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An Individual-based Model Approach for the Conservation of the Sumatran Tiger Panthera tigris sumatrae Population in Central SumatraImron, Muhammad Ali 16 March 2011 (has links) (PDF)
This dissertation demonstrates the construction of the Panthera Population Persistence (PPP), an individual-based model for the Sumatran tiger (Panthera tigris sumatrae) which provides proper theoretical and application frameworks for the conservation of this tiger sub-species in central Sumatra. The PPP model was developed to gain insight into tiger-preyhabitat relationships as well as the effect of human impacts on the persistence of tiger populations. The model addresses three main problems for the survival of the Sumatran tiger: tiger poaching, prey depletion, and habitat loss.
The description of the PPP model serves as an in-depth study of existing literature and covers the most important factors of existing models for tiger conservation. Existing modelling approaches have been improved by the inclusion of finer description of individual-level traits and behaviours in the PPP model. The modelling approach allows a direct inter-relationships between individuals and their environment. The relationship between individual behaviours, intrinsic states, and external factors are simulated spatially explicitly in a bottom-up approach where the emergence of the population dynamics of tiger and prey can be observed under different scenarios. The integration between the PPP model and geographical information system (GIS) has provided a much more meaningful spatial data by revealing the mechanism of the response of individuals to the present land-use types.
The relative importance of the parameters within the PPP model was tested using two modes of sensitivity analysis: The Morris Method and
the traditional One-factor-at-a-time method. The results provided guidance for the application of reasonable sensitivity analysis during the development of individual-based models. The Morris Method suggested that the overall output of the PPP model showed a high sensitivity on the change of time required by a tigress to take care of cubs. The analysis also revealed that the number of dispersers was sensitive toward perceptual distance of individuals to detect the presence of prey. Comparison with a similar predator-prey models provided insight into the predator-prey relationship. The comparison also suggested that perceptual distance of the individual is important for any spatially explicit individual-based model involving predator-prey relationships. The parameterization of the individual perceptual distance of tigers was tested by using existing literature on prey
consumption by tigers as a benchmark. The simulation results were within the range of scientific acceptance for the number of prey killed by a tiger. Thus, further use of the set of parameters for a tiger’s perceptual distance is less uncertain for the output of the PPP model.
The effect of habitat quality and landscape configuration on the mortality and migration of prey were evaluated through the use of virtual habitats and landscapes. The findings suggested that a good habitat quality enables prey survival, increases the population available for predation by tigers. When a low-quality habitat is combined with a high-quality habitat, the number of migrating prey was high, reducing resources for tigers. This suggested that landscape composition should be considered when predicting population persistence of the Sumatran tiger. Optimal movement of two different prey resulted in a high density of prey in high-quality habitat, providing a concentration of prey in a tiger’s habitat, but resulted in a lower tiger predation rate than random movement and species specific movement.
The PPP model has been applied to evaluate the effect of poaching, prey depletion, and their combination for the probability of extinction of a tiger population. The results from the evaluation showed that prey depletion, tiger poaching, and a combination of both, created a 100% probability of extinction within 20 years if the density and frequency of those threats at high rates. However, the duration of those threats in the system caused a 100% probability of extinction from tiger poaching. The results are able to contribute to optimize anti-poaching programs in future, to reduce significantly the probability of total extinction of Sumatran tiger.
Furthermore, various landscape configurations have been tested against the probability and time of extinction for the Sumatran tiger population. The integration of spatial GIS-data in the model provides an insight into the relationship between tiger-prey-habitat. The results suggested that habitat quality surrounding a protected area plays an important role for the persistence of the Sumatran tiger population. This study also recommends agroforestry systems as reasonable land-use type in the vicinity of protected areas. They provide not only positive effects for tiger conservation purpose but they also appear as adaptable to the current land-use situation in Sumatra island. / Die vorliegende Dissertation beschreibt die Entwicklung des Panthera Populations Persistence (PPP) Modells, eines individuenbasierten Simulationsmodells für den Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae). Dieses stellt einen geeigneten theoretischen und anwendungsbezogenen Rahmen für den Schutz dieser Tiger-Unterart in Zentralsumatra bereit. Das PPP-Modell wurde entwickelt, um Einblicke in die Tiger-Beute-Habitat-Beziehungen zu gewinnen, sowie um den Effekt anthropogener Einflüsse auf den Fortbestand von Tigerpopulationen abzuschätzen. Dabei werden die drei Hauptprobleme
für das Überleben des Sumatra-Tigers analysiert: die Wilderei, der Rückgang von Beutetieren und der Verlust von geeigneten Habitaten.
Die Beschreibung des PPP-Modells gibt zunächst einen umfassenden Überblick zum aktuellen Wissensstand auf dem Gebiet des Tigerschutzes und integriert die wichtigsten Faktoren bereits existierender Modellansätze. Diese konnten durch die Einbeziehung einer detaillierten Beschreibung von individuellen Merkmalen und Verhalten verbessert werden. Das PPPModell stellt somit das Individuum in einen direkten Zusammenhang mit dessen Umwelt. Die Beziehung zwischen individuellem Verhalten, intrinsischen Merkmalen und externen Faktoren werden räumlich-explizit in einem bottom-up Ansatz simuliert. Damit kann sowohl die Populationsdynamik des Tigers als auch die seiner Beutetiere unter verschiedenen Annahmen beobachtet werden. Die Verknüpfung des PPP-Modells mit Geographischen Informationssystemen (GIS) bietet die Möglichkeit, die
Reaktionsmechanismen der Individuen basierend auf der gegenwärtigen Landnutzungssituation zu simulieren und somit realitätsnahe räumliche Daten zu generieren.
Die relative Bedeutung der Modell-Parameter auf die Simulationsergebnisse kann durch Sensitivitätsanalysen ermittelt werden. Hier wurden zwei verschiedene Ansätze verwendet: die Morris-Methode und die herkömmliche One-factor-at-a-time Methode. Der Vergleich beider methodischen Ansätze zeigte somit beispielhaft die Eignung unterschiedlicher Sensitivitätsanalysen für individuenbasierte Modelle auf. Die Morris-Methode zeigte, dass das Gesamtergebnis des PPP-Modells eine hohe Sensitivität gegenüber der Veränderung der Zeit aufweist, die ein Tigerweibchen braucht, um ihre Jungen aufzuziehen. Die Analyse zeigt auch, dass die Anzahl an abwandernden Tigern sensitiv gegenüber der IndividuellenWahrnehmungsdistanz von Beute ist. Der Vergleich mit einem ähnlichen Räuber-Beute-Modell lässt vermuten, dass diese Wahrnehmungsdistanz eines Individuums generell als ein entscheidender Faktor für Räuber-Beute-Beziehungen in räumlich-expliziten Individuenmodellen an- gesehen werden kann. Die
Parametrisierung der IndividuellenWahrnehmungsdistanz des Tigers wurde so gewahlt, dass die damit ermittelten Simulationsergebnisse den Beutekonsum des Tigers, wie in der Literatur beschrieben, weitgehen widerspiegeln. Sie ist somit für die weitere Anwendung im PPP-Modell ausreichend gut beschrieben.
Simulationsszenarien, welche verschiedene Habitatqualitäten sowie Landnutzungsmuster berücksichtigen, zeigen auch deren Bedeutung für die Mortalität und Migration der Beutetiere. Eine gute Habitatqualität hat eine geringe Mortalität der Beutetiere zur Folge, welche dann wiederum für den Tiger in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Treten geringe Habitatqualitäten angrenzend an ein Habitat mit hoher Qualität auf, führte dies zu einer hohen Anzahl an abwandernden Beutetieren, womit sich die Ressourcen für den Tiger verringern. Die Landschaftsmerkmale sollten also bei der Vorhersage des Populationsfortbestandes des Sumatra-Tigers berücksichtigt werden. Die optimale Bewegung von zwei verschiedenen Beutetieren ergab eine hohe Beutedichte in einem Habitat mit hoher Qualität und stellte konzentriert Beute in einem Tigerhabitat bereit. Allerdings resultierte dies auch in einer geringeren Prädationsrate des Tigers,
verglichen mit zufälligen oder artenspezifischen Bewegungen.
Das PPP-Modell wurde angewandt, um die Auswirkungen von Wilderei,
Beutetierrückgang sowie die Kombination beider Faktoren auf die Aussterbewahrscheinlichkeit einer Tigerpopulation zu bewerten. Die Ergebnisse zeigen, dass die genannten Faktoren eine 100-prozentige Aussterbewahrscheinlichkeit innerhalb von 20 Jahren zur Folge haben, wenn die Dichte und Häufigkeit dieser Bedrohungen hoch sind. Die Dauer dieser Bedrohungen im System verursachte allerdings eine 100-prozentige Aussterbewahrscheinlichkeit nur für die Wilderei von Tigern. Betrachtet man unabhängig von Dichte und Häufigkeit einzig die Dauer der Bedrohung, führt lediglich die Wilderei zum 100%-igen Aussterben. Diese Ergebnisse können maßgeblich dazu beitragen, zukünftig Schutzprogramme gegen die Wilderei zu optimieren, um das Aussterben des Sumatra-Tigers zu verhindern.
