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Gestikon. Konzeption eines translationsgerichteten kollaborativen Wörterbuchs der Kinegramme

Weiler, Thomas 22 October 2013 (has links) (PDF)
Übersetzer bewegen Sprache. Und sie bewegen sich in Sprachen. Eine dieser Sprachen ist die Körpersprache. Lange Zeit wurde diese nonverbale Sprache von der Sprachwissenschaft vernachlässigt, wurden kaum Versuche unternommen, dieses weite Feld zu beackern. Mittlerweile wurde jedoch die Bedeutung des Nonverbalen erkannt, was nicht zuletzt die Fülle an Publikationen in Kommunikationswissenschaft, Semiotik, Psychologie und eben auch in der Linguistik dokumentiert. Die Relevanz der Beschäftigung mit Körpersprache liegt aufgrund der „interkulturell körpersensiblen Dolmetschsituationen“ (KALVERKÄMPER 2003:262) für die Dolmetschwissenschaft auf der Hand (vgl. z. B. NORD 19912:123 ff; AHRENS 1998; POYATOS 2002a:271 ff; KUTZ 2007:30). Doch auch für die Übersetzungswissenschaft bieten sich wichtige Anknüpfungspunkte, die bislang kaum Beachtung gefunden haben. Die Felder des Verbalen und des Nonverbalen weisen zahlreiche Überschneidungen, Verschränkungen und Berührungspunkte auf. So finden sich schon bei WALTHER von der Vogelweide verbale Fixierungen nonverbalen Verhaltens: Ich saz ûf eime steine und dahte bein mit beine: dar ûf saztẹ ich den ellenbogen: ich hetẹ in mîne hant gesmogen daz kinnẹ und ein mîn wange. Der körpersprachliche Ausdruck, per definitionem ein nonverbales Zeichen, kann also auch verbal kodiert werden. Dieser intersemiotische Transferprozess geht, wie der Übersetzungsprozess im Allgemeinen, nicht ohne Verschiebungen und Verluste vonstatten. Was das Auge in Sekundenbruchteilen erfassen kann, würde in Worten beschrieben nicht selten Seiten füllen und bliebe dabei doch nur eine Annäherung an das Gesehene. Statt wortreicher Beschreibungen stehen den Autoren verschiedenster Sprachen aber auch konventionalisierte Wendungen zur Verfügung, mit denen sich Körpersprache prägnant abbilden lässt. Diese Wendungen unterscheiden sich von Sprache zu Sprache nicht nur bezüglich Anzahl und Frequenz. Sie können auch in ihrer Differenziertheit voneinander abweichen und unterschiedlichen stilistischen, zeitlichen, pragmatischen oder morphosyntaktischen Verwendungsrestriktionen unterliegen. Die Übersetzung verbalisierter Kine, verschriftlichter Struktureinheiten der Körpersprache, ist also häufig mit Problemen behaftet. Die kodierte Bewegung muss zunächst als solche erkannt, dann vom Übersetzer imaginiert und interpretiert und schließlich in eine entsprechende zielsprachliche Form gegossen werden. Der Translationsprozess wird damit von einem zusätzlichen Codewechsel, dem zwischen verbalem und nonverbalem Code, überlagert und weiter verkompliziert (Roman JAKOBSON (2002:261) spricht von ‘intersemiotic translation’ oder ‘transmutation’). Besonders Literaturübersetzer sehen sich häufig mit aus verbalisierten Kinen resultierenden Übersetzungsschwierigkeiten konfrontiert, ohne ein für diese Fälle zugeschnittenes Hilfsmittel zur Hand zu haben. Auf den Bedarf an entsprechenden Nachschlagewerken wies bereits 1989 Hans J. VERMEER hin, der damals schon die besondere Eignung digitaler Medien erkannt hatte: „Nonverbale Kommunikation macht etwa 70 % aller Kommunikation aus; sie ist vielfach wichtiger als die verbale. Wir brauchen mehr ‘Wörterbücher’ zur nonverbalen Kommu-nikation. – Ausführlichkeit und Spezialisierung schlossen sich bisher aus ökonomischen Gründen aus; desgleichen Ausführlichkeit und Aktualität; beide Probleme werden mit komputerisierten Terminologiedatenbanken lösbar.