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Sanctae modernae in diebus nostris?Pretzschner, Maria 06 June 2018 (has links) (PDF)
Sanctae modernae in diebus nostris? - Hagiographische Konzeptionen weiblicher vita religiosa im Umfeld der Mendikanten
Die Dissertationsschrift ergründet die Entwürfe weiblicher Heiligkeit im Umfeld der Bettelorden. Die Frauenviten der Mendikanten boten sich für eine vergleichende Untersuchung an, da sie eine hagiographische Neuheit darstellten, insofern ein Großteil der verehrten Frauen Laien waren. In Anbetracht dessen, dass die Mendikanten einen erheblichen Beitrag zur Moralisierung der mittelalterlichen Gesellschaft und zur Verbreitung kirchlicher Ordnungs- und Normierungskonzepte geleistet haben, wurde ich von der Frage geleitet, ob sich mit den Bettelorden die Funktion der Hagiographie gewandelt hat, so dass sie stärker als zuvor zur sittlichen Besserung der Gläubigen eingesetzt wurde.
Die Untersuchung der weiblichen Heiligenviten der Mendikanten hat gezeigt, dass die Aussageabsichten der Texte jeweils andere waren und die Schriften, um mit Gert Melville (Geltungsgeschichten) zu sprechen, sehr „differente Funktionen der Legitimierung, der Konsolidierung, der Integration und Abgrenzung“ einnahmen, was zu recht unterschiedlichen „Ausgestaltungen der für relevant angesehenen Vergangenheitspartien“ geführt hat. Um die Texte dennoch vergleichen zu können, habe ich sie in Gruppen unterteilt, entsprechend ihrer im Text dominierenden Funktionsweise :
♦ Viten in denen die paränetische Funktion im Vordergrund steht
♦ Viten in denen die Rechtfertigung einer bestimmten Lebensweise im Vordergrund steht
♦ Viten mit prestigestiftender Funktion
♦ Multifunktionale Viten
Für die weitere Forschung ist es ratsam, sich nur einem dieser Typen zuzuwenden. Für die Betrachtung der paränetischen Viten wäre ein Vergleich mit der entsprechenden Predigtliteratur deutlich aufschlussreicher.
Der Dominikaner Thomas von Cantimpré, der sich mit jedem Satz seiner Werke als Seelsorger zu erkennen gibt, gehört zu den am besten untersuchten Hagiographen heiliger Frauen. Bislang galten seine Werke als typische Beispiele mendikantischer Vitenschreibung. Dies war auch der Grund, dass die Dissertationsschrift mit ihm bzw. dem in seinem Umfeld wirkenden Jakob von Vitry einsetzt. Die vergleichende Untersuchung aller weiblichen Heiligenviten zeigt, dass Thomas im 13. Jahrhundert noch eine Ausnahmeerscheinung war, da die Werke in denen die Paränese im Vordergrund steht, nur einen Teil der hagiographischen Lebensbeschreibungen betrifft. Fazit: Auch im Zeitalter der Bettelorden erfüllte die Textsorte vor allem klassische Funktionen, indem sie in erster Linie der Andacht und Heilsvergewisserung diente, darüber hinaus jedoch auch ganz pragmatische Absichten verfolgte. Dynastische Interessen trugen ebenso wie innerklösterliche Probleme, kirchliche Anordnungen (Klausurierung weiblicher Religioser, Verurteilung der häretischen Spiritualen), ordensinterne Bestimmungen (beispielsweise solche, die regelten, wie mit der cura monialium zu verfahren sei) oder wichtige politische Ereignisse (die Auseinandersetzungen zwischen Guelfen und Ghibellinen in Florenz) zur Entstehung der Schriften bei. In Hinblick auf die bedeutende Rolle die das Papsttum, einzelne Dynastien, Kommunen oder Klöster bei der Abfassung einer Vita gespielt haben, glaube ich, dass es sich bei den jeweiligen Heiligkeitkonzeptionen mehr um zeittypische oder auch regionale Phänomene (Modeerscheinungen) den originär mendikantische Heiligkeitskonzeptionen handelt.
