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Doppelte Spiele / Die chinesisch-amerikanische Schauspielerin Anna May Wong als Schwellen- und Kippfigur des transnationalen KinosLi, Yumin 07 March 2024 (has links)
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Zusammenhang von „Rasse“- und Geschlechterdiskursen in den USA, Deutschland und England entlang der Schauspielerin Anna May Wong (1905-1961) auseinander. Anna May Wongs mehrere Jahrzehnte umspannende Karriere ist insofern außergewöhnlich, als dass sie als chinesisch-amerikanische Schauspielerin in der US-amerikanischen und europäischen Filmbranche erfolgreich war, dabei jedoch auf Widerstände stieß und sich mit diesen auf ambivalente Weise auseinandersetzte.
Die Arbeit geht Anna May Wong als Kristallisationspunkt für Verhandlungen über rassifizierte und vergeschlechtlichte Grenzziehungen nach. Im Mittelpunkt stehen die Inszenierung Wongs in den Filmen, die sie von 1922-1937 in den jeweiligen Ländern gedreht hat, und ihrer Wahrnehmung durch sich selbst und das Publikum. In der Untersuchung ihrer Inszenierung und Wahrnehmung werden diskursive Verflechtungen, Unterschiede und Brüche sichtbar. Im Untersuchungszeitraum verändern sich zudem geopolitische Machtrelationen zwischen Europa, den USA und China signifikant, die auf die Konstruktion von Differenzfiguren erheblichen Einfluss haben und die in der vorliegenden Arbeit herausgearbeitet werden. Zugleich nimmt sie auch Wongs eigene Subjektivierungsstrategien in den Blick und fragt danach, in welchem Verhältnis Leben und Werk zueinander stehen. Anhand einer Mikrogeschichte entlang der Person Anna May Wong wird eine Geschichte der Abgrenzungs- und Aneignungsbewegungen zwischen Europa, USA und China erzählt. Die Untersuchung von Anna May Wong als Ausnahmephänomen verweist zum einen auf die diskursiven Regeln rassifizierter und vergeschlechtlichter Abgrenzung. Zum anderen bringt sie den spannungsreichen Überschuss zum Vorschein, der zeigt, dass das Andere im Eigenen immer schon enthalten ist. / This dissertation examines the life and work of the actress Anna May Wong (1905-1961) through the lens of discourse on race and gender in the USA, Germany, and England. Vice versa: it interrogates the discourse of race and gender by engaging the figure of Wong and her work both on screen and off. Wong’s decades-long career is extraordinary in the sense that, as a Chinese American, she achieved success in the American and European film industry in spite of gendered and racially-based resistance, an experience that her films explore in ambivalent ways. Wong serves as a prism in this dissertation to explore the ways in which racial and gendered boundaries were drawn during the span of her career, but with a specific focus on the films that she made between 1922-1937, which were shot in the United States and Europe. An interrogation of the manner in which Wong appears in these films, as well as the films’ reception(s), reveals a web of complex interweavings, intersections, and ruptures along sexual, gendered, and racialized lines. During the period on which this dissertation focuses, geopolitical power relations between Europe, China, and the United States shifted significantly with dramatic effects on the construction of difference, which the following project explores. The dissertation interrogates, therefore, the relationship between her life and the global context of her work. Her micro-history serves as a fulcrum for examining the larger history of bordering, appropriation, and identity negotiation(s) between Europe, the United States, and China. The investigation of Anna May Wong as a unique phenomenon reveals, on the one hand, a discursive and material history of raced and gendered constructions of difference. On the other hand, her work consistently engages a suspenseful type of excess, which demonstrates the ways in which the “other” is always already embedded in the “self”.
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