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Die folgende ideen- und fachgeschichtliche Skizze ist kein Plädoyer für Diskontinuität, sondern für ein geschichtliches Kontinuum innerhalb der akademischen Fachdisziplin Musikwissenschaft in einem anderen als dem bisher tradierten und praktizierten Sinn, der vornehmlich darauf hinauslief, eine lebendige, diskussionsfreudige Wissenschaft zu schwächen, zugunsten eines Kanons mit Qualitäts- und Fortschrittsansprüchen, einer Kette von Werturteilen.

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Der Hörsaal 322 im dritten Stock des Gebäudes Fasanenstr. 1B der Universität der Künste Berlin (UdK), jenem Gebäude, in das die damalige Königliche Hochschule für Musik 1902 in unmittelbarer baulicher Verbindung mit der Hochschule für Bildende Künste einzog, ist ein Vorlesungsaal mit Tradition. Bis heute ist er der Ort intensiver und lebendiger Debatten zur Frage, was wir für Musik halten und was es über sie zu wissen gibt – und er ist ein Ort der Debatten mit Studierenden wie Kolleg:innen. Hier finden nicht nur die eigenen Vorlesungen im Bereich Musikwissenschaft der UdK statt, sondern auch Ringvorlesungen, in denen zu aktuellen Themen Gesprächspartner:innen auch aus anderen Häusern, anderen Fächern und aus internationaler Perspektive zu Wort kommen. Im täglichen Sprachgebrauch heißt der Saal „Fasane 322“. Dies zum Titel für eine Schriftenreihe zu machen, die solche Ringvorlesungen, aber auch andere Arbeiten versammelt – etwa Dissertationen und Habilitationsschriften –, die aus der Diskussion der Fachgruppe Musikwissenschaft der UdK heraus entstanden sind, erschien deshalb folgerichtig. Die Reihe erscheint fallweise rein digital und in Kooperation mit dem Verlag der Universität der Künste Berlin in Hybridform, also auch als gedruckter Band.

Die Arbeit wissenschaftlicher Bibliotheken setzt eine klare Orientierung an Nutzeranforderungen voraus. Die Weiterentwicklung der Dienstleistungsangebote erfordert präzise Definitionen der Bedürfnisse in Lehre und Forschung, die sich nur mit der wissenschaftlichen Community finden lassen. Die Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung bot Gelegenheiten für diesen Austausch: das „Forum Virtuelle Fachbibliothek Musikwissenschaft“, den Roundtable „Musikgeschichtliche Quellen digital“ und den „SLUB-Tag“.