Die in den Heiligenviten präsentierten Leitideen sowie die Art der Darstellung richteten sich vor allem nach der Funktion der Texte bzw. danach für wen (welche Rezipienten) die Werke bestimmt waren. So ist der laikale Rezipientenkreis der Grund dafür, dass sich die meisten Elisabethviten durch eine leicht verständliche Ausdrucksweise und ein klares Heiligenbild auszeichnen. Wohingegen die Werke des Thomas von Cantimpré, der sich als Novizenmeister zunächst an seine eigenen Mitbrüder richtet, einem komplexen Aufbau folgen und kunstvoll stilisiert sind. Einfluss auf die Gestaltung der Schriften hatten außerdem die sehr unterschiedlichen biographischen Hintergründe der Hagiographen. Denn der hochrangige Ordensvertreter und Vertraute der Kurie betätigte sich ebenso als Vitenautor (Jakob von Vitry und Konrad von Marburg waren Kreuzzugsprediger, Konrad überdies Inquisitor, Thomas von Cantimpré war Lektor, Thomas von Celano war der erste offizielle Ordenschronist des Franziskanerordens, Dietrich von Apolda war der Hagiograph des heiligen Dominikus) wie der politisch unbedeutende Bruder, den nicht sein Orden, sondern die persönliche intensive Beziehung zur Beichttochter zum Schreiben trieb. Neben dem unterschiedlichen Bildungsgrad der Autoren wirkten sich außerdem die starken regionalen Unterschiede auf die Qualität der Texte aus. So hatte das Verfassen von Heiligenviten in Brabant eine lange Tradition, während es in Ungarn etwas völlig Neues war. Auch regionale Besonderheiten hatten Einfluss auf die thematische Aufbereitung der Schriften. So kam dem Bußgedanken wie auch der Seelenrettung aus dem Fegefeuer in den brabanter Schriften besondere Bedeutung zu, was auf die regionale Nähe zur Pariser Universität zurückzuführen ist, an der damals genau jene Themen diskutiert wurden. Als weiteres Ergebnis der Untersuchung ist somit festzuhalten, dass die in den Frauenviten der Bettelorden aufgezeigten Leitideen mehr über die Rezipienten und Autoren aussagen, als über die Heiligen, die sie beschreiben. Dieser Befund widerlegt die in der Frauen- und Mentalitätsforschung gängige These, wonach die Frauenviten typisch weibliche Frömmigkeitsformen darstellen. Für die Beurteilung der Texte ist es vielmehr entscheidend, ob sie für ein laikales, monastisches oder klerikales Publikum verfasst wurden.
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Sanctae modernae in diebus nostris?Pretzschner, Maria 06 June 2018 (has links)
Sanctae modernae in diebus nostris? - Hagiographische Konzeptionen weiblicher vita religiosa im Umfeld der Mendikanten
Die Dissertationsschrift ergründet die Entwürfe weiblicher Heiligkeit im Umfeld der Bettelorden. Die Frauenviten der Mendikanten boten sich für eine vergleichende Untersuchung an, da sie eine hagiographische Neuheit darstellten, insofern ein Großteil der verehrten Frauen Laien waren. In Anbetracht dessen, dass die Mendikanten einen erheblichen Beitrag zur Moralisierung der mittelalterlichen Gesellschaft und zur Verbreitung kirchlicher Ordnungs- und Normierungskonzepte geleistet haben, wurde ich von der Frage geleitet, ob sich mit den Bettelorden die Funktion der Hagiographie gewandelt hat, so dass sie stärker als zuvor zur sittlichen Besserung der Gläubigen eingesetzt wurde.