DesWeiteren wurde der Einfluss von unterschiedlichen Landnutzungsmustern auf die Aussterbewahrscheinlichkeit und -zeit einer Sumatra-Tigerpopulation
aufgezeigt. Die Integration von räumlichen GIS-Daten in das Modell ermöglichte einen Einblick in die Beziehungen zwischen Tiger, Beutetieren und Habitat. Die Ergebnisse zeigen, dass die Habitatqualität um Schutzgebiete herum eine wichtige Rolle für den Fortbestand der Population spielt. Die vorliegende Arbeit empfiehlt Agroforstsysteme als eine geeignete Landnutzungsform in der Nähe von Schutzgebieten, welche sowohl positive Effekte für den Tigerschutz bietet als auch mit den gegenwärtigen Landnutzungsmustern in Sumatra vereinbar erscheint.
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Riparian detritus vs. stream detritus: food quality determines fitness of juveniles of the highly endangered freshwater pearl mussels (Margaritifera margaritifera)Grunicke, Felix, Wagner, Annekatrin, Elert, Eric von, Weitere, Markus, Berendonk, Thomas 19 March 2024 (has links)
Detritus is an important energy source of stream food webs. Being a mix of allochthonous and autochthonous sources, it is often unknown, which components contribute to the growth of stream organisms. This study focussed on the comparison of two different detritus types (riparian detritus and stream detritus) with respect to food quality and effects on growth as a fitness parameter of juvenile freshwater pearl mussels (FPM). We performed feeding experiments with juvenile FPM under laboratory conditions using the two detritus types from four different natural sources each. Food quality was determined by analysing the fatty acid composition. Stream detritus (conditioned to stream environment including autochthonous microbes) resulted in significantly higher growth rates of juvenile FPM than predominately terrestrial-based riparian detritus indicating higher food quality. Significantly positive correlations were found between mussel growth and different groups of polyunsaturated fatty acids (PUFA). This suggests that especially trace substances such as long-chained n-3 PUFAs and a high ratio of n-3 to n-6 PUFAs enhance the food quality of stream detritus for juvenile FPM. These results highlight the importance of instream conditioning of detritus for the food mix in headwater streams and the importance of PUFAs for the development of juvenile FPM.
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Ecological assessment of salmonid populations in a country undergoing rapid environmental and socioeconomic transitions (Mongolia)Kaus, Andrew 11 April 2018 (has links) (PDF)
Mongolia is currently undergoing a rapid socioeconomic transition with extensive development driven by increased mineral resource extraction and large scale agriculture and pastoral expansion. There has also been unprecedented urbanisation and continued population growth that has placed added pressure on the ageing public infrastructure including power stations and waste water treatment plants. As a result, the country’s pristine landscapes, including its vast freshwater ecosystems, are now facing widespread degradation, contamination and species losses in the most impacted regions. The proposed large-scale dams and imminent climate change effects will further damage these fragile ecosystems. With a number of rivers and lakes deteriorating, resident aquatic communities, including unique fish species, have suffered significant population declines. However, a more substantial threat currently facing these fish populations is the rapid and largely unregulated rise in fishing activities within an emerging recreational fishery. Although historically fish capture and consumption has not been a traditional part of the Mongolian diet or culture, this is changing rapidly. Therefore a comprehensive set of research projects were developed and implemented across Mongolia, to gather essential information on this new fishery, while also addressing existing knowledge gaps regarding the spatial ecology and genetic structure of the main target species. In addition, a potential human health risk was evident due to the increased consumption of locally caught fish species from a heavily impacted river basin, and thus this was also investigated. Overall, the collective aim of this fisheries research was to increase the scientific understanding and knowledge across a range of issues and ultimately advise authorities on improving current management regulations and conservation strategies. It is hoped that the recommendations can assist in safeguarding the future sustainability and resilience of the threatened fish populations and the emerging recreational fishery across Mongolia for the future.
A total of five fisheries related research projects were completed between 2011 and 2014, with the results from each used to formulate the conservation and management recommendations presented in this thesis. Due to the lack of knowledge regarding the emerging recreational fishery, roving creel surveys were conducted across three river basins and covered five key topics including angler demographics, fishing practices, current fishing trip data, fishing gear and costs, and angler knowledge and opinions. Fifty-eight fishing groups (n = 154 anglers) were interviewed and two angler types were identified: rural anglers with no or low incomes, who reside in the basin, fish alone or in smaller groups, fish frequently for shorter periods, and consumed fish more regularly; and urban anglers who have medium to high incomes, live in larger cities, spent more money on fishing gear / trips and fished for multiple days at a time. B. lenok was identified as the most targeted and caught species in the fishery. The results of the creel surveys confirmed increased fish consumption in the Kharaa River basin, which was identified as a potential human health risk due to the widespread heavy metal contamination from both past and present mining activities. Thus heavy metal contaminates in river water, sediment and five consumed fish species were examined at 11 sites across the basin. Heavy metals were evident in all five sampled species, with maximum muscle contents of chromium (Cr), arsenic (As), mercury (Hg) and lead (Pb) detected in fish from the middle and lower reaches, while zinc (Zn) was highly elevated in B. lenok from the upper tributaries. Elevated median contents of Cr, copper (Cu), Hg and Pb increased with trophic level, with the bioaccumulation of Hg posing the greatest threat to human health with over 10 % of all fish sampled exceeded the internationally recommended threshold for Hg in consumable fish tissue (> 0.5 µg g-1 ww). This bioaccumulation in resident fish species could lead to chronic toxicity in people who consume them regularly and have additional exposure to other sources of contamination e.g. gold mining.
A further two projects were conducted that utilised passive acoustic telemetry to describe the spatial and temporal autecology, habitat use and behaviour of B. lenok in the Eroo River and H. taimen in the Onon/Balj rivers under Mongolia’s extreme seasonal conditions. The maximum longitudinal movements (home ranges) detected were more extensive than previously reported for both species with 45.3 km for B. lenok and 126.1 km for H. taimen. Increased movements were recorded in spring and summer, with individuals entering surrounding tributaries and remaining there for between four and 85 days before returning to the main river channel. The results highlighted the importance of maintaining the integrity and connectivity of tributary habitats for spawning, feeding and overwintering, as well as hydrological and thermal refuges, which will be increasingly important for these species in the region with the pending impacts of climate change. This increased knowledge relating to the spatial ecology of these threatened species can guide the design and implementation of new protective measures such as the introduction of Freshwater Protected Areas (FPAs) across Mongolia. Further research was conducted to gain a broader, multigenerational understanding of the interconnectedness between conspecific populations of H. taimen, B. lenok and T. baicalensis across the major river basins. Both molecular and nuclear markers were used to demarcate the population’s genetic structure and define Evolutionary Significant Units (ESUs) and priority populations for these species across their Mongolian distributions. Across all species, the most prominent pattern was a strong differentiation among major basins with low differentiation and weak patterns of isolation by distance within basins, which indicates high within-basin connectivity between populations, although exact patterns were not completely concordant among species.