“ (VERMEER 1989:172). Mittlerweile liegen mehrere Printwörterbücher zu konventionalisierten Gesten verschiedener Kulturen vor (Vgl. die Aufstellungen in MEO-ZILIO 1990, KÜHN 2002:168, POYATOS 2002b:383, sowie für das Russi-sche GATTNAR 2003:68 ff. Ein deutsches Gestikon existiert bislang nicht.), allerdings richten sich diese nicht – zumindest nicht in erster Linie – an Übersetzer und sind nicht auf deren besondere Bedürfnisse abgestimmt. Aus dieser Situation heraus entstand die Überlegung, selbst ein derartiges Instrument, ein translationsgerichtetes Nachschlagewerk zu schaffen. Bei der Jahrestagung des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e. V. (VdÜ) im September 2006 in Wolfenbüttel fand sich eine Gruppe von Übersetzern zusammen, die über Sinn und Zweck, Ausgestaltung und Realisierungsmöglichkeiten eines Gestikons diskutierte. Andreas TRETNER, Übersetzer und Hauptinitiator der Initiative, hatte den Begriff des Gestikons eingebracht.( Auch NOLL spricht in Anlehnung an POGGIs ‘Gestionary’ von ‘Gestikon’ (vgl. NOLL 1998:155), weitere Hinweise auf ähnliche Bezeichnungen finden sich bei KRENN/PIRKER (o. J.).) Dieser soll als griffige und kompakte Benennung auch in der vorliegenden Arbeit Verwendung finden, hilft er doch, die zweifelhafte Rede vom „Wörter“-Buch der Kinegramme zu vermeiden. Als Ergebnis der Wolfenbütteler Diskussion ließ sich festhalten, dass eine multilinguale Datenbank angestrebt wird, mit der Möglichkeit der kontinuierlichen Erweiterung, Bearbeitung und Nutzung durch registrierte User im Internet. Dabei herrschte weitgehend Konsens, dass die Datenbank aus identisch strukturierten einsprachigen Wörterbüchern bestehen soll, eine zweisprachige Anlage wurde als der Komplexität des Gegenstandes nicht angemessen verworfen. Ziel dieser Arbeit soll es nun sein, aus Übersetzerperspektive die Anforderungen an das zu schaffende Instrument zu formulieren und auf dieser Grundlage eine Konzeption für die Struktur des Gestikons und seiner Einträge zu erarbeiten. Diese Konzeption kann dann als Orientierungshilfe bei der Erstellung der Datenbankstruktur durch Informatiker oder Computerlinguisten Verwendung finden. Im Rahmen dieser Arbeit wird zunächst der aktuelle Forschungsstand aufgearbeitet und das zur Verbalisierung von Körpersprache anzutreffende terminologische Inventar vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss an die Diskussion werden die in dieser Diplomarbeit verwendeten Termini definiert und mit Beispielen illustriert. Auf den Nachweis der Übersetzungsrelevanz des Themas folgt eine Beschreibung der intendierten Benutzergruppe des Gestikons und eine Analyse der für diese Adressatengruppe zu erwartenden Benutzungssituationen. Innerhalb der lexikographischen Diskussion wird auf konkrete Fragen der Kodifizierung und der Makrostruktur eingegangen, bevor schließlich die Mikrostruktur des Gestikons erarbeitet und mit mehreren Mustereinträgen in deutscher und russischer Sprache im Anhang anschaulich dargestellt wird. Abschließend werden Überlegungen und Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und die Perspektiven für das Gestikon-Projekt skizziert.