Die Untersuchung der weiblichen Heiligenviten der Mendikanten hat gezeigt, dass die Aussageabsichten der Texte jeweils andere waren und die Schriften, um mit Gert Melville (Geltungsgeschichten) zu sprechen, sehr „differente Funktionen der Legitimierung, der Konsolidierung, der Integration und Abgrenzung“ einnahmen, was zu recht unterschiedlichen „Ausgestaltungen der für relevant angesehenen Vergangenheitspartien“ geführt hat. Um die Texte dennoch vergleichen zu können, habe ich sie in Gruppen unterteilt, entsprechend ihrer im Text dominierenden Funktionsweise :
♦ Viten in denen die paränetische Funktion im Vordergrund steht
♦ Viten in denen die Rechtfertigung einer bestimmten Lebensweise im Vordergrund steht
♦ Viten mit prestigestiftender Funktion
♦ Multifunktionale Viten
Für die weitere Forschung ist es ratsam, sich nur einem dieser Typen zuzuwenden. Für die Betrachtung der paränetischen Viten wäre ein Vergleich mit der entsprechenden Predigtliteratur deutlich aufschlussreicher.
Der Dominikaner Thomas von Cantimpré, der sich mit jedem Satz seiner Werke als Seelsorger zu erkennen gibt, gehört zu den am besten untersuchten Hagiographen heiliger Frauen. Bislang galten seine Werke als typische Beispiele mendikantischer Vitenschreibung. Dies war auch der Grund, dass die Dissertationsschrift mit ihm bzw. dem in seinem Umfeld wirkenden Jakob von Vitry einsetzt. Die vergleichende Untersuchung aller weiblichen Heiligenviten zeigt, dass Thomas im 13. Jahrhundert noch eine Ausnahmeerscheinung war, da die Werke in denen die Paränese im Vordergrund steht, nur einen Teil der hagiographischen Lebensbeschreibungen betrifft. Fazit: Auch im Zeitalter der Bettelorden erfüllte die Textsorte vor allem klassische Funktionen, indem sie in erster Linie der Andacht und Heilsvergewisserung diente, darüber hinaus jedoch auch ganz pragmatische Absichten verfolgte. Dynastische Interessen trugen ebenso wie innerklösterliche Probleme, kirchliche Anordnungen (Klausurierung weiblicher Religioser, Verurteilung der häretischen Spiritualen), ordensinterne Bestimmungen (beispielsweise solche, die regelten, wie mit der cura monialium zu verfahren sei) oder wichtige politische Ereignisse (die Auseinandersetzungen zwischen Guelfen und Ghibellinen in Florenz) zur Entstehung der Schriften bei. In Hinblick auf die bedeutende Rolle die das Papsttum, einzelne Dynastien, Kommunen oder Klöster bei der Abfassung einer Vita gespielt haben, glaube ich, dass es sich bei den jeweiligen Heiligkeitkonzeptionen mehr um zeittypische oder auch regionale Phänomene (Modeerscheinungen) den originär mendikantische Heiligkeitskonzeptionen handelt.
Die in den Heiligenviten präsentierten Leitideen sowie die Art der Darstellung richteten sich vor allem nach der Funktion der Texte bzw. danach für wen (welche Rezipienten) die Werke bestimmt waren. So ist der laikale Rezipientenkreis der Grund dafür, dass sich die meisten Elisabethviten durch eine leicht verständliche Ausdrucksweise und ein klares Heiligenbild auszeichnen. Wohingegen die Werke des Thomas von Cantimpré, der sich als Novizenmeister zunächst an seine eigenen Mitbrüder richtet, einem komplexen Aufbau folgen und kunstvoll stilisiert sind. Einfluss auf die Gestaltung der Schriften