The extensive results produced from the current scientific research has facilitated the development of a comprehensive set of key recommendations for implementing new, and enhancing existing, management and conservation measures relating to Mongolia’s threatened salmonid species and its emerging recreational fishery. These recommendations include: 1. Establishing a series of Freshwater Protected Areas (FPAs) throughout Mongolia’s major river basins, with their design and location based upon the spatial ecology and genetic population structure determined by the current research results; 2. Shifting the opening date of the fishing season to encompass the entire spawning period of B. lenok (the fishery’s main target species), which appears to currently not be the case; 3. Adding the blunt-snouted lenok (B. sp.) to the prohibited species list, as it has been genetically proven to be an independent species and has a restricted distribution and low abundance in Mongolia; and 4. Introducing minimum (and potentially maximum) size limits for B. lenok and T. baicalensis, to better protect immature and pre-spawning individuals from being removed from the population. In addition, it is highly recommended to commence fisheries dependent and independent assessments in key river basins and conduct biomonitoring programs (using a bioindicator species) to track toxic heavy metal contamination and identify potential human health risks associated with consuming resident fish species from the more heavily impacted regions. The lack of knowledge of the current fishing regulations by anglers as well as the observed and reported widespread illegal fishing activities demands a wide-ranging angler education program to improve understanding and compliance within the fishery. The future survival of these threatened salmonids and the sustainability of the emerging recreational fishery in Mongolia currently hangs in the balance. However, if these scientifically based recommendations are implemented in full, and can be adequately enforced, then the responsible authorities can take a huge step forward towards reversing the current trends and preserving the country’s imperilled freshwater fish populations and their valuable aquatic ecosystems. Mongolia can be a model for freshwater species conservation and management throughout the region and the world. / Die Mongolei befindet sich derzeit in einem rasanten sozioökonomischen Übergang mit tiefgreifenden Veränderungen, die v.a. durch eine Zunahme bergbaulicher Aktivitäten sowie einen Ausbau ackerbaulicher Nutzungen wie auch der Viehwirtschaft angetrieben werden. Derzeit vollzieht sich eine noch nie dagewesene Urbanisierung und ein weiteres Bevölkerungswachstum, das auf die alternde öffentliche Infrastruktur, einschließlich Kraftwerke und Abwasserbehandlungsanlagen, einen zusätzlichen Druck ausübt. Infolgedessen zeigen sich in den weitgehend unberührten Landschaften des Landes, einschließlich seiner riesigen Süßwasser-Ökosysteme, deutliche Anzeichen von Übernutzung natürlicher Ressourcen, Umweltverschmutzung und Artenverlusten. Zukünftig geplante große Staudämme werden neben den bevorstehenden Auswirkungen des Klimawandels die Hydrologie deutlich verändern. So sind bereits deutliche Beeinträchtigungen der Fluss-und See-Ökosysteme erkennbar, insbesondere in Hinblick auf ihre aquatischen Lebensgemeinschaften. Einige der weltweit einzigartigen Fischarten haben bereits erhebliche Bevölkerungsrückgänge erlitten. Eine weitere existenzielle Bedrohung für diese Fischpopulationen ist der rasche und weitgehend un-regulierte Anstieg der Fischereitätigkeiten aus einer aufstrebenden Freizeitfischerei. Obwohl Fischfang und -konsum keine traditionellen Elemente der mongolischen Ernährung oder Kultur darstellen, vollziehen sich diesbezüglich derzeit tiefgreifende Veränderungen. Daher wurden in der Mongolei umfangreiche Forschungsprojekte geplant und durchgeführt, um wesentliche Informationen über diese neue Art der Fischerei zu sammeln und gleichzeitig bestehende Wissenslücken in Bezug auf die räumliche Ökologie und die Metapopulationsstruktur der wichtigsten Zielarten zu schließen. Darüber hinaus zeigten Untersuchungen, dass sich aufgrund des erhöhten Konsums von lokal gefangenen Fischarten aus einem stark beeinträchtigten Einzugsgebiet ein potenzielles Risiko für die menschliche Gesundheit ergibt. Insgesamt ist das übergeordnete Ziel dieser Fischereiforschung, das wissenschaftliche Verständnis und Wissen zu erweitern und letztlich die derzeitigen Managementinstrumente zu verbessern und neue Erhaltungsmaßnahmen zu ergreifen, um die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit der bedrohten Fischartenpopulationen und die aufkommende Erholung zu sichern. Insgesamt wurden zwischen 2011 und 2014 insgesamt fünf fischereibiologische Forschungsprojekte abgeschlossen, wobei die Ergebnisse dieser Arbeiten in Erhaltungs- und Managementempfehlungen münden.
Wegen des Mangels an Wissen über die aufkommende Freizeitfischerei wurden Anglerbefragungen in drei Einzugsgebieten durchgeführt, welche fünf wichtige Themen wie Angler-Demographie, Fischereipraktiken, Reisetätigkeiten, Fanggeräte und Kosten sowie Anglerwissen und Meinungen umfassten. Fünfundsechzig Angelgruppen (n = 154 Angler) wurden interviewt und zwei Anglertypen identifiziert: ländliche Angler ohne oder niedrige Einkommen, die in dem Becken wohnen, alleine oder in kleineren Gruppen fischen, häufig für kürzere Zeiten fischen und regelmäßig Fisch verzehren; und städtische Angler, die mittlere bis hohe Einkommen haben, in größeren Städten leben, mehr Geld für Fanggeräte / Ausflüge ausgegeben und typischerweise für mehrere Tage am Stück fischen. B. lenok wurde als die bevorzugte und am meisten gefangene Zielarten der Fischerei identifiziert. Die Ergebnisse der Anglerbefragungen bestätigten den erhöhten Fischkonsum im Kharaa-Einzugsgebiet, das aufgrund der weit verbreiteten Schwermetallverunreinigung aus der Vergangenheit und den gegenwärtigen Bergbauaktivitäten als potenzielles Risiko für die menschliche Gesundheit identifiziert wurde. So wurden Schwermetallverunreinigungen im Flusswasser, Sediment und fünf konsumierten Fischarten an 11 Standorten im Einzugsgebiet untersucht. Schwermetalle zeigten sich in allen fünf Stichprobenarten, wobei der maximale Muskelgehalt von Cr, As, Hg und Pb in Fischen aus dem Mittel- und Unterlauf festgestellt wurde, während Zn in B. lenok in den Oberlaufregionen stark erhöht war. Der erhöhte mediane Gehalt an Cr, Cu, Hg und Pb nahm mit trophischer Ebene zu, wobei die Bioakkumulation von Hg die größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellte, wobei über 10% aller Fischproben den international empfohlenen Schwellenwert für Hg im verzehrbaren Fischgewebe überstiegen (> 0,5 μg g-1 ww). Diese Bioakkumulation in residenten Fischarten könnte zu chronischen Intoxikationen bei Menschen führen, die sie regelmäßig konsumieren und zusätzliche Exposition gegenüber anderen Kontaminationsquellen haben, z.B. im Goldbergbau.
Es wurden weitere zwei Projekte durchgeführt, die eine passive akustische Telemetrie zur Beschreibung der räumlichen und zeitlichen Autökologie, des Lebensraumnutzens und des Verhaltens von B. lenok im Eroo River und H. taimen in den Flüssen Onon und Balj unter den extremen Klimabedingungen der Mongolei verwendeten. Die maximalen Längsbewegungen (Heimatbereiche) wurden -umfangreicher als bisher angenommen- für beide Arten wurden auf 45,3 km für B. lenok und 126,1 km für H. taimen ermittelt. Im Frühjahr und Sommer wurden erhöhte Bewegungen aufgezeichnet, wobei die Individuen in die umliegenden Nebenflüsse eintraten und dort zwischen 4 und 85 Tagen verblieben, bevor sie zum Hauptfluss des Flusses zurückkehrten. Die Ergebnisse zeigen die Bedeutung der Aufrechterhaltung der Integrität und der Konnektivität von Nebenflüssen für Laichen, Nahrungssuche und Überwinterung sowie hydrologische und thermische Schutzräume, die für diese Arten in der Region mit den anstehenden Auswirkungen des Klimawandels zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Die verbesserten Kenntnisse der räumlichen Ökologie dieser bedrohten Arten kann die Gestaltung und Umsetzung neuer Schutzmaßnahmen wie Süßwasser-Schutzgebiete in der Mongolei wissenschaftlich fundieren und leiten. Weitere Untersuchungen wurden durchgeführt, um ein breiteres, multigenerationales Verständnis der Zusammenhänge zwischen den konkreten Populationen von H. taimen, B. lenok und T. baicalensis über die großen Flusseinzugsgebiete zu gewinnen. Sowohl molekulare als auch nukleare Marker wurden verwendet, um die genetische Struktur abzugrenzen und definieren, so z.B. evolutionär signifikante Einheiten (ESUs) und eigenständige Populationen für diese Arten einschließlich ihrer räumlichen Verteilung in der Mongolei. Über alle Arten hinweg war das deutlichste Muster eine starke Differenzierung zwischen den großen Becken mit geringer Differenzierung. Dem gegenüber stehen schwache Muster der Isolation durch die Distanz in den Becken, die eine hohe einzugsgebietsinterne Konnektivität anzeigen, obwohl exakte Muster nicht vollständig unter allen Arten übereinstimmten. Die Prioritäten der Erhaltung müssen sich auf die Verbesserung des Schutzes der vorrangigen Bevölkerungsgruppen innerhalb jeder Art und ESU konzentrieren, um die begrenzten verfügbaren Ressourcen für die Arten- und Populations-Erhaltung und fischereiliche Bewirtschaftung in der Mongolei zu maximieren.
