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Studien zur Aminosäurenwirksamkeit beim Mastgeflügel unter spezifischer Betrachtung der schwefelhaltigen Aminosäuren / Amino acid efficiency studies with broiler chicks regarding sulfur amino acidsFarke, Jaqueline 04 March 2011 (has links)
Die vorliegende Untersuchung diente, nach der grundlegenden Vorgehensweise im Rahmen des exponentiellen N-Verwertungsmodelles (GEBHARDT 1966, Samadi und Liebert 2008), die Aminosäurewirksamkeit beim Masthähnchen unter spezifischer Fokussierung der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein zu bewerten und neue Erkenntnisse zum Idealprotein-Konzept beim Mastgeflügel zu erhalten. Dazu wurden Stoffwechsel- und Wachstumsversuche mit männlichen Ross 308 Broilerküken in jeweils zwei Altersperioden (Starter- und Growerperiode) durchgeführt. Die Beantwortung der komplexen Fragestellung erforderte ein Herangehen in drei separaten Versuchskomplexen, die folgende Zielstellungen umfassten: Untersuchungskomplex I: Ermittlung des NMR (N-Erhaltungsbedarf) und NRmaxT (theoretisches maximales N-Retentionsvermögen) Untersuchungskomplex II: vergleichende Bertachtung der Methioninwirksamkeit zweier Methioninquellen (DL-Methionin (DLM) und 2-Hydroxy-4-methylthiobuttersäure (MHA)) und Ermittlung des Methioninbedarfs in Abhängigkeit vom Met:Cys-Verhältnis Untersuchungskomplex III: Ableitung eines idealen Aminosäurenverhältnisses unter Betrachtung der Aminosäuren Lysin, Threonin, Tryptophan, Arginin, Isoleucin und Valin Folgende Resultate wurden erzielt: NMR und NRmaxT Der in einem N-Bilanzversuch ermittelte N-Erhaltungsbedarf (NMR) für Ross 308 Broiler betrug für die Altersperiode 10. - 20. LT 295 mg/LMkg0,67 pro Tag und für die Altersperiode 25. - 35. LT 313 mg/LMkg0,67 pro Tag. Da die Ergebnisse, des in beiden Altersabschnitten analysierten N-Erhaltungsbedarfes sehr ähnlich waren, wurde der Mittelwert dieser beiden Parameter eruiert. Der durchschnittliche, als Arbeitswert für den täglichen N-Erhaltungsbedarf angenommene NMR betrug, für die unter der Studie betrachtete Genetik, somit 304 mg/LMkg0,67 pro Tag. Die Bewertung des theoretischen Potentials für die tägliche N-Retention (NRmaxT) männlicher Broilerküken der genetischen Herkunft Ross 308 entsprach für die Altersperiode 10. - 20. LT 3991mg/LMkg0,67 pro Tag und 3110 mg/LMkg0,67 pro Tag für die Altersperiode 25. - 35. LT. Die Ergebnisse demonstrierten, dass das genetische Potential zur Proteindeposition wachsender Broiler mit zunehmendem Alter sank. Methionin-Wirksamkeit Gegenüber der Negativkontrolle konnte durch die DL-Methionin- / MHA-Zulagen bzw. DL-Methionin- / MHA-Zulagen in Kombination mit Cystein der tägliche Zuwachs und der Futteraufwand signifikant verbessert werden. Beim Vergleich der relativen Wirksamkeit von DLM und MHA in dieser Arbeit zeigt sich eine Überlegenheit des DLM in allen Mischungen, mit Ausnahme der zweiten Met+Cys-Supplementationsstufe in der Growerperiode, bei der eine Wirksamkeit von 100 erzielt wurde. Die MHA-Wirksamkeit variierte in einem Bereich zwischen 62% und 100% in Abhängigkeit vom Met:Cys-Verhältnis und dem Gehalt an Met bzw. Cys in der Diät. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass mit zunehmendem Anteil an Methionin sowie innerhalb des Methioninlevels ein zunehender Anteil an Cystein in der Diät, die Wirksamkeit von MHA relativ zu DLM senkte. Ableitungen zum täglichen Methioninbedarf Die abgeleiteten Werte zum täglichen Methioninbedarf bezogen sich auf einen Rohproteinansatz von 6 - 10g/d (Starter) bzw. 12 - 20g/d (Grower) und lagen in einem Bereich von: 244 - 498 mg/LMkg0,67pro LT bei einer Met-Wirksamkeit von 157 (Starter, 10. 21. LT) 230 - 500 mg/LMkg0,67pro LT bei einer Met-Wirksamkeit von 196 (Grower, 25. 