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Essays on Gender, Collective Action, and Market Channel Choices among Collectors of Underutilised Plant Species: A Case of Baobab in MalawiOlumeh, Dennis Etemesi 29 September 2023 (has links)
Die andauernde Armut, Nahrungsmittel- und Ernährungsunsicherheit im Subsahara-Afrika (SSA) verweist auf die Notwendigkeit für einen Paradigmenwechsel in Ernährungssystemen, der auf die Diversifizierung von Nahrungsmittelketten wie z.B. durch unzureichend genutzten Pflanzenarten (UPS) abzielt. In diesen Pflanzenarten steckt das Potenzial, SSA mit ertragreichen, ernährungssensiblen und resilienten Nahrungsmittelsystemen zu versorgen. Jüngste Studien belegen, dass UPS zur Ernährungssicherheit beitragen, indem sie Grundnahrungsmittel ergänzen, einen Puffer in Zeiten von Knappheit darstellen und die Nahrungsqualität erhöhen. Sie können somit als ein Hebel zur Armutslinderung verstanden werden. Trotz der Bedeutsamkeit von UPS, fokussiert sich die bestehende Literatur vorwiegend auf angebaute Nahrungsmittel und Nutzpflanzen. Diese Dissertation trägt dazu bei, die Faktoren Geschlecht, kollektives Handeln und die Auswahl von Vermarktungskanälen unter den Sammler:innen von UPS zu verstehen. Sie besteht aus drei Aufsätzen, die auf unterschiedliche Weise einen Beitrag zur existierenden Literatur zu UPS leisten. Alle drei Aufsätze basieren auf Haushaltsbefragungen von 864 Baobabsammler:innen (Baobab ist ein Beispiel für UPS) in Malawi, im Jahr 2021.
Im ersten Aufsatz analysieren wir die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Sammlung und Vermarktung von Baobab. Insbesondere evaluieren wir die Unterschiede zwischen weiblichen Baobabmanagerinnen (FBMs) und männlichen Baobabmanagern (MBMs) in Bezug auf die gesammelte Menge Baobab. Wir erweitern unsere Analyse und betrachten auch die Unterschiede zwischen FBMs in Bezug auf ihren Familienstand (verheiratete FBMs vs. unverheiratete FBMs). Bestehende Literatur über Geschlecht und Agrarwirtschaft hat sich überwiegend auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf agrarwirtschaftliche Ertragfähigkeit und die Einführung von Technologien fokussiert, insbesondere im Hinblick auf den Hauptpflanzenbestand in Afrika. Dahingegen existieren begrenzte empirische Untersuchungen über die geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen den UPS-Geschlechtern, besonders in Bezug auf das Sammeln und die Vermarktung von Baobabprodukten. Wir wenden ein exogenes Switching-Regressionsmodell in einem kontrafaktischen Rahmen an. Diese Methode erlaubt uns, Schätzungen über die Kausaleffekte des Geschlechts auf das Sammeln und die Vermarktung von Baobabprodukten anzustellen. Die Ergebnisse zeigen, dass weibliche Baobabmanagerinnen und unverheiratete weibliche Baobabmanagerinnen wahrscheinlicher weniger sammeln und verkaufen als männlichen Baobabmanager und verheiratete weibliche Baobabmanagerinnen. Die empirischen Ergebnissen zeigen, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede auch unter Kontrolle sozioökonomischer Faktoren (z.B. Alter, Bildung, Familienstand) bestehen bleiben. Dementsprechend deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass es unbeobachtete Faktoren wie z.B. Normen und Führungsqualitäten gibt, die geschlechtsspezifische Unterschiede beeinflussen.