Die umfangreichen Ergebnisse aus der aktuellen wissenschaftlichen Forschung ermöglichten die Ableitung umfassender Empfehlungen für die Umsetzung neuer und die Verbesserung der bestehenden Management- und Erhaltungsmaßnahmen in Bezug auf die bedrohten Lachsarten der Mongolei und die aufkommende Freizeitfischerei. Diese Empfehlungen beinhalten 1.die Gründung einer Reihe von Süßwasser-Schutzgebieten (FPA) in den großen Flussgebieten der Mongolei auf der Grundlage der räumlichen Ökologie und der genetischen Bevölkerungsstruktur, die durch die aktuellen Forschungsergebnisse untermauert wird; 2. Eine Verschiebung des Eröffnungstermins der Fangsaison, welche im Gegensatz zur aktuellen Praxis die gesamte Laichzeit von B. lenok (die Hauptzielspezies der Fischerei); umfassen sollte; 3. Hinzufügen des Stumpfschnauzen-Lenok (B. sp.) zur Liste der besonders geschützten Arten, da er sich als eine genetisch unabhängige Spezies erwiesen hat, welche eine begrenzte räumliche Verteilung und geringe Populationsdichte in der Mongolei hat; und 4. Einführung von minimalen (und potentiell maximalen) Körpergrößenbeschränkungen für B. lenok und T. baicalensis, um die unreifen und heranwachsenden Individuen besser vor menschlichen Einflüssen zu schützen. Darüber hinaus empfiehlt es sich dringend, in den wichtigsten Flussgebieten fischereilich genutzte und nicht genutzte Fischpopulationen zu erfassen und Biomonitoring-Programme (unter Verwendung von Bioindikator-Spezies) zu implementieren, um toxische Schwermetallverunreinigungen zu verfolgen und potenzielle Risiken für die menschliche Gesundheit zu identifizieren, die mit dem Verzehr Fischen aus beeinträchtigten Regionen einhergehen. Schließlich verlangt das Fehlen von Kenntnissen über die derzeitigen Fischereiverordnungen durch Angler sowie die beobachteten und gemeldeten weitverbreiteten illegalen Fischereitätigkeiten ein weitreichendes Angler-Bildungsprogramm, um das Verständnis und die Einhaltung fischereilicher Regelungen zu verbessern. Das künftige Überleben der bedrohten Salmoniden und die Nachhaltigkeit der aufkommenden Freizeitfischerei in der Mongolei sind eng miteinander verbunden. Sofern die hier dargestellten wissenschaftlich fundierten Empfehlungen in vollem Umfang umgesetzt werden und hinreichend kontrolliert werden können, würden die zuständigen Behörden einen großen Schritt in Richtung der Umkehrung der aktuellen Trends machen und die gefährdeten Süßwasserfischpopulationen des Landes und ihre wertvollen aquatischen Ökosysteme bewahren. Die Mongolei könnte dann ein Modell für die Erhaltung und Bewirtschaftung von Süßwasserarten in der ganzen Region und der Welt werden.
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Ecological assessment of salmonid populations in a country undergoing rapid environmental and socioeconomic transitions (Mongolia)Kaus, Andrew 06 February 2018 (has links)
Mongolia is currently undergoing a rapid socioeconomic transition with extensive development driven by increased mineral resource extraction and large scale agriculture and pastoral expansion. There has also been unprecedented urbanisation and continued population growth that has placed added pressure on the ageing public infrastructure including power stations and waste water treatment plants. As a result, the country’s pristine landscapes, including its vast freshwater ecosystems, are now facing widespread degradation, contamination and species losses in the most impacted regions. The proposed large-scale dams and imminent climate change effects will further damage these fragile ecosystems. With a number of rivers and lakes deteriorating, resident aquatic communities, including unique fish species, have suffered significant population declines. However, a more substantial threat currently facing these fish populations is the rapid and largely unregulated rise in fishing activities within an emerging recreational fishery. Although historically fish capture and consumption has not been a traditional part of the Mongolian diet or culture, this is changing rapidly. Therefore a comprehensive set of research projects were developed and implemented across Mongolia, to gather essential information on this new fishery, while also addressing existing knowledge gaps regarding the spatial ecology and genetic structure of the main target species. In addition, a potential human health risk was evident due to the increased consumption of locally caught fish species from a heavily impacted river basin, and thus this was also investigated. Overall, the collective aim of this fisheries research was to increase the scientific understanding and knowledge across a range of issues and ultimately advise authorities on improving current management regulations and conservation strategies. It is hoped that the recommendations can assist in safeguarding the future sustainability and resilience of the threatened fish populations and the emerging recreational fishery across Mongolia for the future.
A total of five fisheries related research projects were completed between 2011 and 2014, with the results from each used to formulate the conservation and management recommendations presented in this thesis. Due to the lack of knowledge regarding the emerging recreational fishery, roving creel surveys were conducted across three river basins and covered five key topics including angler demographics, fishing practices, current fishing trip data, fishing gear and costs, and angler knowledge and opinions. Fifty-eight fishing groups (n = 154 anglers) were interviewed and two angler types were identified: rural anglers with no or low incomes, who reside in the basin, fish alone or in smaller groups, fish frequently for shorter periods, and consumed fish more regularly; and urban anglers who have medium to high incomes, live in larger cities, spent more money on fishing gear / trips and fished for multiple days at a time. B. lenok was identified as the most targeted and caught species in the fishery. The results of the creel surveys confirmed increased fish consumption in the Kharaa River basin, which was identified as a potential human health risk due to the widespread heavy metal contamination from both past and present mining activities. Thus heavy metal contaminates in river water, sediment and five consumed fish species were examined at 11 sites across the basin. Heavy metals were evident in all five sampled species, with maximum muscle contents of chromium (Cr), arsenic (As), mercury (Hg) and lead (Pb) detected in fish from the middle and lower reaches, while zinc (Zn) was highly elevated in B. lenok from the upper tributaries. Elevated median contents of Cr, copper (Cu), Hg and Pb increased with trophic level, with the bioaccumulation of Hg posing the greatest threat to human health with over 10 % of all fish sampled exceeded the internationally recommended threshold for Hg in consumable fish tissue (> 0.5 µg g-1 ww). This bioaccumulation in resident fish species could lead to chronic toxicity in people who consume them regularly and have additional exposure to other sources of contamination e.g. gold mining.
A further two projects were conducted that utilised passive acoustic telemetry to describe the spatial and temporal autecology, habitat use and behaviour of B. lenok in the Eroo River and H. taimen in the Onon/Balj rivers under Mongolia’s extreme seasonal conditions. The maximum longitudinal movements (home ranges) detected were more extensive than previously reported for both species with 45.3 km for B. lenok and 126.1 km for H. taimen. Increased movements were recorded in spring and summer, with individuals entering surrounding tributaries and remaining there for between four and 85 days before returning to the main river channel. The results highlighted the importance of maintaining the integrity and connectivity of tributary habitats for spawning, feeding and overwintering, as well as hydrological and thermal refuges, which will be increasingly important for these species in the region with the pending impacts of climate change. This increased knowledge relating to the spatial ecology of these threatened species can guide the design and implementation of new protective measures such as the introduction of Freshwater Protected Areas (FPAs) across Mongolia. Further research was conducted to gain a broader, multigenerational understanding of the interconnectedness between conspecific populations of H. taimen, B. lenok and T. baicalensis across the major river basins. Both molecular and nuclear markers were used to demarcate the population’s genetic structure and define Evolutionary Significant Units (ESUs) and priority populations for these species across their Mongolian distributions. Across all species, the most prominent pattern was a strong differentiation among major basins with low differentiation and weak patterns of isolation by distance within basins, which indicates high within-basin connectivity between populations, although exact patterns were not completely concordant among species.