hatten außerdem die sehr unterschiedlichen biographischen Hintergründe der Hagiographen. Denn der hochrangige Ordensvertreter und Vertraute der Kurie betätigte sich ebenso als Vitenautor (Jakob von Vitry und Konrad von Marburg waren Kreuzzugsprediger, Konrad überdies Inquisitor, Thomas von Cantimpré war Lektor, Thomas von Celano war der erste offizielle Ordenschronist des Franziskanerordens, Dietrich von Apolda war der Hagiograph des heiligen Dominikus) wie der politisch unbedeutende Bruder, den nicht sein Orden, sondern die persönliche intensive Beziehung zur Beichttochter zum Schreiben trieb. Neben dem unterschiedlichen Bildungsgrad der Autoren wirkten sich außerdem die starken regionalen Unterschiede auf die Qualität der Texte aus. So hatte das Verfassen von Heiligenviten in Brabant eine lange Tradition, während es in Ungarn etwas völlig Neues war. Auch regionale Besonderheiten hatten Einfluss auf die thematische Aufbereitung der Schriften. So kam dem Bußgedanken wie auch der Seelenrettung aus dem Fegefeuer in den brabanter Schriften besondere Bedeutung zu, was auf die regionale Nähe zur Pariser Universität zurückzuführen ist, an der damals genau jene Themen diskutiert wurden. Als weiteres Ergebnis der Untersuchung ist somit festzuhalten, dass die in den Frauenviten der Bettelorden aufgezeigten Leitideen mehr über die Rezipienten und Autoren aussagen, als über die Heiligen, die sie beschreiben. Dieser Befund widerlegt die in der Frauen- und Mentalitätsforschung gängige These, wonach die Frauenviten typisch weibliche Frömmigkeitsformen darstellen. Für die Beurteilung der Texte ist es vielmehr entscheidend, ob sie für ein laikales, monastisches oder klerikales Publikum verfasst wurden.:1. Einleitung 7
1.1. Fragestellung und Erkenntnisziel 9
1.2. Die Heiligenviten als Quellen 10
1.3. Der Weg der bisherigen Forschung 12
A In Bezug auf die hagiographischen Quellen 12
B Speziell zu den Frauenviten 15
C Die Frauenviten und die weibliche vita religiosa in der historischen Ordensforschung 20
1.4. Aufbau der Arbeit 23
1.5. Zeitlicher Rahmen der Untersuchung 24
2. Einstieg ins Thema 24
2.1. Heiligkeitskonzeptionen im Wandel der Geschichte 24
2.2. Apokalyptische Zustände in Kirche und Welt und die Hoffnung auf Erneuerung- Der geschichtliche Kontext der Untersuchung
Die Herausbildung der Moraltheologie und ihr Einfluss auf die Bußbewegung 27
Die Einbindung der Laien in die Kirchenhierachie – Die Bestätigung der Humiliaten 31
Die Anfänge der Franziskaner und Dominikaner – Zwei unterschiedliche mendikantische Lebensformen 33
Büßer, Beginen und Terziaren – Der Versuch ihrer Regulierung 34
Pastorale Neuerungen – Die Voraussetzungen für die Ausbreitung des Bußideals 36
Das Ziel der Mendikanten – Die Erneuerung von Kirche und Gesellschaft 38
3. Das hagiographische Vokabular: Jakob von Vitry und seine Vita für die Begine Maria von Oignies (1215) 39
3.1. Zum Leben und den Schriften des Jakob von Vitry (um 1160/70 – 1240) 40
3.2. Das Leben der Maria von Oignies (1177-1213) 48
3.3. Aufbau, Inhalt und didaktische Implikationen der Vita Mariae Oigniacensis 49
Sponsa Christi – Imitatio Mariae 50
Maria und Martha – Vita activa versus vita contemplativa 53
Die Büßerin Maria Magdalena als Nachahmungsmodell 54
