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Learning prerequisites for education for sustainable nutrition: high school students’ human-nature relationship and conceptions of sustainable nutrition / Lernvoraussetzungen für Bildung für nachhaltige Ernährung: Die Mensch-Natur-Beziehung von Schüler*innen der Sekundarstufe und ihre Vorstellungen zu nachhaltiger ErnährungDornhoff-Grewe, Maximilian 27 April 2021 (has links)
Das derzeitige Lebensmittelsystem gilt als einer der Hauptverursacher zahlreicher globaler Probleme wie dem Klimawandel und dem Rückgang der Biodiversität. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die eine nachhaltige Ernährung bei jungen Menschen fördert, kann wesentlich zur Überwindung dieser Probleme beitragen. Zudem stellt das Thema einer nachhaltige Ernährung einen in höchster Form geeigneten Beispielkontext für BNE dar, weil es so gut wie kaum ein anderes Thema die ökologische, soziale und ökonomische Dimension einer nachhaltigen Entwicklung in einem regional-globalen Bezugsrahmen vereint. Für die Entwicklung geeigneter Lehr-Lernarrangements sollten jedoch die Lernvoraussetzung bezüglich einer Bildung für nachhaltigen Ernährung berücksichtigt werden, welche sowohl die Präkonzepte zum Unterrichtsgegenstand als auch psychologische Faktoren umfassen, die nachhaltige Ernährungsabsichten und Ernährungsverhaltensweisen fördern.
Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für die Ausführung umweltfreundlicher Verhaltensweisen, wie eine nachhaltige Ernährung, untersuchte die erste Studie die Mensch-Natur-Beziehung von 2173 deutschen (MAlter = 14,56 Jahre, SD = 1,45; weiblich: 55,1%) und 451 ecuadorianischen (MAlter = 14,63 Jahre, SD = 1,77; weiblich: 55,3%) Schüler*innen der Sekundarstufe. Im Speziellen wurde die Rolle ausgesuchter grundlegender menschlicher Werte, des Geschlechts und der in der Natur verbrachten Zeit für die Entwicklung von Naturverbundenheit und Umweltbetroffenheit in den zwei Kulturen beleuchtet. Die Ergebnisse zeigten, dass die ecuadorianischen Schüler*innen naturverbundener als Schüler*innen in Deutschland waren. Darüber hinaus wurden kulturspezifische Unterschiede hinsichtlich der dimensionalen Struktur von Umweltbetroffenheit sowie der Rolle des Geschlechts für die Entwicklung von Naturverbundenheit und biospherisch motivierte Umweltbetroffenheit ermittelt. Die Wertedimension Selbst-Überwindung sowie die in der Natur verbrachte Zeit stellten in beiden Kulturen Determinanten für Naturverbundenheit und biospherisch motivierte Umweltbetroffenheit dar. Mit Blick auf die unterrichtliche Praxis sprechen die Befunde der Studie dafür, dass die Wertedimension Selbst-Überwindung und Zeit in der Natur gefördert werden sollten, um die Mensch-Natur-Beziehung bei Schüler*innen sowohl in Ecuador als auch in Deutschland zu stärken.
Die zweite Studie verfolgte das Ziel, Faktoren zu identifizieren, die nachhaltige Ernährungsabsichten und -verhalten bei Jugendlichen vorhersagen. Zu diesem Zweck wurden in einer zweiten quantitativen Studie 624 deutsche Schüler*innen der Sekundarstufe (MAlter = 16,63 Jahre; SD = 1,15; weiblich: 48,2%) hinsichtlich ihrer Intention, sich nachhaltig zu ernähren, zu ihren Ernährungsgewohnheiten (vegetarisch/vegan oder omnivor) und zu mehreren Faktoren befragt, die in früheren Studien im Zusammenhang mit umweltfreundlichen Verhaltensweisen standen. Die Studie identifizierte die wahrgenommene Konsument*inneneffektivität, biospherisch motivierte Umweltbetroffenheit sowie Wissen über nachhaltige Ernährung als Determinanten für die Intention sich nachhaltige zu ernähren und für die Ausführung einer vegetarischen Ernährungsweise, welche ein partielles Beispiel einer nachhaltigen Ernährung darstellt. Während Naturverbundenheit lediglich für die Erklärung von der Intention sich nachhaltige zu ernähren relevant war, sagte die dispositionelle Empathie gegenüber Tieren nur Vegetarismus vorher. Damit gibt die Studie wichtige Hinweise darauf, welche Faktoren bei der Entwicklung didaktischer Konzepte zur Förderung nachhaltiger Ernährungsweisen berücksichtigt werden sollten.
