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Prävalenz von Gastroschisis, Omphalozele, Spina bifida und orofazialen Spaltbildungen bei Neugeborenen im Zeitraum Januar 2000 bis Dezember 2010 in Leipzig, Sachsen, Sachsen-Anhalt und DeutschlandBremer, Sophia Alice 06 March 2017 (has links) (PDF)
Hintergrund: Zahlreiche Studien beschreiben
weltweit eine Zunahme angeborener Fehlbildungen.
Diese sind in Deutschland die häufigste
Todesursache im frühen Kindesalter. Die hier
vorliegende Studie untersuchte lokale und nationale
Trends der Prävalenz von Gastroschisis,
Omphalozele, Spina bifida und orofazialen Spaltbildungen
von 2000 bis 2010.
Methoden: Die Prävalenz der 4 Fehlbildungen
wurde im Zeitraum Januar 2000–Dezember 2010
mithilfe von 4 Datenquellen aus Leipzig, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Deutschland untersucht.
Ergebnisse: Die Prävalenz der Fehlbildungen
betrug im Untersuchungszeitraum in Deutschland
bzw. in Sachsen 1,97/2,12 (Gastroschisis),
1,63/1,48 (Omphalozele), 5,80/8,11 (orofaziale
Spaltbildungen) und 2,92/2,50 (Spina bifida) je
10 000 Lebendgeborene. In Sachsen zeigte sich
ein Trendanstieg, dessen Effektstärken jedoch
sehr gering sind (OR/Jahr zwischen 1,01–1,09).
Auch in Deutschland insgesamt wurde eine signifikante
Zunahme der Fehlbildungen beobachtet
(OR/Jahr zwischen 1,01–1,04), ausgenommen
davon war die Lebendgeborenenprävalenz der
Spina bifida, die abzunehmen schien (OR/Jahr
0,986 (0,97–1,0), p-korrigiert = 0,04).
Schlussfolgerung: Ob ein tatsächlicher Anstieg
der Prävalenzen besteht oder lediglich Artefakte
einen Anstieg vortäuschen, ist unklar. Änderungen
in der Erfassungs- und Verschlüsselungspraxis,
Fehlcodierungen, Doppel- und/oder lückenhafte
Erfassung der Fehlbildungen könnten die
Daten verfälschen. Da nur in Sachsen-Anhalt und
Rheinland-Pfalz das Auftreten von Fehlbildungen
prospektiv erfasst wird, könnten im Übrigen
auch nur in diesen Bundesländern zeitnah Veränderungen
der Fehlbildungsprävalenz erkannt
werden. Angesichts der anscheinenden oder
scheinbaren Zunahme von Fehlbildungen und
der offensichtlich fehlerhaften Datenlage ist ein berücksichbundesweites
oder sind weitere regionale Register für eine bessere
und zeitnahe Erkennung und Erfassung von Fehlbildungen
in Deutschland notwendig.
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Prävalenz von Gastroschisis, Omphalozele, Spina bifida und orofazialen Spaltbildungen bei Neugeborenen im Zeitraum Januar 2000 bis Dezember 2010 in Leipzig, Sachsen, Sachsen-Anhalt und DeutschlandBremer, Sophia Alice 11 January 2017 (has links)
Hintergrund: Zahlreiche Studien beschreiben
weltweit eine Zunahme angeborener Fehlbildungen.
Diese sind in Deutschland die häufigste
Todesursache im frühen Kindesalter. Die hier
vorliegende Studie untersuchte lokale und nationale
Trends der Prävalenz von Gastroschisis,
Omphalozele, Spina bifida und orofazialen Spaltbildungen
von 2000 bis 2010.
Methoden: Die Prävalenz der 4 Fehlbildungen
wurde im Zeitraum Januar 2000–Dezember 2010
mithilfe von 4 Datenquellen aus Leipzig, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Deutschland untersucht.
Ergebnisse: Die Prävalenz der Fehlbildungen
betrug im Untersuchungszeitraum in Deutschland
bzw. in Sachsen 1,97/2,12 (Gastroschisis),
1,63/1,48 (Omphalozele), 5,80/8,11 (orofaziale
Spaltbildungen) und 2,92/2,50 (Spina bifida) je
10 000 Lebendgeborene. In Sachsen zeigte sich
ein Trendanstieg, dessen Effektstärken jedoch
sehr gering sind (OR/Jahr zwischen 1,01–1,09).
Auch in Deutschland insgesamt wurde eine signifikante
Zunahme der Fehlbildungen beobachtet
(OR/Jahr zwischen 1,01–1,04), ausgenommen
davon war die Lebendgeborenenprävalenz der
Spina bifida, die abzunehmen schien (OR/Jahr
0,986 (0,97–1,0), p-korrigiert = 0,04).
Schlussfolgerung: Ob ein tatsächlicher Anstieg
der Prävalenzen besteht oder lediglich Artefakte
einen Anstieg vortäuschen, ist unklar. Änderungen
in der Erfassungs- und Verschlüsselungspraxis,
Fehlcodierungen, Doppel- und/oder lückenhafte
Erfassung der Fehlbildungen könnten die
Daten verfälschen. Da nur in Sachsen-Anhalt und
Rheinland-Pfalz das Auftreten von Fehlbildungen
prospektiv erfasst wird, könnten im Übrigen
auch nur in diesen Bundesländern zeitnah Veränderungen
der Fehlbildungsprävalenz erkannt
werden. Angesichts der anscheinenden oder
scheinbaren Zunahme von Fehlbildungen und
der offensichtlich fehlerhaften Datenlage ist ein berücksichbundesweites
oder sind weitere regionale Register für eine bessere
und zeitnahe Erkennung und Erfassung von Fehlbildungen
in Deutschland notwendig.:Inhaltsverzeichnis
Bibliografische Beschreibung 4
I. Abkürzungsverzeichnis 6
1. Einleitung 7
1.1 Hintergrund 7
1.2 Gastroschisis 8
1.3 Omphalozele 12
1.4 Orofaziale Spaltbildungen 15
1.5 Spina bifida 19
1.6 Fragestellung der Studie 22
2. Publikation 25
3. Zusammenfassung der Arbeit 33
4. Literaturverzeichnis 40
II. Erklärung über die Eigenständigkeit der Arbeit 49
III. Lebenslauf 50
IV. Danksagung 52
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