Die Verehrung der Eucharistie 58
3.4. Die Vita Mariae Oigniacensis – Aufforderung zur Buße, orthodoxe Propagandaschrift
gegen die Lehre der Katharer und Exempelsammlung für die Laienpredigt,
Zu den Intentionen des Hagiographen 60
4. Die Frauenviten der Dominikaner 64
4.1. Das Supplement zur Vita Mariae Oigniacensis (um 1231): „Das Heil wirkt in Brabant“ – Ein hagiographischer Gegenentwurf zum Kurienhof in Rom des Dominikaners Thomas von Cantimpré 64
4.1.1. Zu Thomas von Cantimpré (um 1201 - um 1270/72) 64
4.1.2. Aufbau, Inhalt und Implikationen des Supplements 67
Die Entwicklung des Kults um Maria von Oignies 69
4.1.3. Das Supplement zur Vita Mariae Oigniacensis – Jakob von Vitry und sein Verrat an der vita apostolica 71
4.2. Eine kuriose Heilige? - Die Vita Christinae Mirabilis (um 1232, geändert 1239-40) 71
4.2.1. Das Leben der Christina von St. Trond (um 1150-1224) und die Entwicklung ihres Heiligenkultes 72
4.2.2. Aufbau, Inhalt und didaktische Implikationen der Vita Christinae Mirabilis 73
Die drei Stadien geistlichen Lebens nach Wilhelm von Saint Thierry 74
Christinas Seele in ihrem animalischen Stadium 75
Die Seele im verstandesmäßigen – rationalen Stadium 77
Die Seele im geistigen – spirituellen Stadium 77
imitatio christi - vita apostolica 78
4.2.3. Buße für die erlösungsbedürftige Menschheit: Die Vita Christinae - Ein didaktisches Instrument zur Vermittlung von Buß- und Fegefeuerlehre oder ein
Hilfsmittel für die Laienpredigt? 79
4.3. Die Vita Margaretae Ypris (um 1240) – Ein Leben getreu nach den evangelischen Räten: Armut, Keuschheit und Gehorsam 81
4.3.1. Das Leben der Margareta von Ypern (1216-1237) 81
4.3.2. Aufbau, Inhalt und didaktische Implikationen der Vita Margarete de Ypris 82
4.3.3. Die Vita Margarete de Ypris - Ein Lehrbuch für die cura animarum?
Der ordenspolitische Hintergrund der Vita Margarete 87
4.4. Das Klosterleben als oberste Stufe der Christusnachfolge und Idealform der vita religiosa - Die Vita Lutgardis Aquiriensis (nach 1248, beendet 1262) 90
4.4.1. Das Leben der Lutgard von Aywières (1182-1246) 91
Die Entwicklung des Lutgard Kults 92
4.4.2. Aufbau, Inhalt und didaktische Implikationen der Vita Lutgardis Aquiriensis 94
Buch I: ecclesia in purgatorio 94
vita activa oder vita contemplativa? 96
II. Buch: ecclesia militans 98
III. Buch: vita perfecta 100
4.4.3. Die Vita Lutgardis - Ein Nachahmungsmodell für Regulierte Nonnen 101
4.5. Das Exemplum der Yolanda von Vianden im Bonum universale de apibus (um 1257 - 1263) 104
4.6. Die Vita für Yolanda von Vianden (spätes 13. Jahrhundert) 106
4.6.1. Zum Autor der Vita Bruder Hermann (um 1250-1308) 106
4.6.2. Zum Leben der Yolanda von Vianden (1231-1283) 107
Yolandas kultische Verehrung 109
4.6.3. Zum Inhalt der Vita 111
4.6.4. Die Yolandavita – Eine Werbeschrift für potentielle Stifter 117
Warum Walther von Meisenburg das Dominikanerinnenkloster Marienthal empfahl 119
Yolandas Klostereintritt vor dem Hintergrund der damaligen dominikanischen Frauenpolitik 121
Die Darstellung religiöser Gemeinschaften in der Yolanda- Vita als Quelle für die religiöse Konkurrenzsituation 123
Die Beziehungen der Frauengemeinschaften untereinander 126
Exkurs: Die identitätsstiftende Funktion der Mystik 127
