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Haftung für Erfüllungsgehilfen nach deutschem und chinesischem RechtHu, Jian 28 May 2019 (has links)
Diese rechtsvergleichende Arbeit behandelt die Haftung für Erfüllungsgehilfen. Dass § 278 BGB im chinesischen Recht keine wörtliche Erwähnung findet, veranlasst zum Nachdenken, wie und auf welcher gesetzlichen Grundlage chinesische Gerichte den Fällen begegnen, die im deutschen Recht mit dem Stichwort „Erfüllungsgehilfe“ verbunden sind. Hinsichtlich des deutschen Rechts sind vor allem die Grundgedanken sowie der historische Ursprung des § 278 BGB zu berücksichtigen, da eine genaue wissenschaftliche Untersuchung dieser Aspekte bei der praktischen Rechtsanwendung zu einem wertvollen Erkenntnisgewinn führen kann. Trotz der Vielschichtigkeit der Einzelfragen stellt vor allem die ausführliche Behandlung von tatbestandlichen Voraussetzungen der Erfüllungsgehilfenhaftung einen besonders elementaren Gegenstand der vorliegenden Arbeit dar. Die Bedeutung einer derartig detaillierten Auseinandersetzung ergibt sich aus Sicht eines rechtsvergleichenden Betrachters insbesondere daraus, dass ebendiese für die Untersuchung von chinesischen Parallelvorschriften unerlässliche, instruktive Vergleichsmaßstäbe liefert. Mit Art. 121 CVG, der hinsichtlich der Zurechnung fremden Verhaltens zumindest äußerlich einige Gemeinsamkeiten zum § 278 BGB aufweist, können chinesische Gerichte in einigen Fallkonstellationen zu vergleichbaren Lösungen gelangen. Eine zu wortgetreue Anwendung bzw. die Vernachlässigung der dem Art. 121 CVG zugrundeliegenden Wertung birgt aber die Gefahr einer uferlosen Haftung seitens des Schuldners. Darüber hinaus spielt in diesem Zusammenhang die chinesische kollektivistische Volkstümlichkeit in Bezug auf die Verschuldenszurechnung eine nicht unwesentliche Rolle. Das Zurückgreifen auf derartig abstrakte und oft schwer fassbare Vorstellungen ist doch bedenklich. Außerdem ist das Zusammenwirken mit Art. 65 CVG und Art. 43 CAGZ erforderlich, um die Regelungslücke des missglückten Art. 121 CVG auszufüllen und eine Flexibilisierung der Rechtsanwendung zu sichern. / This comparative work focuses on the liability of the debtor for persons whom he uses to perform his obligation (as “vicarious agents”). The fact that Art. 278 of the German Civil Code (GCC) does not have a corresponding term in the Chinese law leads to wonder how and with which term Chinese courts deal with the cases that regularly connected with the keyword "vicarious agent" in German law. On the part of German law, the basic ideas and the historical origin of Art. 278 GCC that leads to fruitful knowledge gain both in academic research and in the practical application must be taken into account. Despite the complexity of individual questions, a detailed discussion of the prerequisites for the responsibility of the obligor for third parties also constitutes a particularly interesting subject of this work. For a comparative legal scholar from China, the significance of such a detailed examination is especially evident in providing instructive benchmarks for the research of Chinese parallel regulations. With Article 121 of Chinese Contract Law (CCL), which at least has some similarities with regard to the responsibility for the wrongdoing of those others, the Chinese courts can reach comparable solutions in some case constellations. However, a rigid understanding of Article 121 CCL or the neglecting of his basic concepts entails the risk of unlimited liability of the debtor. In addition, Chinese collectivistic values play a significant role in terms of fault attribution. Relying on such an abstract and often elusive concept is however debatable. To rectify the existing legal omission due to Article 121 CCL and ensure the flexibilization of the application of law is applying Article 65 CCL and Article 43 of General Principles of the Chinese Civil Law necessary.
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Die Vor-GmbH im deutschen und chinesischen RechtWang, Yafei 19 March 2018 (has links)
Gegenstand der vorliegenden Dissertation ist eine Rechtsvergleichung des Vor-GmbH-Rechts in Deutschland und China. Hinsichtlich der fehlenden Gesetzesregelungen in beiden Ländern haben es die Gesetzgeber sowohl in Deutschland als auch in China vor allem der Rechtsprechung und der Wissenschaft überlassen, die Lücken zu schließen. Anders als in Deutschland, wo es sich um einen von der Wissenschaft eingeleiteten und in der Folge von der Rechtsprechung vorangetriebenen Entwicklungsprozess handelt, wurden in China in den Bestimmungen des Obersten Volksgerichts zur Anwendung des Gesellschaftsgesetzes III 2010 fünf Klauseln festgelegt, welche die Vorgesellschaft nicht nur einer GmbH sondern auch einer AG undifferenziert regeln. Im neu erlassenen Allgemeinen Teil des Zivilrechts 2017 wird der Grundgedanke dieser Klauseln weiter zu einer allgemeinen Vorschrift auf alle Vorgesellschaften einer juristischen Person (§ 75) ausgedehnt. Der Aufbau dieser Dissertation folgt der heute üblichen Methode rechtsvergleichender Arbeiten. Nach einer kurzen Einleitung und einer Darstellung der Problematik der Vor-GmbH werden zunächst die Entwicklungen des Vor-GmbH-Rechts in beiden Ländern erforscht. Anschließend werden die einzelnen Sachfragen des geltenden Vor-GmbH-Rechts getrennt und nacheinander gegenüber gestellt und gewürdigt. Die dabei konkret untersuchten Problembereiche sind Rechtswirksamkeit der Satzung, Binnenorganisation der Vor-GmbH, Außenbeziehungen, Haftung der Gesellschafter, Übergang der Rechte und Pflichten auf die eingetragene GmbH sowie die Handelndenhaftung. Zum Schluss folgt noch eine kurze Zusammenfassung. Der rechtsvergleichende Ansatz dieser Dissertation dient in erster Linie dazu, die deutsche Entwicklung und den in dieser enthaltenen Argumentationshaushalt für das chinesische Recht fruchtbar zu machen. Deshalb werden in der Dissertation bei Bedarf jeweils Empfehlungen für Anpassungsvorschläge enthalten. / The subject of the present dissertation is a comparative legal study of the pre-GmbH law in Germany and China. With regard to the lack of legislation in both countries, lawmakers in both Germany and China have left it up to jurisprudence and science in particular to fill the gaps. Unlike in Germany, where there is a developmental process initiated by legal scholars and moved forward by the jurisprudence, in China five clauses are set in the Provisions of the Supreme People's Court about Several Issues Concerning the Application of the Company Law of the People's Republic of China (III) 2010 which are applied not only to a pre-GmbH but also to a pre-AG. In the newly adopted General Section of Civil Law 2017, the basic idea of these clauses will be further extended to a general rule applicable to all pre-organizations of a legal person (§ 75). The structure of this dissertation follows the modern method of a comparative legal research. After a brief introduction and a presentation of the problem of the pre-GmbH, the developments of the pre-GmbH law in both countries are firstly explored. And then the individual issues of the actual pre-GmbH law are separatedly presented, compared and discussed. The problem areas specifically examined are namely legal validity of the statute, internal organization of the pre-GmbH, external relations, liability of the shareholders, transfer of the rights and obligations to the registered GmbH as well as the liability for those who act in the name of the GmbH. Finally, a short summary follows. The comparative legal approach of this dissertation serves first and foremost to make the German development and the argumentation contained during this process fruitful for Chinese law . Therefore, if necessary, suggestions are always given in this dissertation.
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