The extensive results produced from the current scientific research has facilitated the development of a comprehensive set of key recommendations for implementing new, and enhancing existing, management and conservation measures relating to Mongolia’s threatened salmonid species and its emerging recreational fishery. These recommendations include: 1. Establishing a series of Freshwater Protected Areas (FPAs) throughout Mongolia’s major river basins, with their design and location based upon the spatial ecology and genetic population structure determined by the current research results; 2. Shifting the opening date of the fishing season to encompass the entire spawning period of B. lenok (the fishery’s main target species), which appears to currently not be the case; 3. Adding the blunt-snouted lenok (B. sp.) to the prohibited species list, as it has been genetically proven to be an independent species and has a restricted distribution and low abundance in Mongolia; and 4. Introducing minimum (and potentially maximum) size limits for B. lenok and T. baicalensis, to better protect immature and pre-spawning individuals from being removed from the population. In addition, it is highly recommended to commence fisheries dependent and independent assessments in key river basins and conduct biomonitoring programs (using a bioindicator species) to track toxic heavy metal contamination and identify potential human health risks associated with consuming resident fish species from the more heavily impacted regions. The lack of knowledge of the current fishing regulations by anglers as well as the observed and reported widespread illegal fishing activities demands a wide-ranging angler education program to improve understanding and compliance within the fishery. The future survival of these threatened salmonids and the sustainability of the emerging recreational fishery in Mongolia currently hangs in the balance. However, if these scientifically based recommendations are implemented in full, and can be adequately enforced, then the responsible authorities can take a huge step forward towards reversing the current trends and preserving the country’s imperilled freshwater fish populations and their valuable aquatic ecosystems. Mongolia can be a model for freshwater species conservation and management throughout the region and the world.:DECLARATION OF CONFORMITY I
TABLE OF CONTENTS II
ACKNOWLEDGMENTS V
LIST OF ABBREVIATIONS VI
LIST OF FIGURES VII
LIST OF TABLES VIII
SUMMARY IX
SUMMARY IN GERMAN / ZUSAMMENFASSUNG AUF DEUTSCH XII
SUMMARY IN MONGOLIAN / ХУРААНГУЙ XVI
INTRODUCTION 1
1 RESEARCH OBJECTIVES AND HYPOTHESES 1
1.1 OVERALL THESIS OBJECTIVES 6
2 MONGOLIA’S NATURAL ENVIRONMENT 7
2.1 GEOGRAPHIC ECOREGIONS 7
2.2 CLIMATIC CONDITIONS 7
2.3 HYDROLOGICAL NETWORKS 8
2.4 FRESHWATER FISH FAUNA 9
3 ANTHROPOGENIC FORCINGS 11
3.1 CURRENT SOCIOECONOMIC TRANSITIONS 11
3.2 INTENSIFYING FISHING ACTIVITIES 11
3.3 CONTAMINATION OF AQUATIC ECOSYSTEMS 12
3.4 IMMINENT THREATS 15
RESEARCH CHAPTERS 17
4 AN EMERGING RECREATIONAL FISHERY IN MONGOLIA’S URBANISING SOCIETY: A THREAT TO ITS PRISTINE FISH STOCKS? 17
4.1 ABSTRACT 17
4.2 INTRODUCTION 18
4.3 MATERIALS AND METHODS 20
4.4 RESULTS 22
4.5 DISCUSSION 29
5 REGIONAL PATTERNS OF HEAVY METAL EXPOSURE AND CONTAMINATION IN THE FISH FAUNA OF THE KHARAA RIVER BASIN (MONGOLIA) 36
5.1 ABSTRACT 36
5.2 INTRODUCTION 37
5.3 MATERIALS AND METHODS 39
5.4 RESULTS 43
5.5 DISCUSSION 49
6 MOVEMENTS AND BEHAVIOUR OF AN ARCHAIC TROUT, BRACHYMYSTAX LENOK (PALLAS, 1773) UNDER EXTREME ENVIRONMENTAL CONDITIONS IN MONGOLIA 57
6.1 ABSTRACT 57
6.2 INTRODUCTION 57
6.3 MATERIALS AND METHODS 60
6.4 RESULTS 64
6.5 DISCUSSION 71
7 SEASONAL HOME RANGE SHIFTS OF THE SIBERIAN TAIMEN (HUCHO TAIMEN; PALLAS, 1773): EVIDENCE FROM PASSIVE ACOUSTIC TELEMETRY IN THE ONON RIVER AND BALJ TRIBUTARY (AMUR RIVER BASIN, MONGOLIA) 78
7.1 ABSTRACT 78
7.2 INTRODUCTION 79
7.3 MATERIALS AND METHODS 81
7.4 RESULTS 84
7.5 DISCUSSION 88
8 FISH CONSERVATION IN THE LAND OF STEPPE AND SKY: EVOLUTIONARY SIGNIFICANT UNITS OF THREATENED SALMONID SPECIES IN MONGOLIA MIRROR MAJOR RIVER BASINS 95
8.1 ABSTRACT 95
8.2 INTRODUCTION 95
8.3 MATERIALS AND METHODS 98
8.4 RESULTS 101
8.5 DISCUSSION 108
DISCUSSION 115
9 SOLUTIONS FOR SUSTAINABLE FISHERIES IN MONGOLIA 115
9.1 OVERVIEW AND LINKAGES OF KEY RESEARCH FINDINGS 115
9.2 FRESHWATER FISH CONSERVATION IN A TRANSITIONAL SOCIETY 118
9.3 ADDRESSING MANAGEMENT SHORTFALLS TO CURB INTENSIFYING FISHING ACTIVITIES 119
9.4 BIOMONITORING TO MITIGATE HUMAN HEALTH RISKS 122
9.5 IMPROVING ANGLER COMPLIANCE WITH INCREASED EDUCATION 123
9.6 PRESERVING HYDROLOGICAL CONNECTIVITY AND RIVER INTEGRITY IN THE FACE OF IMMINENT THREATS 124
9.7 MANAGEMENT AVOIDANCES 127
9.8 TRANSFERABILITY OF RESEARCH METHODS, RESULTS AND RECOMMENDATIONS 127
9.9 FUTURE RESEARCH AND MANAGEMENT PRIORITIES 129
10 REFERENCES 132
APPENDIX 1 I
APPENDIX 2 II
APPENDIX 3 VI
APPENDIX 4 VIII
APPENDIX 5 XXI
APPENDIX 6 XXII
APPENDIX 7 XXIV
11 REFERENCES TO OWN PUBLISHED / SUBMITTED MANUSCRIPT IN THE PRESENT THESIS XXV
12 INDIVIDUAL CONTRIBUTIONS TO THE CURRENT THESIS XXVI
13 NOTE ON THE COMMENCEMENT OF THE DOCTORAL PROCEDURE XXVIII
14 CURRICULUM VITAE XXIX
15 LIST OF PUBLICATIONS XXXI / Die Mongolei befindet sich derzeit in einem rasanten sozioökonomischen Übergang mit tiefgreifenden Veränderungen, die v.a. durch eine Zunahme bergbaulicher Aktivitäten sowie einen Ausbau ackerbaulicher Nutzungen wie auch der Viehwirtschaft angetrieben werden. Derzeit vollzieht sich eine noch nie dagewesene Urbanisierung und ein weiteres Bevölkerungswachstum, das auf die alternde öffentliche Infrastruktur, einschließlich Kraftwerke und Abwasserbehandlungsanlagen, einen zusätzlichen Druck ausübt. Infolgedessen zeigen sich in den weitgehend unberührten Landschaften des Landes, einschließlich seiner riesigen Süßwasser-Ökosysteme, deutliche Anzeichen von Übernutzung natürlicher Ressourcen, Umweltverschmutzung und Artenverlusten. Zukünftig geplante große Staudämme werden neben den bevorstehenden Auswirkungen des Klimawandels die Hydrologie deutlich verändern. So sind bereits deutliche Beeinträchtigungen der Fluss-und See-Ökosysteme erkennbar, insbesondere in Hinblick auf ihre aquatischen Lebensgemeinschaften. Einige der weltweit einzigartigen Fischarten haben bereits erhebliche Bevölkerungsrückgänge erlitten. Eine weitere existenzielle Bedrohung für diese Fischpopulationen ist der rasche und weitgehend un-regulierte Anstieg der Fischereitätigkeiten aus einer aufstrebenden Freizeitfischerei. Obwohl Fischfang und -konsum keine traditionellen Elemente der mongolischen Ernährung oder Kultur darstellen, vollziehen sich diesbezüglich derzeit tiefgreifende Veränderungen. Daher wurden in der Mongolei umfangreiche Forschungsprojekte geplant und durchgeführt, um wesentliche Informationen über diese neue Art der Fischerei zu sammeln und gleichzeitig bestehende Wissenslücken in Bezug auf die räumliche Ökologie und die Metapopulationsstruktur der wichtigsten Zielarten zu schließen. Darüber hinaus zeigten Untersuchungen, dass sich aufgrund des erhöhten Konsums von lokal gefangenen Fischarten aus einem stark beeinträchtigten Einzugsgebiet ein potenzielles Risiko für die menschliche Gesundheit ergibt. Insgesamt ist das übergeordnete Ziel dieser Fischereiforschung, das wissenschaftliche Verständnis und Wissen zu erweitern und letztlich die derzeitigen Managementinstrumente zu verbessern und neue Erhaltungsmaßnahmen zu ergreifen, um die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit der bedrohten Fischartenpopulationen und die aufkommende Erholung zu sichern. Insgesamt wurden zwischen 2011 und 2014 insgesamt fünf fischereibiologische Forschungsprojekte abgeschlossen, wobei die Ergebnisse dieser Arbeiten in Erhaltungs- und Managementempfehlungen münden.