35. LT) Danach benötigte ein Broiler mit einer mittleren Lebendmasse von 500g zur Realisierung eines täglichen Proteinansatzes von 6 - 10 mg/d eine Zufuhr von 154 313 mg Met/d und ein Broiler mit einer mittleren Lebendmasse von 1800g zur Realisierung eines täglichen Proteinansatzes von 12 20 mg/d eine Zufuhr von 341 742 mg Met/d. Bei einer täglichen Futteraufnahme von 50g bzw. 130g ergaben sich notwendige Aminosäurekonzentrationen im Futter von 0,26 - 0,57% Methionin bzw. 0,31 - 0,63% Methionin. Für die Methioninbedarfswerte zeigte sich eine bestehende Abhängigkeit zum Met:Cys-Verhältnis bzw. Cys-Gehalt der Futtermischung. Ableitungen zum idealen Aminosäurenverhältnis N-Bilanz- und Wachstumsversuche zur Ermittlung der idealen Aminosäurenverhältnisse wurden durchgeführt. Aus den drei N-Bilanzversuchen ergab sich ein ideales Lys:Thr:Trp:Arg:Ile:Val-Verhältnis von 100:61:17:106:59:69 für Broiler in der Altersperiode 10. - 20. LT sowie ein ideales Lys:Thr:Trp:Arg:Ile:Val-Verhältnis von 100:65:17:106:65:82 für Broiler in der Altersperiode 25. - 35. LT. Die Ergebnisse bestätigten die schon für Lys:Thr bekannte Altersabhängigkeit. Neue Aspekte ergaben sich jedoch hinsichtlich Ile und Val, bei denen ebenfalls ein altersbedingter Anstieg relativ zum Lys beobachtet wurde. Unter Mittelwertbildung der beiden Wachstumsversuche ergaben sich folgende Aminosäurenverhältnisse: Lys:Thr:Trp:Arg:Ile:Val von 100:62:18:95:68:72 für Broiler in der Altersperiode 0. - 21. LT und Lys:Thr:Trp:Arg:Ile:Val von 100:73:15:92:73:82 für Broiler in der Altersperiode 21. - 35. LT.
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Das MastgeflügelKlemm, Roland 13 January 2022 (has links)
Die Serie »Nutztiere in Sachsen« umfasst neun Ausgaben: Milchrind, Fleischrind, Schaf, Ziege und Schwein; weiterhin Pferd, Legehenne, Mastgeflügel und Karpfen.
Die Faltblätter informieren in kompakter Form über Bedeutung und Bestände der Nutztiere in Sachsen und geben einen Überblick über Rassen, Zuchtziele, Leistungen sowie über Haltungsformen, Fütterung und Produktqualität. Sie richten sich in erster Linie an Personen, welche ohne spezielle Vorkenntnisse an der Nutztierhaltung interessiert sind.
Redaktionsschluss: 30.09.2017
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Studien zur Aminosäurenwirksamkeit beim Mastgeflügel unter spezifischer Betrachtung der verzweigtkettigen Aminosäuren / Studies on the amino acid efficiency in broiler chickens under the specific consideration of the branched-chain amino acidsPastor, Anja 04 February 2014 (has links)
Das Konzept des Idealproteins (IAAR) bietet einen Ansatzpunkt zur umweltschonenden Tierproduktion. Das IAAR definiert genau die Relationen an AA,
die der Körper für eine gewünschte Leistung, z.B. Wachstum, Reproduktion,
etc., benötigt. Im Idealfall liegt keine AA im Überschuss oder im Mangel vor.
In der Folge wirken alle AA gleichermaßen limitierend. Das Protein kann unter
diesen Bedingungen mit der höchsten Effizienz genutzt werden. Stickstoff
(N)-Exkretionen und Belastungen des Stoffwechsels werden minimiert.
Bei der Umsetzung des IAAR-Konzepts wird die zu untersuchende AA in Relation
zu einer Referenz-Aminosäure (AA), meistens Lysin (Lys), gesetzt.
Eine umfassende Literaturrecherche zeigte, dass fundierte Angaben über die
idealen Verhältnisse der verzweigtkettigen AA (engl.: branched-chain amino
acids, BCAA) Leucin (Leu), Isoleucin (Ile) und Valin (Val) zu Lys beim Masthähnchen rar sind, insbesondere Angaben zum idealen Leu:Lys-Verhältnis.
Das Ziel dieser Arbeit war daher die Ermittlung der idealen BCAA:Lys-
Verhältnisse in Futtermischungen für männliche Masthähnchen der Genetik
Ross 308 und eine anschließende Validierung der gefundenen Ergebnisse.
Dabei erfolgte die Auswertung von aus Stoffwechselversuchen gewonnen NAnsatz-
Daten mit Hilfe eines nicht-linearen N-Verwertungsmodells für wachsende
Monogastride.
Des Weiteren sollte der optimale Zeitpunkt für die Blutabnahme zur Analyse
der verzweigtkettigen Ketosäuren, die wichtige Informationen zum Stoffwechsel
der BCAA vermitteln können, definiert werden, da in der Literatur
keine Hinweise auf einen optimalen Zeitpunkt gegeben sind.
