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Screening, Diagnostik und Therapie des GestationsdiabetesBühling, Kai Joachim 25 November 2004 (has links)
Der Gestationsdiabetes ist eine der häufigsten Erkrankungen in der Schwangerschaft. Obwohl der Zusammenhang zwischen den Blutzuckerwerten und der Morbidität der Schwangeren und des Kindes hinreichend belegt ist, gibt es bemerkenswert viele klinisch relevante Fragen, die bisher nur unzureichend untersucht wurden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einigen Fragestellungen aus diesem Themenbereich, unter Einbeziehung einer neuen Methode der Glukosemessung, der kontinuierlichen Glukosemessung. In Deutschland wird in der Schwangerschaft lediglich ein Urin-Stix als Screening-Methode auf Gestationsdiabetes durchgeführt. Die wenigen Publikationen, die sich mit der Sensitivität des Urin-Stix zur Detektion des Gestationsdiabetes beschäftigen, zeigen eine nur geringe Sensitivität. Die in unserem Hause durchgeführte Untersuchung an 1001 Schwangeren bestätigt die bisherigen Ergebnisse an einer großen Fallzahl und weist zudem noch eine deutliche Abhängigkeit der Glukosurie-Rate von den diastolischen Blutdruckwerten nach. Eine weitere Untersuchung wurde zu dem 50-g-Glukose-Screeningtests durchgeführt, den wir seit 1993 routinemäßig bei allen Schwangeren durchführen, die sich in unserer Klinik vorstellen. Mit einer Sensitivität und Spezifität von ca. 90% - bezogen auf den oralen Glukosetoleranztest - zeigte dieser Test ein gutes Ergebnis, allerdings fanden wir heraus, dass die Rate positiver Ergebnisse von dem Zeitpunkt der vorangegangenen Mahlzeit abhängig ist und zwischen 11%-40% liegt. Bisher konnte kein Nachweis erbracht werden, dass die einem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) vorangehende Kohlenhydratzufuhr bei Schwangeren einen Einfluss auf die Ergebnisse hat, wie es die Empfehlungen der Fachgesellschaften vermuten. In der von uns durchgeführten Studie, bei der wir - im Gegensatz zu den anderen Studien - detallierte Ernährungsprotokolle verwendeten, konnte diese Vermutung bestätigt werden. Aufgrund erhöhter Konzentrationen an Gestagen, Östrogenen und dem humanen Plazentalaktogen wurde häufig vermutet, dass Schwangere mit Gemini eher einen Gestationsdiabetes haben müssten. Wir konnten dies in einer Matched-Pair-Studie widerlegen. Die kontinuierliche Glukosemessung erlaubte neue Einblicke in die Physiologie und Pathophysiologie der Schwangerschaft. Nachdem wir zunächst ein Auswertungsverfahren etabliert hatten, wurden Schwangere mit und ohne Glukosetoleranzstörung mit Hilfe des kontinuierlichen Glukosemonitors der Fa. MedtronicMinimed (CGMS) untersucht. Es zeigte sich, dass das CGMS eine deutlich bessere Differenzierung zwischen den Gesunden und den Schwangeren mit eingeschränkter Glukosetoleranz ermöglichte, dies im Gegensatz zum konventionellen Blutzuckertagesprofil. In einer weiteren Auswertung untersuchten wir den Zusammenhang zwischen der mütterlichen sowie der neonatalen Morbidität und den einzelnen postprandialen Messzeitpunkten. Es zeigten sich signifikante Unterschiede der Glukosewerte für die Schwangerschaftsausgangsparameter Entbindungsmodus, Makrosomie und fetale Verlegungsrate im postprandialen Zeitintervall von 45-105 Minuten. Erstmalig konnten wir so die Assoziation zwischen neonatalen Morbiditäten und den postprandialen Glukosekonzentrationen zu verschiedenen Messzeitpunkten nachweisen. / Gestational diabetes is the most common complication during pregnancies. Although the correlation has been clearly established between blood glucose levels and morbidity rates for both mothers and babies, there are surprisingly many clinically relevant questions that still have not been adequately addressed. The study presented here investigates some aspects of this topic, using a new method for measuring blood sugar levels, continuous glucose measurement. In Germany, the only screening method normally used to test pregnant women for gestational diabetes is a urine test strip. The few publications that deal with the sensitivity of urine test strips for detecting gestational diabetes show only minimal sensitivity. The study carried out in our clinic with a large number of test cases (1001 pregnant women) confirmed previous findings and demonstrates that the glucosuria rate directly corresponds to diastolic blood pressure values. An additional appraisal was made of the 50-gram glucose screening tests which we have routinely carried out on all pregnant women visiting our clinic since 1993. With a sensitivity and specificity of approx. 90% - as compared to the oral glucose test – this screening method yielded good results; however, we did notice that the interval since the most recent meal influences the positive outcome rate, which ranges from 11 % - 40 %. Up to the present, no one has been able to prove that eating carbohydrates before an oral glucose tolerance test (oGTT) influences the results, a belief often found in experts’ recommendations for pregnant women. However, our study, in which the pregnant women – unlike other studies – kept detailed food journals, did indeed confirm this hypothesis. Based on the higher concentrations of gestagen, estrogen and the human placenta lactogen, researchers often presume that mothers carrying twins are more likely than other expectant mothers to have gestational diabetes. Using a matched-pair-study, we refuted this idea. Continuous glucose testing allows new insights into the physiology and pathophysiology of pregnancy. After establishing an analytical procedure, we examined pregnant women both with and without glucose tolerance dysfunction using the continuous glucose monitors (CGMS) made by MedtronicMinimed. We demonstrated that the CGMS - as opposed to a conventional daily log of blood glucose values - provided markedly better differentiation between healthy women and those with impaired glucose tolerance. In a further analytical step, we studied the correlation between postprandial testing intervals and maternal and infant morbidity rates. Corresponding to the pregnancy parameters birth method, macrosomia and fetal transferral rate, significant differences were seen when glucose levels monitored 45 - 105 minutes after a meal were compared. For the first time, it was possible to demonstrate a clear correlation between postprandial glucose concentrations checked at various intervals and neonatal morbidity.
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