Wegen des Mangels an Wissen über die aufkommende Freizeitfischerei wurden Anglerbefragungen in drei Einzugsgebieten durchgeführt, welche fünf wichtige Themen wie Angler-Demographie, Fischereipraktiken, Reisetätigkeiten, Fanggeräte und Kosten sowie Anglerwissen und Meinungen umfassten. Fünfundsechzig Angelgruppen (n = 154 Angler) wurden interviewt und zwei Anglertypen identifiziert: ländliche Angler ohne oder niedrige Einkommen, die in dem Becken wohnen, alleine oder in kleineren Gruppen fischen, häufig für kürzere Zeiten fischen und regelmäßig Fisch verzehren; und städtische Angler, die mittlere bis hohe Einkommen haben, in größeren Städten leben, mehr Geld für Fanggeräte / Ausflüge ausgegeben und typischerweise für mehrere Tage am Stück fischen. B. lenok wurde als die bevorzugte und am meisten gefangene Zielarten der Fischerei identifiziert. Die Ergebnisse der Anglerbefragungen bestätigten den erhöhten Fischkonsum im Kharaa-Einzugsgebiet, das aufgrund der weit verbreiteten Schwermetallverunreinigung aus der Vergangenheit und den gegenwärtigen Bergbauaktivitäten als potenzielles Risiko für die menschliche Gesundheit identifiziert wurde. So wurden Schwermetallverunreinigungen im Flusswasser, Sediment und fünf konsumierten Fischarten an 11 Standorten im Einzugsgebiet untersucht. Schwermetalle zeigten sich in allen fünf Stichprobenarten, wobei der maximale Muskelgehalt von Cr, As, Hg und Pb in Fischen aus dem Mittel- und Unterlauf festgestellt wurde, während Zn in B. lenok in den Oberlaufregionen stark erhöht war. Der erhöhte mediane Gehalt an Cr, Cu, Hg und Pb nahm mit trophischer Ebene zu, wobei die Bioakkumulation von Hg die größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellte, wobei über 10% aller Fischproben den international empfohlenen Schwellenwert für Hg im verzehrbaren Fischgewebe überstiegen (> 0,5 μg g-1 ww). Diese Bioakkumulation in residenten Fischarten könnte zu chronischen Intoxikationen bei Menschen führen, die sie regelmäßig konsumieren und zusätzliche Exposition gegenüber anderen Kontaminationsquellen haben, z.B. im Goldbergbau.
Es wurden weitere zwei Projekte durchgeführt, die eine passive akustische Telemetrie zur Beschreibung der räumlichen und zeitlichen Autökologie, des Lebensraumnutzens und des Verhaltens von B. lenok im Eroo River und H. taimen in den Flüssen Onon und Balj unter den extremen Klimabedingungen der Mongolei verwendeten. Die maximalen Längsbewegungen (Heimatbereiche) wurden -umfangreicher als bisher angenommen- für beide Arten wurden auf 45,3 km für B. lenok und 126,1 km für H. taimen ermittelt. Im Frühjahr und Sommer wurden erhöhte Bewegungen aufgezeichnet, wobei die Individuen in die umliegenden Nebenflüsse eintraten und dort zwischen 4 und 85 Tagen verblieben, bevor sie zum Hauptfluss des Flusses zurückkehrten. Die Ergebnisse zeigen die Bedeutung der Aufrechterhaltung der Integrität und der Konnektivität von Nebenflüssen für Laichen, Nahrungssuche und Überwinterung sowie hydrologische und thermische Schutzräume, die für diese Arten in der Region mit den anstehenden Auswirkungen des Klimawandels zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Die verbesserten Kenntnisse der räumlichen Ökologie dieser bedrohten Arten kann die Gestaltung und Umsetzung neuer Schutzmaßnahmen wie Süßwasser-Schutzgebiete in der Mongolei wissenschaftlich fundieren und leiten. Weitere Untersuchungen wurden durchgeführt, um ein breiteres, multigenerationales Verständnis der Zusammenhänge zwischen den konkreten Populationen von H. taimen, B. lenok und T. baicalensis über die großen Flusseinzugsgebiete zu gewinnen. Sowohl molekulare als auch nukleare Marker wurden verwendet, um die genetische Struktur abzugrenzen und definieren, so z.B. evolutionär signifikante Einheiten (ESUs) und eigenständige Populationen für diese Arten einschließlich ihrer räumlichen Verteilung in der Mongolei. Über alle Arten hinweg war das deutlichste Muster eine starke Differenzierung zwischen den großen Becken mit geringer Differenzierung. Dem gegenüber stehen schwache Muster der Isolation durch die Distanz in den Becken, die eine hohe einzugsgebietsinterne Konnektivität anzeigen, obwohl exakte Muster nicht vollständig unter allen Arten übereinstimmten. Die Prioritäten der Erhaltung müssen sich auf die Verbesserung des Schutzes der vorrangigen Bevölkerungsgruppen innerhalb jeder Art und ESU konzentrieren, um die begrenzten verfügbaren Ressourcen für die Arten- und Populations-Erhaltung und fischereiliche Bewirtschaftung in der Mongolei zu maximieren.
Die umfangreichen Ergebnisse aus der aktuellen wissenschaftlichen Forschung ermöglichten die Ableitung umfassender Empfehlungen für die Umsetzung neuer und die Verbesserung der bestehenden Management- und Erhaltungsmaßnahmen in Bezug auf die bedrohten Lachsarten der Mongolei und die aufkommende Freizeitfischerei. Diese Empfehlungen beinhalten 1.die Gründung einer Reihe von Süßwasser-Schutzgebieten (FPA) in den großen Flussgebieten der Mongolei auf der Grundlage der räumlichen Ökologie und der genetischen Bevölkerungsstruktur, die durch die aktuellen Forschungsergebnisse untermauert wird; 2. Eine Verschiebung des Eröffnungstermins der Fangsaison, welche im Gegensatz zur aktuellen Praxis die gesamte Laichzeit von B. lenok (die Hauptzielspezies der Fischerei); umfassen sollte; 3. Hinzufügen des Stumpfschnauzen-Lenok (B. sp.) zur Liste der besonders geschützten Arten, da er sich als eine genetisch unabhängige Spezies erwiesen hat, welche eine begrenzte räumliche Verteilung und geringe Populationsdichte in der Mongolei hat; und 4. Einführung von minimalen (und potentiell maximalen) Körpergrößenbeschränkungen für B. lenok und T. baicalensis, um die unreifen und heranwachsenden Individuen besser vor menschlichen Einflüssen zu schützen. Darüber hinaus empfiehlt es sich dringend, in den wichtigsten Flussgebieten fischereilich genutzte und nicht genutzte Fischpopulationen zu erfassen und Biomonitoring-Programme (unter Verwendung von Bioindikator-Spezies) zu implementieren, um toxische Schwermetallverunreinigungen zu verfolgen und potenzielle Risiken für die menschliche Gesundheit zu identifizieren, die mit dem Verzehr Fischen aus beeinträchtigten Regionen einhergehen. Schließlich verlangt das Fehlen von Kenntnissen über die derzeitigen Fischereiverordnungen durch Angler sowie die beobachteten und gemeldeten weitverbreiteten illegalen Fischereitätigkeiten ein weitreichendes Angler-Bildungsprogramm, um das Verständnis und die Einhaltung fischereilicher Regelungen zu verbessern. Das künftige Überleben der bedrohten Salmoniden und die Nachhaltigkeit der aufkommenden Freizeitfischerei in der Mongolei sind eng miteinander verbunden. Sofern die hier dargestellten wissenschaftlich fundierten Empfehlungen in vollem Umfang umgesetzt werden und hinreichend kontrolliert werden können, würden die zuständigen Behörden einen großen Schritt in Richtung der Umkehrung der aktuellen Trends machen und die gefährdeten Süßwasserfischpopulationen des Landes und ihre wertvollen aquatischen Ökosysteme bewahren. Die Mongolei könnte dann ein Modell für die Erhaltung und Bewirtschaftung von Süßwasserarten in der ganzen Region und der Welt werden.:DECLARATION OF CONFORMITY I
TABLE OF CONTENTS II
ACKNOWLEDGMENTS V
LIST OF ABBREVIATIONS VI
LIST OF FIGURES VII
LIST OF TABLES VIII
SUMMARY IX
SUMMARY IN GERMAN / ZUSAMMENFASSUNG AUF DEUTSCH XII
SUMMARY IN MONGOLIAN / ХУРААНГУЙ XVI
INTRODUCTION 1
1 RESEARCH OBJECTIVES AND HYPOTHESES 1
1.1 OVERALL THESIS OBJECTIVES 6
2 MONGOLIA’S NATURAL ENVIRONMENT 7
2.1 GEOGRAPHIC ECOREGIONS 7
2.2 CLIMATIC CONDITIONS 7
2.3 HYDROLOGICAL NETWORKS 8
2.4 FRESHWATER FISH FAUNA 9
3 ANTHROPOGENIC FORCINGS 11
3.1 CURRENT SOCIOECONOMIC TRANSITIONS 11
3.2 INTENSIFYING FISHING ACTIVITIES 11
3.3 CONTAMINATION OF AQUATIC ECOSYSTEMS 12
3.4 IMMINENT THREATS 15
RESEARCH CHAPTERS 17
4 AN EMERGING RECREATIONAL FISHERY IN MONGOLIA’S URBANISING SOCIETY: A THREAT TO ITS PRISTINE FISH STOCKS? 17
4.1 ABSTRACT 17
4.2 INTRODUCTION 18
4.3 MATERIALS AND METHODS 20
4.4 RESULTS 22
4.5 DISCUSSION 29
5 REGIONAL PATTERNS OF HEAVY METAL EXPOSURE AND CONTAMINATION IN THE FISH FAUNA OF THE KHARAA RIVER BASIN (MONGOLIA) 36
5.1 ABSTRACT 36
5.2 INTRODUCTION 37
5.3 MATERIALS AND METHODS 39
5.4 RESULTS 43
5.5 DISCUSSION 49
6 MOVEMENTS AND BEHAVIOUR OF AN ARCHAIC TROUT, BRACHYMYSTAX LENOK (PALLAS, 1773) UNDER EXTREME ENVIRONMENTAL CONDITIONS IN MONGOLIA 57
6.1 ABSTRACT 57
6.2 INTRODUCTION 57
6.3 MATERIALS AND METHODS 60
6.4 RESULTS 64
6.5 DISCUSSION 71
7 SEASONAL HOME RANGE SHIFTS OF THE SIBERIAN TAIMEN (HUCHO TAIMEN; PALLAS, 1773): EVIDENCE FROM PASSIVE ACOUSTIC TELEMETRY IN THE ONON RIVER AND BALJ TRIBUTARY (AMUR RIVER BASIN, MONGOLIA) 78
7.1 ABSTRACT 78
7.2 INTRODUCTION 79
7.3 MATERIALS AND METHODS 81
7.4 RESULTS 84
7.5 DISCUSSION 88
8 FISH CONSERVATION IN THE LAND OF STEPPE AND SKY: EVOLUTIONARY SIGNIFICANT UNITS OF THREATENED SALMONID SPECIES IN MONGOLIA MIRROR MAJOR RIVER BASINS 95
8.1 ABSTRACT 95
8.2 INTRODUCTION 95
8.3 MATERIALS AND METHODS 98
8.4 RESULTS 101
8.5 DISCUSSION 108
DISCUSSION 115
9 SOLUTIONS FOR SUSTAINABLE FISHERIES IN MONGOLIA 115
9.1 OVERVIEW AND LINKAGES OF KEY RESEARCH FINDINGS 115
9.2 FRESHWATER FISH CONSERVATION IN A TRANSITIONAL SOCIETY 118