4.7. Die Vita Margarete contracta (Entstehungszeit unsicher, wahrscheinlich 2. Hälfte 13. Jahrhundert) 127
4.7.1. Zum Autor der Vita, dem Dominikanerbruder Johannes (Lebensdaten unbekannt) 129
4.7.2. Zum Leben der Margareta von Magdeburg (Lebensdaten ungewiss, vermutlich Mitte des 13. Jahrhunderts) 131
4.7.3. Aufbau und Inhalt der Vita Margarete contracte 133
Imitatio Christi – Margaretas Lebens- und Leidensweg 3
Die Verworfenheit 134
Vita activa 134
Margaretas Buße 135
Die Reinigung Margaretas 135
Am Kreuz mit Christus – Margareta nimmt das Leid als Gabe Gottes an 136
Bruder Johannes wird Margaretas Beichtvater – Wie aus anfänglichen Missverständnissen eine spirituelle Freundschaft entsteht 137
Margareta als zweite Maria 139
Margaretas Missachtung und Verleumdung durch die Menschen 139
Vita perfecta 141
4.7.4. Die Vita der Margareta contracta – Eine theologische Lehrschrift 142
4.8. Die Legenda b. Margaritae de Ungaria (1274) 146
4.8.1. Zur Autorschaft der Margaretenlegende 146
4.8.2. Zum Leben der Margareta von Ungarn (1242-1270, Heiligsprechung 1934) 146
Bemühungen um Margaretas Heiligsprechung 149
Der Aufschwung des Margaretenkults in Italien und in den deutschsprachigen Regionen 151
4.8.3. Der Inhalt der Legenda b. Margaritae de Ungaria (Legenda vetus) 154
4.8.4. Imitatio Elisabeth: Die Dominikanerin Margareta von Ungarn 158
Die Einstellung des Dominikanerordens zu den Frauen 159
Exkurs: Die Aufgabe der Frauen im Dominikanerorden - Die Briefe Jordans von Sachsen an Diana von Andalo 162
Exkurs: Die Dominikanische Heiligenverehrung 164
5. Das Zeitalter der Franziskaner: Heilige Frauen in der Nachfolge des Poverello: Elisabeth von Thüringen (1207-1231), Humiliana Cerchi (1219-1246), Klara von Assisi (1193-1253), Isabella von Frankreich (1224-1269) und Douceline von Digne (um 1214-1274) 166
5.1. Elisabeth von Thüringen – Leben, kultische Verehrung und hagiographische Schriften 166
5.1.1. Das Leben der heiligen Elisabeth von Thüringen 168
Elisabeth und die Franziskaner 169
Elisabeths Kanonisation und die Entwicklung ihres Heiligenkultes 172
Zum Inhalt der Heiligsprechungsbulle Gloriosus in maiestate 174
Der Brief Papst Gregors IX. an die Königin Beatrix von Kastilien mit der Aufforderung der Heiligen Elisabeth nachzufolgen 175
Der Kniefall des Kaisers vor der Heiligen 175
Der Brief des Kaisers an die Franziskaner und der Deutsche Orden als Verwalter der Elisabethkultstätten 176
Elisabeth eine Heilige für alle 178
Die Exempelfunktion der Heiligen für die Frauen des Hochadels 180
In Nachahmung der heiligen Elisabeth – Das Entstehen „Heiliger Höfe“ 182
Ausdruck der Elisabethverehrung – Die Förderung des Franziskanerordens und seines weiblichen Ordenszweigs durch die europäischen Herrscherhäuser 183
5.1.2. Die Summa vitae des Konrad von Marburg (1232) 185
5.1.3. Zu Konrad von Marburg (um 1180/90-1233) 186
5.1.4. Der Inhalt der Summa vitae 189
5.1.5. Die Summa vitae – Eine Schrift zur Präsentation einer neuen Heiligen 191
Konrad von Marburg ein Anhänger der Pariser Moraltheologie 192
5.2. Die Vita Sancte Elyzabeth lantgravie (1236/37) 193
5.2.1. Zum Autor Cäsarius von Heisterbach (um 1180 – Mitte 13. Jahrhundert) 194
5.2.2. Aufbau und Inhalt der Vita Sancte Elyzabeth Lantgravie 196
