• Refine Query
  • Source
  • Publication year
  • to
  • Language
  • 1
  • Tagged with
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • 1
  • About
  • The Global ETD Search service is a free service for researchers to find electronic theses and dissertations. This service is provided by the Networked Digital Library of Theses and Dissertations.
    Our metadata is collected from universities around the world. If you manage a university/consortium/country archive and want to be added, details can be found on the NDLTD website.
1

Störer gesellschaftlicher Ordnung: Über inhaltliche Kontinuitäten in Sektenbeschreibungen

Wustmann, Claudia, Neef, Katharina 25 June 2024 (has links)
Religionsgemeinschaften – besonders solche, die innerhalb einer Gesellschaft eine gewisse Majorität beanspruchen können – sehen sich zumeist gezwungen, sich von anderen, konkurrierenden Gemeinschaften, insbesondere divergierenden Strömungen der eigenen Tradition, abzugrenzen. In Beschreibungen devianter Gruppierungen, sogenannter Sekten, sind es vor allem soziale Stigmata, mit denen die „Sektierer“ immer wieder belegt werden: Sekten seien unmoralisch in vielerlei Hinsicht; ihre Anhänger sexuell deviant und seltsamen, nicht den ständischen Gegebenheiten entsprechenden Umgang miteinander pflegend. Der religiöse Habitus sei ohnehin lediglich Tarnung für Personen oder Gruppen, die nur an das Geld der Einfältigen wollten. Diese und ähnliche Vorwürfe finden sich durch die Jahrhunderte in Häresiographien, Sektenratgebern und letztlich in der öffentlichen Diskussion. Denn ebenso wie diese Topoi nicht unbedingt religiöse Bezüge aufweisen, finden sie sich nicht nur in religiösen Diskursen, sondern nehmen auch in der Literatur über dezidiert areligiöse Gruppen, etwa den Deutschen Monistenbund, einen festen Platz ein. Durch diese Kontinuität der Motive sowie sprachlichen Muster eignen sich Sektendebatten bzw. die Literatur über Sekten, um historische Toleranzgrenzen und Konstruktionen des Anderen auszuloten. Damit potentiell raum- und zeitübergreifend am Quellenmaterial deklinierbar, beschränken sich die im Folgenden gewählten Beispiele aus Gründen einer stringenten Argumentationslinie weitgehend auf die Frühe Neuzeit und Moderne im deutschsprachigen Raum; dadurch platzieren sich die Belege sowohl in einem kulturellen Kontinuum als auch in einem Rahmen gesellschaftlichen Wandels, der die Gleichartigkeit wie auch die Anpassung und damit scheinbare Veränderung dieser Konstruktionen aufzeigbar macht.

Page generated in 0.0917 seconds