In dem zweiten Aufsatz untersuchen wir die Wirkung kollektiven Handelns auf das Wohlergehen der Haushalte von UPS-Sammler:innen. Die Anzahl von Studien über kollektives Handeln und seine Wirkung auf das Wohlergehen von Haushalten in Entwicklungsländern wächst. Jedoch sind die empirischen Ergebnisse und Aussagen gemischt und nicht aussagekräftig. Ein Großteil dieser Wirkungsstudien konzentrieren sich auf Grundnahrungsmittel und hochwertige Nutzpflanzen, mit einem geringem Anteil an Studien über UPS. Dennoch fehlen empirische Befunde und Aussagen über das südliche Afrika, insbesondere Malawi, und in Bezug auf Baobab. Einige Studien über UPS berücksichtigen den Selfselektionsbias nicht. Des Weiteren geben diese Studien keinen Auskunft über die Heterogenität der Wirkungen, insbesondere in Bezug auf das Geschlecht Wir verwenden den inversen wahrscheinlichkeitsgewichteten Regressionsanpassungsschätzer (IPWRA), um die durchschnittlichen und heterogenen Verfahrenseffekte kollektiven Handelns auf Baobab-Einkommen und Ernährungssicherung zu schätzen. Wir stellen fest, dass die Mitgliedschaft in Genossenschaften das Baobab-Einkommen, den Vielfaltswert in der Haushaltsernährung, und den Nahrungsmittelkonsumwert jeweils um 3,57%, 11% und 5,6% erhöht. Die Wirkung der Genossenschaftsmitgliedschaft ist bei männlichen Baobabmanagern höher. Dahingegen weisen Haushalte mit unverheirateten, weiblichen Managerinnen bessere Wirkungen auf das Gemeinwohl auf. Die empirischen Befunde beleuchten daher die Notwendigkeit, kollektives Handeln im unzureichend genutzten Pflanzensektor durch Genossenschaften zu unterstützen, um das Gemeinwohl der Haushalte zu verbessern.
In der dritten Aufsatz evaluieren wir die durchschnittlichen Verteilungseffekte der Auswahl von Vermarktungskanälen in Bezug auf das Einkommen und die Ernährungssicherheit von Baobabsammler:innen. Sie beteiligen sich hauptsächlich in drei Vertriebskanälen: Im landwirtschaftlichen Betrieb, in ländlichen Märkten und urbanen Märkten. Wir zeigen, dass die Beteiligung an Vertriebskanälen außerhalb der Landwirtschaft, also Off-Farm Marktkanälen, (ländliche und urbane Märkte) im Verhältnis zu landwirtschaftlichen Vertriebskanälen höhere Baobab-Einkommen und Ernährungssicherheit zur Folge hat. Wir wenden den Quantilbehandlungseffekt an, um zu zeigen, dass der durchschnittliche Behandlungseffekt in der Umstellung von landwirtschaftlichen Vertriebskanal zu Vertriebskanälen außerhalb der Landwirtschaft, also Off-Farm Vertriebskanälen, sich je nach Quantil des Baobab-Einkommens und der Ernährungssicherheit unterscheidet. Die Baobab-Einkommenseffekte von Vertriebskanälen außerhalb der Landwirtschaft, also Off-Farm Marktkanäle, im Vergleich zu landwirtschaftlichen Vertriebskanäle, also Farm-Gate Marktkanälen, sind nur für Baobabsammler:innen im oberen Quantil der Einkommensverteilung positiv. In Bezug auf die Ernährungssicherheit ist der positive prozentuale Effekt für Haushalte mit einem niedrigeren Maß an Ernährungssicherheit höher.
Basierend auf den drei Aufsätzen dieser Dissertation, ziehen wir folgende Schlussfolgerungen: Aus dem ersten Aufsatz kommen wir zum dem Schluss, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Sammlung und Vermarktung von Baobab gibt. Die Ergebnisse bestätigen auch, dass diese Unterschiede variieren wenn das Geschlecht mit dem Familienstand interagiert. Bemühungen zur Verminderung geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Produktion und Vermarktung sollten auf die Befähigung von Frauen / weiblichen Personen sowie auf die zugrundeliegenden Ursachen von Geschlechterungleichheiten ausgerichtet sein. Aus dem zweiten Aufsatz schlussfolgern wir, dass kollektives Handeln zur Verbesserung der Einkommen und Ernährungssicherheit von Baobabsammler:innen beitragen kann. Die wichtigste Auswirkung für die Politikausrichtung ist, dass Bündnisse zwischen den Akteuren im UPS-Sektor ein wichtiges Instrument zur Verbesserung des Gemeinwohls der Haushalte von UPS-Sammler:innen sind. Wir betonen jedoch, dass dieser positive Effekt ungleichmäßig auf alle Genossenschaftsmitglieder verteilt ist. Wiederum kommen wir aus dem dritten Aufsatz zu der Schlussfolgerung, dass die Beteiligung an Vertriebskanäle außerhalb der landwirtschaftlichen Marktkanäle, also Off-Farm Marktkanälen, im Verhältnis zu landwirschaftlichen Vertriebskanälen, also Farm-Gate Marktkanälen, zu einem verbesserten Baobab-Einkommen und einer besseren Ernährungssicherheit unter den Baobabsammler:innen beiträgt. Daher sollte der Zugang zu Verkaufsstellen außerhalb der Landwirtschaft für Baobabsammler:innen verbessert werden. / The persistence of poverty and food and nutrition insecurity in Sub Saharan Africa (SSA), highlights the need for a paradigm shift in food systems that focuses on diversification into other food chains such as underutilised plant species (UPS). These crops have the potential to provide SSA with a productive, nutrition-sensitive, and resilient food system. Recent evidence concludes that UPS contribute to food security by supplementing staples, acting as a buffer in time of shortages, and increasing diet quality, and can be viewed as a lever towards poverty alleviation. Despite the significance of UPS, previous literature has extensively focussed on food and cash crops. This dissertation contributes to understanding of the aspects of gender, collective action and market channel choices among collectors of UPS. It is composed of three essays that contribute to the literature on UPS in different ways. All the three essays are based on a household survey of 864 baobab (an example of UPS) collectors in Malawi in the year 2021.
