralbank agierte. Kurzfristige Marktzinsen waren das operatives Ziel der Geldpolitik und nicht die Zentralbankgeldmenge. Im Jahr 1931 zog die Bank of England es vor die Geschäftsbanken zu stützen, auch wenn dies die Aufgabe des festen Wechselkurses bedeutete. / This dissertation consists of an introductory chapter and three empirical chapters which deal with various aspects of open-market operations by the Bank of England during the interwar period. Open-market operations are the purchase and sale of Treasury bills. The introduction defines monetary policy implementation and describes the economic circumstances after World War I and outlines what consequences the changing role of Britain in the world had for monetary policy. The second chapter shows how open-market operations could add or drain liquidity in the London money market and help steer short-term market rates relative to the Bank rate, which made frequent changes in the Bank Rate unnecessary. The empirical analysis shows that open-market operations could change the probability of market participants having to borrow at the discount facility. The third chapter argues that in time of crisis the purpose of open-market operations goes further. During the financial crisis of 1931 open-market operations most likely helped to protect the largest clearing banks in London from severe harm. The empirical analysis shows how open-market operations offset the effect of reserves losses at an unprecedented scale and stabilized the liquidity of the London clearing banks. Chapter four examines the role of open-market operation after the outbreak of war in 1939. Open-market operations played a crucial role in stabilizing short-term market rates and preserving the London money market in its original form, most notably the London discount houses and clearing banks. The descriptive evidence shown suggests how carefully chosen maturities of open-market operations helped offset any undue disturbances to short-term market rates after the outbreak of war. Overall, this dissertation suggests that the Bank of England, not unlike modern central banks, targeted short-term market rates, not some monetary quantity, and chose banking stability over a fixed exchange rate in 1931.
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