9.3 ADDRESSING MANAGEMENT SHORTFALLS TO CURB INTENSIFYING FISHING ACTIVITIES 119
9.4 BIOMONITORING TO MITIGATE HUMAN HEALTH RISKS 122
9.5 IMPROVING ANGLER COMPLIANCE WITH INCREASED EDUCATION 123
9.6 PRESERVING HYDROLOGICAL CONNECTIVITY AND RIVER INTEGRITY IN THE FACE OF IMMINENT THREATS 124
9.7 MANAGEMENT AVOIDANCES 127
9.8 TRANSFERABILITY OF RESEARCH METHODS, RESULTS AND RECOMMENDATIONS 127
9.9 FUTURE RESEARCH AND MANAGEMENT PRIORITIES 129
10 REFERENCES 132
APPENDIX 1 I
APPENDIX 2 II
APPENDIX 3 VI
APPENDIX 4 VIII
APPENDIX 5 XXI
APPENDIX 6 XXII
APPENDIX 7 XXIV
11 REFERENCES TO OWN PUBLISHED / SUBMITTED MANUSCRIPT IN THE PRESENT THESIS XXV
12 INDIVIDUAL CONTRIBUTIONS TO THE CURRENT THESIS XXVI
13 NOTE ON THE COMMENCEMENT OF THE DOCTORAL PROCEDURE XXVIII
14 CURRICULUM VITAE XXIX
15 LIST OF PUBLICATIONS XXXI
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5 |
An Individual-based Model Approach for the Conservation of the Sumatran Tiger Panthera tigris sumatrae Population in Central SumatraImron, Muhammad Ali 17 February 2011 (has links)
This dissertation demonstrates the construction of the Panthera Population Persistence (PPP), an individual-based model for the Sumatran tiger (Panthera tigris sumatrae) which provides proper theoretical and application frameworks for the conservation of this tiger sub-species in central Sumatra. The PPP model was developed to gain insight into tiger-preyhabitat relationships as well as the effect of human impacts on the persistence of tiger populations. The model addresses three main problems for the survival of the Sumatran tiger: tiger poaching, prey depletion, and habitat loss.
The description of the PPP model serves as an in-depth study of existing literature and covers the most important factors of existing models for tiger conservation. Existing modelling approaches have been improved by the inclusion of finer description of individual-level traits and behaviours in the PPP model. The modelling approach allows a direct inter-relationships between individuals and their environment. The relationship between individual behaviours, intrinsic states, and external factors are simulated spatially explicitly in a bottom-up approach where the emergence of the population dynamics of tiger and prey can be observed under different scenarios. The integration between the PPP model and geographical information system (GIS) has provided a much more meaningful spatial data by revealing the mechanism of the response of individuals to the present land-use types.
The relative importance of the parameters within the PPP model was tested using two modes of sensitivity analysis: The Morris Method and
the traditional One-factor-at-a-time method. The results provided guidance for the application of reasonable sensitivity analysis during the development of individual-based models. The Morris Method suggested that the overall output of the PPP model showed a high sensitivity on the change of time required by a tigress to take care of cubs. The analysis also revealed that the number of dispersers was sensitive toward perceptual distance of individuals to detect the presence of prey. Comparison with a similar predator-prey models provided insight into the predator-prey relationship. The comparison also suggested that perceptual distance of the individual is important for any spatially explicit individual-based model involving predator-prey relationships. The parameterization of the individual perceptual distance of tigers was tested by using existing literature on prey
consumption by tigers as a benchmark. The simulation results were within the range of scientific acceptance for the number of prey killed by a tiger. Thus, further use of the set of parameters for a tiger’s perceptual distance is less uncertain for the output of the PPP model.
The effect of habitat quality and landscape configuration on the mortality and migration of prey were evaluated through the use of virtual habitats and landscapes. The findings suggested that a good habitat quality enables prey survival, increases the population available for predation by tigers. When a low-quality habitat is combined with a high-quality habitat, the number of migrating prey was high, reducing resources for tigers. This suggested that landscape composition should be considered when predicting population persistence of the Sumatran tiger. Optimal movement of two different prey resulted in a high density of prey in high-quality habitat, providing a concentration of prey in a tiger’s habitat, but resulted in a lower tiger predation rate than random movement and species specific movement.
The PPP model has been applied to evaluate the effect of poaching, prey depletion, and their combination for the probability of extinction of a tiger population. The results from the evaluation showed that prey depletion, tiger poaching, and a combination of both, created a 100% probability of extinction within 20 years if the density and frequency of those threats at high rates. However, the duration of those threats in the system caused a 100% probability of extinction from tiger poaching. The results are able to contribute to optimize anti-poaching programs in future, to reduce significantly the probability of total extinction of Sumatran tiger.
Furthermore, various landscape configurations have been tested against the probability and time of extinction for the Sumatran tiger population. The integration of spatial GIS-data in the model provides an insight into the relationship between tiger-prey-habitat. The results suggested that habitat quality surrounding a protected area plays an important role for the persistence of the Sumatran tiger population. This study also recommends agroforestry systems as reasonable land-use type in the vicinity of protected areas. They provide not only positive effects for tiger conservation purpose but they also appear as adaptable to the current land-use situation in Sumatra island.:Summary . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Acknowledgement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Table of Contents . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Contents 12
1 Introduction 15
1.1 Cornerstones of Sumatran Tiger Conservation . . . . . . . . 16
1.2 Scientific Challenges to Tiger Conservation . . . . . . . . . 22
1.3 Roles of Modelling in Tiger Conservation . . . . . . . . . . 26
1.4 Individual-Based Models for Tiger Conservation . . . . . . . 30
1.5 Research Questions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
1.6 Thesis Structures . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
2 Literature Review 34
2.1 Fragmentation and Population Dynamics . . . . . . . . . . . 35
2.2 Population Extinction and its measures . . . . . . . . . . . 37
2.3 Modelling the Effect of Fragmentation on Population Dynamics
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
2.4 Individual-Based Modelling of Population Persistence . . . . 51
2.5 Sensitivity Analysis in Individual-based Model . . . . . . . . 53
3 Methods ..........................................................................55
3.1 Study Area . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
3.2 Model Description . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
3.3 Land-use Map Development . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
3.4 Model Analysis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
4 Results 73
4.1 Structure and Sensitivity Analysis of Individual-based Predator-
Prey Models . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
4.2 Where to Go and How to Hide? Measuring the Relative
Effect of Movement Decisions, Habitat Quality, and Landscape
Configuration on theMortality andMigration of Tigers’
Prey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
4.3 The Extinction Potential of a Sumatran Tiger Population
after the Removal of Poaching . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
4.4 The Influence of Agroforest and Other Land-use Types on
the Persistence of a Sumatran tiger (Panthera tigris suma-
trae) Population: An Individual-Based Model Approach . . 135
5 General Discussion 159
5.1 Main results . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160
5.2 Discussion of the results . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
6 Conclusions and Perspectives 170
6.1 Conclusions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
6.2 Perspectives for Future Research . . . . . . . . . . . . . . . 171
Bibliography 174
Appendices 191 / Die vorliegende Dissertation beschreibt die Entwicklung des Panthera Populations Persistence (PPP) Modells, eines individuenbasierten Simulationsmodells für den Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae). Dieses stellt einen geeigneten theoretischen und anwendungsbezogenen Rahmen für den Schutz dieser Tiger-Unterart in Zentralsumatra bereit. Das PPP-Modell wurde entwickelt, um Einblicke in die Tiger-Beute-Habitat-Beziehungen zu gewinnen, sowie um den Effekt anthropogener Einflüsse auf den Fortbestand von Tigerpopulationen abzuschätzen. Dabei werden die drei Hauptprobleme
für das Überleben des Sumatra-Tigers analysiert: die Wilderei, der Rückgang von Beutetieren und der Verlust von geeigneten Habitaten.