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Gestikon. Konzeption eines translationsgerichteten kollaborativen Wörterbuchs der Kinegramme

Weiler, Thomas 27 April 2007 (has links)
Übersetzer bewegen Sprache. Und sie bewegen sich in Sprachen. Eine dieser Sprachen ist die Körpersprache. Lange Zeit wurde diese nonverbale Sprache von der Sprachwissenschaft vernachlässigt, wurden kaum Versuche unternommen, dieses weite Feld zu beackern. Mittlerweile wurde jedoch die Bedeutung des Nonverbalen erkannt, was nicht zuletzt die Fülle an Publikationen in Kommunikationswissenschaft, Semiotik, Psychologie und eben auch in der Linguistik dokumentiert. Die Relevanz der Beschäftigung mit Körpersprache liegt aufgrund der „interkulturell körpersensiblen Dolmetschsituationen“ (KALVERKÄMPER 2003:262) für die Dolmetschwissenschaft auf der Hand (vgl. z. B. NORD 19912:123 ff; AHRENS 1998; POYATOS 2002a:271 ff; KUTZ 2007:30). Doch auch für die Übersetzungswissenschaft bieten sich wichtige Anknüpfungspunkte, die bislang kaum Beachtung gefunden haben. Die Felder des Verbalen und des Nonverbalen weisen zahlreiche Überschneidungen, Verschränkungen und Berührungspunkte auf. So finden sich schon bei WALTHER von der Vogelweide verbale Fixierungen nonverbalen Verhaltens: Ich saz ûf eime steine und dahte bein mit beine: dar ûf saztẹ ich den ellenbogen: ich hetẹ in mîne hant gesmogen daz kinnẹ und ein mîn wange. Der körpersprachliche Ausdruck, per definitionem ein nonverbales Zeichen, kann also auch verbal kodiert werden. Dieser intersemiotische Transferprozess geht, wie der Übersetzungsprozess im Allgemeinen, nicht ohne Verschiebungen und Verluste vonstatten. Was das Auge in Sekundenbruchteilen erfassen kann, würde in Worten beschrieben nicht selten Seiten füllen und bliebe dabei doch nur eine Annäherung an das Gesehene. Statt wortreicher Beschreibungen stehen den Autoren verschiedenster Sprachen aber auch konventionalisierte Wendungen zur Verfügung, mit denen sich Körpersprache prägnant abbilden lässt. Diese Wendungen unterscheiden sich von Sprache zu Sprache nicht nur bezüglich Anzahl und Frequenz. Sie können auch in ihrer Differenziertheit voneinander abweichen und unterschiedlichen stilistischen, zeitlichen, pragmatischen oder morphosyntaktischen Verwendungsrestriktionen unterliegen. Die Übersetzung verbalisierter Kine, verschriftlichter Struktureinheiten der Körpersprache, ist also häufig mit Problemen behaftet. Die kodierte Bewegung muss zunächst als solche erkannt, dann vom Übersetzer imaginiert und interpretiert und schließlich in eine entsprechende zielsprachliche Form gegossen werden. Der Translationsprozess wird damit von einem zusätzlichen Codewechsel, dem zwischen verbalem und nonverbalem Code, überlagert und weiter verkompliziert (Roman JAKOBSON (2002:261) spricht von ‘intersemiotic translation’ oder ‘transmutation’). Besonders Literaturübersetzer sehen sich häufig mit aus verbalisierten Kinen resultierenden Übersetzungsschwierigkeiten konfrontiert, ohne ein für diese Fälle zugeschnittenes Hilfsmittel zur Hand zu haben. Auf den Bedarf an entsprechenden Nachschlagewerken wies bereits 1989 Hans J. VERMEER hin, der damals schon die besondere Eignung digitaler Medien erkannt hatte: „Nonverbale Kommunikation macht etwa 70 % aller Kommunikation aus; sie ist vielfach wichtiger als die verbale. Wir brauchen mehr ‘Wörterbücher’ zur nonverbalen Kommu-nikation. – Ausführlichkeit und Spezialisierung schlossen sich bisher aus ökonomischen Gründen aus; desgleichen Ausführlichkeit und Aktualität; beide Probleme werden mit komputerisierten Terminologiedatenbanken lösbar.