The first essay analyses the gender gaps in the collection and marketing of baobab. In particular, I evaluate the differences in the quantity of baobab collected between male baobab managers (MBMs) and female baobab managers (FBMs). We further extend our analysis and also evaluate differences among FBMs relative to their marital status (i.e. married FBMs vs unmarried FBMs). The literature on gender and agriculture has mainly focused on gender gaps in agricultural productivity and technology adoption, especially for major crops in Africa. However, there is limited empirical evidence on gender gaps in UPS, especially in terms of collection and marketing. We employ an exogenous switching regression model in a counterfactual framework, as this method allows us to estimate the causal effects of gender in the collection and marketing of baobab products. We find that female baobab managers and unmarried female managers are more likely to collect and sell less than male baobab managers and married female managers, respectively. The results demonstrate that the gender gap persists even after controlling for observed socio economic factors (for example, age, education, marital status). These findings mean that there are unobserved factors such as norms and managerial ability that influence the gender gaps.
In the second essay, we examine the impact of collective action on household welfare of collectors of UPS. The number of impact studies on collective action and their effect on household welfare in developing countries is growing, yet the findings are mixed and the evidence is inconclusive. Most of these impact studies focus on staple and high-value crops with a few studies on UPS. However, there is no empirical evidence from Southern Africa, particularly Malawi and specific to baobab. In the case of UPS, some studies fail to account for self-selection bias. Further, these studies do not provide an account of heterogeneity in impacts, particularly with respect to gender. We use the Inverse Probability Weight Regression Adjustment estimator (IPWRA) to estimate average and heterogeneous treatment effects of collective action on baobab income and food security. We find that the cooperative membership increases baobab income, household dietary diversity score, and food consumption score by 3.57%, 11% and 5.6%, respectively. However, the impact of cooperative membership was higher in male baobab managers. Households with unmarried female managers have better welfare outcomes. The results, therefore, highlight the need to promote collective action through cooperatives in the underutilised crop sector to enhance household welfare.
In the third essay, we evaluate the average and distributional effects of market channel choices on income and food security of baobab collectors. Baobab collectors mainly participate in three market channels; farmgate, rural market, and urban market. We show that participation in off-farm market channels (rural and urban market) relative to farmgate, was associated with increases in baobab income and food security. We use quantile treatment effect to show that the average treatment effect of moving from farm gate market channels to off-farm market channels differed across quantiles of baobab income and food security. For baobab income, the effects of the off-farm market channels compared to the farm gate market are positive only for baobab collectors in the upper quantile of the income distribution. In terms of food security, the positive percentage effect is higher for households with low levels of food security.
Based on the three essays in this dissertation, we draw the following conclusions. From the first essay we conclude that there are gender gaps in the collection and marketing of baobab. The results also confirm that these gaps vary as gender interacts with marital status. Efforts to reduce gender differences in production and marketing should focus on empowering women and also addressing the underlying causes of gender inequality. From the second essay, we conclude that collective action can contribute to better incomes and food security among baobab collectors. The important policy implication is that organization among actors in the UPS sector is a major mechanism of improving household welfare of collectors of UPS. But we stress that this positive effect is not distributed uniformly across all cooperative members. From the third essay, we conclude that participation in off-farm market channels relative to farmgate contributes to improved baobab income and food security among baobab collectors. Hence baobab collectors’ access to off-farm selling outlets should be enhanced.
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