Mittels semistrukturierten Einzelinterviews wurden in der dritten Studie die Vorstellungen von 46 deutsche Schüler*innen Sekundarstufe (MAlter = 15,59, SD = 0,78; weiblich = 47,8%;) bezüglich einer nachhaltigen Ernährung erhoben. Dabei wurde ermittelt, wie präsent die Dimensionen einer nachhaltigen Ernährung (Gesundheit, Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur) in den Vorstellungen der Schüler*innen sind. Die Ergebnisse zeigten, dass die Schüler*innenvorstellungen bezüglich einer nachhaltigen Ernährung von der gesundheitlichen Dimension dominiert wurden. Je mehr Dimensionen die Schüler*innen jedoch in Ihren Vorstellungen berücksichtigten, desto weniger wurde die gesundheitliche Dimension fokussiert und desto stärker war die Dimension Umwelt in den Vorstellungen vertreten. Die Dimensionen Gesellschaft, Wirtschaft und besonders Kultur fanden insgesamt wenig Berücksichtigung in den Vorstellungen der Schüler*innen. Darüber hinaus verfügten einige Schüler*innen über alternative Vorstellungen bezüglich des Ausdrucks einer nachhaltigen Ernährung und konnten keine Beziehung zwischen einer nachhaltigen Ernährung und den Dimensionen Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur herstellen, was auf eine vorherrschend egozentrische Sichtwiese auf Ernährung hindeutet, die die Grenzen des eigenen Körpers nicht überschritt.
Da die Vorstellungen von Schüler*innen bezüglich einer nachhaltigen Ernährung, aber auch psychologische Faktoren, welche eine nachhaltige Ernährung begünstigen, wichtige Lernvoraussetzungen für eine Bildung für nachhaltige Ernährung darstellen, bilden die Ergebnisse die Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung von Lehr-Lernarrangements zu dieser Thematik. Vorschläge zur Integration der Ergebnisse in die unterrichtliche Praxis werden gegeben.
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Nature and Well-Being. How young people possess and profit from sustainability traitsSothmann, Jan-Niklas 29 August 2018 (has links)
Up to now, politics and societies from all over the world have sought an economy that is built on the idea of continual growth to establish a wealthy future and achieve societal prosperity. At the same time, people have neglected to consider that the resulting environmental pollution is the largest cause of disease and death in the world today. Therefore, it appears sensible to ensure that people’s well-being and nature’s well-being is uncoupled from profit-orientated aims. To break the circle of continual growth and the decreasing well-being of humans and nature, individual sustainability traits that are able to foster a transition to sustainable development need to be explicitly identified. Today’s young people will presumably face an even more severe level of consequences resulting from continual growth, which will reach far into the future, thereby affecting the living environment of future generations even more drastically.
Therefore, this dissertation aims to answer the question of how young people possess and profit from their sustainability traits in terms of well-being. This work approaches this question by empirically investigating different interrelations between environmental values, the perception of environments (including the perception of naturalness and the perception of aesthetics), environmental concern and well-being in the context of young people. The empirical section is divided into three parts that investigate the different relationships step by step. These three parts are based on three different quantitative questionnaire surveys of young people in Germany.
In the first survey (N = 229; Mage = 13.27 years, SD = 2.37 years), the relation between secondary school students’ human-nature relationship as a sustainability trait and their well-being was investigated. Analyses showed that the sustainability trait of human-nature relationships was significantly related to young people’s age-dependent well-being through nature perception in terms of naturalness and aesthetics as well as through individual nature connection. Young people were shown to profit from nature as resource for their own well-being. A positive human-nature relationship could be described as an important requirement for people to achieve sustainable development.
In a second inquiry, university students (N = 237; Mage = 22.12 years, SD = 3.09 years) with a focus on the interrelations of sustainability traits that showed relations to people’s well-being in past research were surveyed. The results describe the interrelations between the specified sustainability traits of environmental values, a newly developed scale that theoretically and empirically validated affective nature connection, cognitive nature connection, and environmental concern. The findings indicate that the chosen sustainability traits mutually contribute to each other’s impact and do not preclude each other. Future research based on the results of the two described studies will likely show that sustainability traits are desirable characteristics and useful attributes that are available all over the world, no matter what a person’s age.
As a final step, secondary school students’ environmental concern and well-being were quantitatively surveyed (N = 2173; Mage = 14.56 years, SD = 1.45 years) to analyze how environmental concern as a sustainability trait predicts young people’s well-being. The children’s and adolescents’ sustainability trait of environmental concern was able to predict young people’s well-being, with a clear dependence on age. The obtained outcomes supporting the aim to possess nature as a resource of well-being need to be considered in terms of young people’s age. Youth seem to experience sensitive periods of time in which the youth’s sustainability traits evidently act differently than in other stages of life. Hence it is important to point out that especially young people need age-appropriate treatment in terms of education for sustainable development to successfully foster young people’s sustainability traits.
The main goal of this dissertation was to explore and identify in-depth insights into young people’s sustainability traits and their interrelations as well as the connections to young people’s well-being. As such interrelations between sustainability traits and well-being meet the aims of sustainable development as well as political and societal aims for a healthy future life environment for everyone which is expected of continual (economic) growth up to the present time, age-dependent education for sustainable development could address the need for young people to become progressive decision makers who create future-proof solutions for themselves and others, considering the constitution of a worthy life for present and future generations.
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