5.2.3. Die Vita Sancte Elyzabeth – Ein Exemplum für Deutschordensritter 203
Die Heilige Elisabeth im Sermo de Translatione des Cäsarius von Heisterbach 204
5.3. Eine weitere Vita Sancte Elyzabeth Lantgravie des Dominikaners Dietrich von Apolda (1289-1294) 205
5.3.1. Zu Dietrich von Apolda (um 1228/29 – nach 1301/02) 208
5.3.2. Aufbau und Inhalt der Vita Sancte Elyzabeth 209
5.3.3. Die Elisabethvita des Dietrich von Apolda – Zwei unterschiedliche Wege der Imitatio Christi 214
Das Dominikanische in Dietrichs Elisabethvita 215
Das Exempel der heiligen Elisabeth in dominikanischen Predigtkompendien 216
5.4. Die Elisabethviten franziskanischer Provenienz 217
5.4.1. Aufbau und Inhalt der `Großen franziskanischen Elisabethvita´ (letztes Viertel 13. Jahrhundert) 221
5.4.2. Elisabeth als Exemplum für die nordeuropäischen Klarissen 223
Elisabeth – Eine franziskanische Heilige 225
Exkurs: Das Exempel des Poverello und seine Aufforderung zur Nachfolge Christi 226
5.5. Die Vita beatae Humilianae de Cerchis (1246-1248) für die Büßerin Emiliana Cerchi 229
5.5.1. Zum Autor der Vita Vito von Cortona († um 1250) und zum Verfasser der Mirakelsammlung Bruder Hippolyt (Lebensdaten unbekannt) 230
5.5.2. Zum Leben der Emiliana Cerchi (1219-1246) 230
Florenz im Ausnahmezustand – Der Beginn der kultischen Verehrung Humilianas als Heilige der Guelfen 231
Die Familie der Cerchi übernimmt die Hauptrolle innerhalb der Humilianaverehrung 234
5.5.3. Aufbau und Inhalt der Vita beatae Humilianae de Cerchis 235
Humiliana wird Terziarin 237
Zwei spätere Mirakelsammlungen: Die Apparitiones post mortem und die Miracula
intra triennium ab obitu patrata 242
5.5.4. Die Vita beatae Humilianae de Cerchis – Ein früher Lobpreis auf den Dritten franziskanischen Orden vor dem Hintergrund der Ghibellinsch-Guelfischen Kriege 243
Von den Anfängen der Bußbewegung bis zur Institutionalisierung des Dritten franziskanischen Ordens 244
Der Widerstand im Orden gegen die institutionelle Vereinigung mit den Büßern 246
Die Fürsprecher der Büßer 247
Der Inhalt der Bußregel 248
Der Lebensbericht der seligen Humiliana als Zeugnis für die Bußregel 248
5.6. Die Heilige Klara von Assisi – Die Ausformung ihres Heiligkeitskonzepts bis hin zur Legenda S. Clarae Virginis Assisiensis (1255/56) 250
5.6.1. Klaras Leben und die geschichtlichen Hintergründe der Armen Frauen von San Damiano 251
Klaras Gemeinschaft San Damiano und der päpstliche Damiansorden 254
Die Vielfalt der Regeln 260
Klaras Tod und ihre Heiligsprechung 263
Zur kultischen Verehrung der heiligen Klara im Franziskanerorden 263
Der Versuch der Vereinheitlichung – Der Damiansorden wird zum Klarissenorden 264
Bonaventura bindet männlichen und weiblichen Ordenszweigfester aneinander 265
Das Ende der Widersprüche – Klaras Erbe wird zur Reliquie 268
5.6.2. Ein Leben in der Nachfolge des Heiligen Franziskus – Klaras eigene Schriften, Kontroversen um die Echtheit der Texte 269
Die Briefe Klaras an Agnes von Böhmen 273
Ausdruck der Poverellonachfolge – Die Regel der heiligen Klara (Forma vitae sororum pauperum) 276
Klaras Testament 280
5.6.3. Klaras Heiligkeit, wie sie aus den Akten des Kanonisationsprozesses spricht 281
Zu Klaras Franziskusnachfolge 287
Die Kanonisationsurkunde Clara, claris, praeclara 290