Die Beschreibung des PPP-Modells gibt zunächst einen umfassenden Überblick zum aktuellen Wissensstand auf dem Gebiet des Tigerschutzes und integriert die wichtigsten Faktoren bereits existierender Modellansätze. Diese konnten durch die Einbeziehung einer detaillierten Beschreibung von individuellen Merkmalen und Verhalten verbessert werden. Das PPPModell stellt somit das Individuum in einen direkten Zusammenhang mit dessen Umwelt. Die Beziehung zwischen individuellem Verhalten, intrinsischen Merkmalen und externen Faktoren werden räumlich-explizit in einem bottom-up Ansatz simuliert. Damit kann sowohl die Populationsdynamik des Tigers als auch die seiner Beutetiere unter verschiedenen Annahmen beobachtet werden. Die Verknüpfung des PPP-Modells mit Geographischen Informationssystemen (GIS) bietet die Möglichkeit, die
Reaktionsmechanismen der Individuen basierend auf der gegenwärtigen Landnutzungssituation zu simulieren und somit realitätsnahe räumliche Daten zu generieren.
Die relative Bedeutung der Modell-Parameter auf die Simulationsergebnisse kann durch Sensitivitätsanalysen ermittelt werden. Hier wurden zwei verschiedene Ansätze verwendet: die Morris-Methode und die herkömmliche One-factor-at-a-time Methode. Der Vergleich beider methodischen Ansätze zeigte somit beispielhaft die Eignung unterschiedlicher Sensitivitätsanalysen für individuenbasierte Modelle auf. Die Morris-Methode zeigte, dass das Gesamtergebnis des PPP-Modells eine hohe Sensitivität gegenüber der Veränderung der Zeit aufweist, die ein Tigerweibchen braucht, um ihre Jungen aufzuziehen. Die Analyse zeigt auch, dass die Anzahl an abwandernden Tigern sensitiv gegenüber der IndividuellenWahrnehmungsdistanz von Beute ist. Der Vergleich mit einem ähnlichen Räuber-Beute-Modell lässt vermuten, dass diese Wahrnehmungsdistanz eines Individuums generell als ein entscheidender Faktor für Räuber-Beute-Beziehungen in räumlich-expliziten Individuenmodellen an- gesehen werden kann. Die
Parametrisierung der IndividuellenWahrnehmungsdistanz des Tigers wurde so gewahlt, dass die damit ermittelten Simulationsergebnisse den Beutekonsum des Tigers, wie in der Literatur beschrieben, weitgehen widerspiegeln. Sie ist somit für die weitere Anwendung im PPP-Modell ausreichend gut beschrieben.
Simulationsszenarien, welche verschiedene Habitatqualitäten sowie Landnutzungsmuster berücksichtigen, zeigen auch deren Bedeutung für die Mortalität und Migration der Beutetiere. Eine gute Habitatqualität hat eine geringe Mortalität der Beutetiere zur Folge, welche dann wiederum für den Tiger in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Treten geringe Habitatqualitäten angrenzend an ein Habitat mit hoher Qualität auf, führte dies zu einer hohen Anzahl an abwandernden Beutetieren, womit sich die Ressourcen für den Tiger verringern. Die Landschaftsmerkmale sollten also bei der Vorhersage des Populationsfortbestandes des Sumatra-Tigers berücksichtigt werden. Die optimale Bewegung von zwei verschiedenen Beutetieren ergab eine hohe Beutedichte in einem Habitat mit hoher Qualität und stellte konzentriert Beute in einem Tigerhabitat bereit. Allerdings resultierte dies auch in einer geringeren Prädationsrate des Tigers,
verglichen mit zufälligen oder artenspezifischen Bewegungen.
Das PPP-Modell wurde angewandt, um die Auswirkungen von Wilderei,
Beutetierrückgang sowie die Kombination beider Faktoren auf die Aussterbewahrscheinlichkeit einer Tigerpopulation zu bewerten. Die Ergebnisse zeigen, dass die genannten Faktoren eine 100-prozentige Aussterbewahrscheinlichkeit innerhalb von 20 Jahren zur Folge haben, wenn die Dichte und Häufigkeit dieser Bedrohungen hoch sind. Die Dauer dieser Bedrohungen im System verursachte allerdings eine 100-prozentige Aussterbewahrscheinlichkeit nur für die Wilderei von Tigern. Betrachtet man unabhängig von Dichte und Häufigkeit einzig die Dauer der Bedrohung, führt lediglich die Wilderei zum 100%-igen Aussterben. Diese Ergebnisse können maßgeblich dazu beitragen, zukünftig Schutzprogramme gegen die Wilderei zu optimieren, um das Aussterben des Sumatra-Tigers zu verhindern.
DesWeiteren wurde der Einfluss von unterschiedlichen Landnutzungsmustern auf die Aussterbewahrscheinlichkeit und -zeit einer Sumatra-Tigerpopulation
aufgezeigt. Die Integration von räumlichen GIS-Daten in das Modell ermöglichte einen Einblick in die Beziehungen zwischen Tiger, Beutetieren und Habitat. Die Ergebnisse zeigen, dass die Habitatqualität um Schutzgebiete herum eine wichtige Rolle für den Fortbestand der Population spielt. Die vorliegende Arbeit empfiehlt Agroforstsysteme als eine geeignete Landnutzungsform in der Nähe von Schutzgebieten, welche sowohl positive Effekte für den Tigerschutz bietet als auch mit den gegenwärtigen Landnutzungsmustern in Sumatra vereinbar erscheint.:Summary . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Acknowledgement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Table of Contents . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Contents 12
1 Introduction 15
1.1 Cornerstones of Sumatran Tiger Conservation . . . . . . . . 16
1.2 Scientific Challenges to Tiger Conservation . . . . . . . . . 22
1.3 Roles of Modelling in Tiger Conservation . . . . . . . . . . 26
1.4 Individual-Based Models for Tiger Conservation . . . . . . . 30
1.5 Research Questions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
1.6 Thesis Structures . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
2 Literature Review 34
2.1 Fragmentation and Population Dynamics . . . . . . . . . . . 35
2.2 Population Extinction and its measures . . . . . . . . . . . 37
2.3 Modelling the Effect of Fragmentation on Population Dynamics
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
2.4 Individual-Based Modelling of Population Persistence . . . . 51
2.5 Sensitivity Analysis in Individual-based Model . . . . . . . . 53
3 Methods ..........................................................................55
3.1 Study Area . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
3.2 Model Description . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
3.3 Land-use Map Development . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
3.4 Model Analysis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
4 Results 73
4.1 Structure and Sensitivity Analysis of Individual-based Predator-
Prey Models . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
4.2 Where to Go and How to Hide? Measuring the Relative
Effect of Movement Decisions, Habitat Quality, and Landscape
Configuration on theMortality andMigration of Tigers’
Prey . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
4.3 The Extinction Potential of a Sumatran Tiger Population
after the Removal of Poaching . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
4.4 The Influence of Agroforest and Other Land-use Types on
the Persistence of a Sumatran tiger (Panthera tigris suma-
trae) Population: An Individual-Based Model Approach . . 135
5 General Discussion 159
5.1 Main results . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160
5.2 Discussion of the results . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
6 Conclusions and Perspectives 170
6.1 Conclusions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170
6.2 Perspectives for Future Research . . . . . . . . . . . . . . . 171
Bibliography 174
Appendices 191
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