“ (VERMEER 1989:172). Mittlerweile liegen mehrere Printwörterbücher zu konventionalisierten Gesten verschiedener Kulturen vor (Vgl. die Aufstellungen in MEO-ZILIO 1990, KÜHN 2002:168, POYATOS 2002b:383, sowie für das Russi-sche GATTNAR 2003:68 ff. Ein deutsches Gestikon existiert bislang nicht.), allerdings richten sich diese nicht – zumindest nicht in erster Linie – an Übersetzer und sind nicht auf deren besondere Bedürfnisse abgestimmt. Aus dieser Situation heraus entstand die Überlegung, selbst ein derartiges Instrument, ein translationsgerichtetes Nachschlagewerk zu schaffen. Bei der Jahrestagung des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e. V. (VdÜ) im September 2006 in Wolfenbüttel fand sich eine Gruppe von Übersetzern zusammen, die über Sinn und Zweck, Ausgestaltung und Realisierungsmöglichkeiten eines Gestikons diskutierte. Andreas TRETNER, Übersetzer und Hauptinitiator der Initiative, hatte den Begriff des Gestikons eingebracht.( Auch NOLL spricht in Anlehnung an POGGIs ‘Gestionary’ von ‘Gestikon’ (vgl. NOLL 1998:155), weitere Hinweise auf ähnliche Bezeichnungen finden sich bei KRENN/PIRKER (o. J.).) Dieser soll als griffige und kompakte Benennung auch in der vorliegenden Arbeit Verwendung finden, hilft er doch, die zweifelhafte Rede vom „Wörter“-Buch der Kinegramme zu vermeiden. Als Ergebnis der Wolfenbütteler Diskussion ließ sich festhalten, dass eine multilinguale Datenbank angestrebt wird, mit der Möglichkeit der kontinuierlichen Erweiterung, Bearbeitung und Nutzung durch registrierte User im Internet. Dabei herrschte weitgehend Konsens, dass die Datenbank aus identisch strukturierten einsprachigen Wörterbüchern bestehen soll, eine zweisprachige Anlage wurde als der Komplexität des Gegenstandes nicht angemessen verworfen. Ziel dieser Arbeit soll es nun sein, aus Übersetzerperspektive die Anforderungen an das zu schaffende Instrument zu formulieren und auf dieser Grundlage eine Konzeption für die Struktur des Gestikons und seiner Einträge zu erarbeiten. Diese Konzeption kann dann als Orientierungshilfe bei der Erstellung der Datenbankstruktur durch Informatiker oder Computerlinguisten Verwendung finden. Im Rahmen dieser Arbeit wird zunächst der aktuelle Forschungsstand aufgearbeitet und das zur Verbalisierung von Körpersprache anzutreffende terminologische Inventar vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss an die Diskussion werden die in dieser Diplomarbeit verwendeten Termini definiert und mit Beispielen illustriert. Auf den Nachweis der Übersetzungsrelevanz des Themas folgt eine Beschreibung der intendierten Benutzergruppe des Gestikons und eine Analyse der für diese Adressatengruppe zu erwartenden Benutzungssituationen. Innerhalb der lexikographischen Diskussion wird auf konkrete Fragen der Kodifizierung und der Makrostruktur eingegangen, bevor schließlich die Mikrostruktur des Gestikons erarbeitet und mit mehreren Mustereinträgen in deutscher und russischer Sprache im Anhang anschaulich dargestellt wird. Abschließend werden Überlegungen und Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und die Perspektiven für das Gestikon-Projekt skizziert.

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