Drei aufeinander aufbauende Versuchskomplexe wurden durchgeführt, die
neben N-Bilanz-Studien parallel Wachstumsversuche umfassten. Diese waren
in eine Starter- und Growerperiode unterteilt. In den Bilanzversuchen
schlossen sich an eine fünf-tägige Adaptationsperiode die zweimal fünftägigen
Sammelperioden an (je 36 Tiere in der Starter- (10.-20. Lebenstag
(LT)) und Growerperiode (25.-35.LT)). Im Wachstumsversuch gliederten sich
die Versuchsabschnitte vom 1.-12. 13.-24. und 25.-36. Lebenstag in Experiment
1. In Experiment 2 und 3 umfasste die Starterperiode den 1.-21. LT
bzw. 10.-20. LT und die Growerperiode den 21.-35. LT bzw. 25.-35. LT. Für
jeden Abschnitt wurden jeweils 240 Tiere verwendet. Zu Beginn und zum
Ende jedes Wachstumsabschnittes wurden repräsentative Tiere für eine
Ganzkörperanalyse ausgewählt, 24h genüchtert, eingeschläfert, autoklaviert,
homogenisiert und im Hinblick auf XP, TS und XA analysiert. Dies ermöglichte
die Berechnung des N-Ansatzes der Versuchstiere für den jeweiligen
Wachstumsabschnitt.
Hauptkomponenten der Diäten in allen Versuchen waren Weizen, Weizenkleber,
Sojaproteinkonzentrat und Fischmehl. Das zunächst als Referenz
angenommene IAAR basierte auf Literaturdaten. Die Diätgestaltung erfolgte
nach dem Prinzip der Verdünnungsmethode.
Zur Bestimmung des optimalen Blutabnahmezeitpunktes wurden 40 Tiere
verwendet. Nur Tiere, die eine AA-balancierte Kontrollmischung erhalten hatten,
kamen zur Anwendung. Über einen gestaffelten Zeitraum wurde den
Masthähnchen Blut am 36. LT abgenommen. Die Bestimmung des Gehalts
an verzweigtkettigen α-Ketosäuren erfolgte mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC).
Nachfolgend sind die Ergebnisse der einzelnen Versuchskomplexe dargestellt:
Experiment 1 diente der Ermittlung der Modellparameter des täglichen NErhaltungsbedarfs (NMR) sowie des täglichen maximalen N-Retentionsvermögens
(NRmaxT) für die Ergebnisevaluierung nach dem exponentiellen
N-Verwertungsmodell. Auf Grundlage der N-Bilanz-Daten ergaben sich ein
NMR und NRmaxT von 113 mg N/LMkg0,67/d und 4705 mg N/LMkg0,67/d für die
Starter-, sowie von 215 mg N/LMkg0,67/d und 4516 mg N/LMkg0,67/d für die
Growerperiode.
Weiterhin konnte basierend auf der ermittelten Lys-Effizienz der Lys-Bedarf
für unterschiedliche Leistungsziele (g XP-Ansatz/d), verschieden unterstellte
Futteraufnahmen sowie für eine definierte Lebendmasse quantifiziert werden.
In Experiment 2 erfolgte die Ermittlung des IAAR für die BCAA in Relation zu
Lys (IAARBCAA). Es ergab sich für die Starter- bzw. Growerperiode ein
IAARBCAA von Lys:Leu:Ile:Val = 100:94:55:65 bzw. 100:106:56:72.
Die Ergebnisse deuteten an, dass für die Growerperiode ein erhöhter relativer
Bedarf an Leu und Val vorlag. Die ermittelten Werte des IAARBCAA lagen
deutlich unterhalb des Referenz IAARBCAA (100:110:68:79).
Die Analyse der verzweigtkettigen α-Ketosäuren zeigte, dass 3 – 12h nach
Futterentzug keine signifikanten Konzentrationsänderungen im Blutplasma
für alle drei α-Ketosäuren vorlag (p<0,05). Es wurde geschlussfolgert, dass
dieser Zeitraum für weitere Untersuchungen zu präferieren ist.
Experiment 3 diente der Validierung eines im Vergleich zum Referenz
IAARBCAA (Lys:Leu:Ile:Val = 100:110:68:79) deutlich reduzierten BCAA-Anteils
im Broilerfutter (Lys:Leu:Ile:Val = 100:89:53:63 in der Starter- und
100:97:56:70 in der Growerperiode). Es konnte festgehalten werden, dass
sich die Einstellung eines im Vergleich zur Literatur niedrigeren IAARBCAA
nicht negativ auf die Leistung von Masthähnchen auswirkte.
Weiterer Forschungsbedarf besteht einerseits in der Methodik. Neben einer
weiteren Optimierung von Stoffwechsel- und Wachstumsversuchen wäre
auch ein Vergleich unterschiedlicher Modelle (z.B. N-Verwertungsmodell und
Supplementationsmethode) zur Ableitung des AA-Bedarfs/des IAAR innerhalb
eines Versuchskomplexes wünschenswert. Andererseits könnten nachfolgende
Untersuchungen neben den Gehalt an verzweigtkettigen α-
Ketosäuren im Blutplasma von Masthähnchen weitere Parameter, wie den
AA- oder Harnsäure-Gehalt mit einbeziehen. Somit könnte ein Beitrag zu
einem noch besseren Verständnis für den BCAA-Metabolismus und dessen
Auswirkungen auf die Tierleistung und –gesundheit geleistet werden.
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