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Ideologische Öffentlichkeit: Zur Organisation gesellschaftlicher Erfahrung im KapitalismusSevignani, Sebastian 19 November 2019 (has links)
Gesellschaftliche Erfahrung wird in einen aufsteigenden und einen absteigenden Kommunikationsprozess zwischen einfachen, mittleren und komplexen Teilöffentlichkeiten organisiert, der hier als 'ideologische Öffentlichkeit' bezeichnet wird. Deren Akteure sind eine Vielzahl antagonistischer Medien, deren unterschiedliche Positionen in den Massenmedien gemäß ihren unterschiedliche Machtressourcen verdichtet repräsentiert sind. Zudem gehören zur ideologischen Öffentlichkeit kompromissbildende Werte, wie etwa Unparteilichkeit, herrschaftsfreier Diskurs, Presseethiken, die eine überwölbende 'bürgerliche Öffentlichkeit' bilden. Deren Repräsentation nehmen die Massenmedien einerseits für sich in Anspruch; sie kann aber auch von den antagonistischen Medien der unteren Ebenen der Öffentlichkeit an ihnen vorbei in Anspruch genommen werden. Der Effekt dieser komplexen Anlage ideologischer Öffentlichkeit ist es, ein Gemeinwesen zu behaupten, wo dieses angesichts antagonistischer Sozialbeziehungen nicht existiert und so zur Reproduktion gesellschaftlicher Antagonismen beizutragen. Die emanzipatorische Form von Öffentlichkeit bestimmt sich dann als 'anti-ideologisch' und ist einem Erfahrungswachstum verpflichtet.
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Materialistische SprachtheorieFastner, Daniel 16 July 2013 (has links)
Die vorliegende Arbeit skizziert eine materialistische Antwort auf die Frage, welche gesellschaftliche Bedeutung Sprache hat, in welchem Sinne sie Bedingung für und inwiefern sie in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Strukturen ist. Den Rahmen bildet die materialistische Geschichtsauffassung und Gesellschaftstheorie. Sie wird zunächst in ihrer Ausarbeitung durch Marx und Engels ohne Verbindung mit einer entwickelten materialistischen Sprachtheorie eingeführt. Es folgt ein Gang durch sprachtheoretische Fragestellungen, die unterhalb der gesellschaftstheoretischen Ebene angesiedelt sind: Wittgensteins Auffassung der Sprache als Regelfolgepraxis wird als Idealismuskritik des Abbildungsparadigmas in der Sprachphilosophie gedeutet, anhand der Kulturhistorischen Schule der russischen Psychologie wird Sprache als Orientierungsmittel und materielle Basis komplexerer Zwecksetzungen bestimmt und schließlich an Brandoms pragmatistischer Rekonstruktion der logischen Gliederung der Sprache die Stellung innersprachlicher Regelstrukturen diskutiert. Die gesellschaftliche Ebene wird im letzten Kapitel anhand von materialistischen Gesellschaftstheorien der Sprache (Gramsci), der Ideologie (Projekt Ideologietheorie) und des Diskurses (Fairclough) wieder aufgenommen und mit den Resultaten der vorangegangenen Kapitel vermittelt. Dabei wird die zuvor entwickelte Bestimmung der Sprache als Mittel der Orientierung und Zwecksetzung im Verhältnis zu nichtsprachlichen gesellschaftlichen Strukturen und ihrer historischen Besonderung entfaltet. / The text provides an outline of a materialist answer to what significance language has in relation to society, in which sense it is a condition for and in how far it is dependent on social structures. The materialist notion of history and materialist social theory serve as theoretical framework. They are first introduced as developed by Marx and Engels without any relation to a full-fledged materialist language theory. In a second step problems of language theory below the level of social theory are tackled: Wittgenstein‘s concept of language as a praxis of rule-following is interpreted as a critique of the idealism that informs the representation paradigm in language philosophy; following the cultural-historical psychology language is defined as means of orientation and material basis for complex goal setting; Brandom‘s pragmatist reconstruction of the logical structure of language serves as background for discussing the status of immanent rule structures of language. The social level is then taken up again and mediated with the results of the discussion of sub-social language theories by drawing on materialist social theories of language (Gramsci), of ideology (Projekt Ideologietheorie), and of discourse (Fairclough). The definition of language as a means of orientiation and goal setting is developed in its relation to non-language social structures and their historical specificity.
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