5.6.4. Die Legenda Sanctae Clarae Assisiensis – Zum Autor der Legenda Sanctae Clarae Assisiensis Thomas von Celano (um 1190-1260) 292
Der Einfluss Papst Gregors IX. auf die Schriften des Thomas von Celano 294
5.6.5. Aufbau und Inhalt der Legenda Sanctae Clarae Assisiensis 295
5.6.6. Die Legenda Sanctae Clarae Virginis Assisiensis – Ein Nachahmungsmodell für klausurierte Schwestern 301
Klara - Eine Heilige für die Nonnen des Damians-/Klarissenordens 302
Exkurs: Die Ausbreitung des Damians-/Klarissenordens 305
5.7. La Vie de la bienheureuse Isabelle de France soeur du roy S. Loys fondatrice de Longchamp (1283) 310
5.7.1. Zur Autorin der Vita Agnes von Harcourt (1240er - 1291) 310
Der Brief der Agnes von Harcourt an König Ludwig IX. und Longchamp 312
Karl von Anjou beauftragt Agnes mit der Abfassung der Isabellavita 313
5.7.2. Zum Leben Isabellas von Frankreich 314
Sanctae virginitatis propositum und andere Schriftstücke als Zeugnisse päpstlichen Bemühens um die Gunst der Königstochter 315
Isabellas Prestige in den Augen der Franziskaner 318
Zur Isabellaregel 325
Zum Kult um Isabella von Frankreich 326
5.7.3. Aufbau und Inhalt von La vie de notre saincte et benoite dame et mere Madame Yzabeau de France 328
5.7.4. Die Vita der Isabella von Frankreich – Ein Zeugnis dynastischer Memoria vor dem Hintergrund der Heiligenpolitik Karls von Anjou 333
Isabella – Heilige, aber nicht Nonne von Longchamp 334
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den anderen Anhängerinnen des
heiligen Franziskus 336
Die Verbreitung der Isabellaregel 337
5.8. Li Vida de la benaurada Sancta Doucelina, Mayre de las Donnas de Robaut (um 1297/ nach 1311 vor 1315) 339
5.8.1. Zur Textentstehung und der Frage der Verfasserschaft 340
Zur mutmaßlichen Hagiographin Filipa von Porcellet 342
5.8.2. Zum Leben der Douceline von Digne (um 1215-1274) 343
Die Roubauder Beginengemeinschaft 344
Doucelines Kultische Verehrung, Verdächtigungen und der Fortbestand der Kommunität 347
Zum Einfluss Hugos von Digne auf die Lebensweise der Frauen von Roubaud 349
5.8.3. Aufbau und Inhalt von Li Vida de la benaurada Sancta Doucelina 352
5.8.4. Li Vida de la benaurada Sancta Doucelina – Eine Legitimationsschrift für den in Verdacht geratenen Beginenkonvent von Roubaud 361
Die franziskanische Inquisition in Südfrankreich 363
Die Legitimationsstrategie der Roubauder Beginen – Bonaventuras Franziskusvita 364
Franziskanisch ja, aber nicht klarianisch 365
Die Anbindung der Roubauder Beginen an Karl von Anjou und andere weltliche Herrscher 366
6. Schlussbetrachtung 368
Frauenviten als institutionelle Steuerungs- und Normierungsinstrumente 374
Rezipienten und Hagiographen – Funktionale und regionale Unterschiede in der Vitenliteratur 376
Der Einfluss des Klerus auf das zeitgenössische Heiligenbild – Predigt und cura mulierum 377
Dominikanische und franziskanische Frauenviten – Zwei differente Darstellungsweisen weiblicher Heiligkeit 379
Die franziskanische Hagiographie 381
Die dominikanische Hagiographie 382
7. Abkürzungsverzeichnis 385
8. Quellen- und Literaturverzeichnis 386
Verzeichnis der untersuchten Heiligenviten 386
Weitere Quellen 389
Literatur 399
Zeitschriften und Reihen 437
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