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Die Ent_Erwähnung von Frauen* in androgendernden maskulinen personalen Appellationen als diskriminierende SprachhandlungDróżdż, Valentina 15 February 2022 (has links)
In der vorliegenden Forschungsarbeit untersuche ich Ent_Erwähnung als diskriminierende Sprachhandlung in den zwei Diskursfeldern Berufsbezeichnungen für Frauen* in der polnischen Sprache, wie auch Migratisierungsbezeichnungen für Frauen* in der deutschen Sprache aus positionierter Forscher_innenperspektive (vgl. Harding 1995). Ziel ist das Aufzeigen der Interdependenz unterschiedlicher Diskriminierungsebenen von Genderismus, Rassismus und Klassismus, die durch Ent_Erwähnung (Lockward 2010) realisiert wird. Anhand eines selbst erstellten Zeitungskorpus erfasse ich den sprachlichen Status Quo von Bezeichnungen für Frauen* in unterschiedlichen Zeiträumen (2013-2017) und werte ihn anschließend mittels einer qualitativen und quantitativen Inhaltsanalyse aus. Meinen Erkenntnisse aus psycholinguistischen Studien und weiteren Theorien und Erkenntnissen aus der Sekundärliteratur ergänze ich mit Expert_inneninterviews.
Berufsbezeichnungen in der polnischen Sprache konzeptualisieren genderistische Stereotype, die über Klassismus strukturiert sind. Rund vierzig Prozent der registrierten Berufsbezeichnungen kommen einmal in maskuliner und femininer Form vor.
Die untersuchten Migratisierungsbezeichnungen werden überwiegend in androgendernden maskulinen Pluralformen realisiert, und bilden somit eine Grundlage für eine Entindividualisierung und Pauschalisierung, wodurch diskriminierende Metaphern (Flucht als Naturkatastrophe) produktiver gebildet werden können. Frauen* und queere Lebensrealitäten werden überwiegend in Migratisierungsbezeichnungen ent_erwähnt. Über das asymmetrische Verwenden von Personenbezeichnungen in Polizeiberichten werden rassistische Tatmotivationen durch Migratisierungsbezeichnungen markiert. Als ausschlaggebendes gemeinsames Element meiner Untersuchungen werte ich die Retraditionalisierung und Nationalisierung, auf der sich die Interdependenz der Ent_Erwähnung von Frauen* unabhängig der untersuchten Diskurse und Sprachen abspielt. / In the current research work I consider Ent_Erwähnung („de_mentioned“, „unmentioning“) as discriminatory language use in the two separate fields of discourse; professional titles for women* in the polish language, and migrational descriptions (migratized appellations) for women* in the german language from a positioned research perspective (Harding 1995). The purpose is to demonstrate the interdepence between multiple levels of discrimination; genderism, racism and classism, and how these are implemented through Ent_Erwähnung (Lockward 2010). Using a self- performed newspaper survey I gathered a linguistic status quo of descriptions for women* during different time periods (2013-2017), I then interpreted the data and performed a qualitative and quantitative analysis of the contents. My knowledge of psycholinguistic studies and other theories, together with findings from secondary literature will be complemented by interviews with experts. Professional titles in the polish language conceptualize genderist stereotypes, which are structured by classism. About fourty percent of the registered professional titles occur once in feminine and masculine form. The studied migrational descriptions (migratized appellations) are predominantly applied in androgynous masculine plural form, and therefore provide a basis for de-individualization and generalization; and in this way can be more effectively framed together with discriminative metaphors (flight as a natural disaster). Women* and people in queer life situations are ent_erwähnt predominantly in migrational descriptions. Through asymmetrical use of personal descriptions in police reports, racist motivation for crime is highlighted via migrational descriptions (migratized appellations). As a crucial common element of my research I consider retraditionalization and nationalization; upon which the interdependency of Ent_Erwähnung (de_mentioning) of women* occurs independently from the discourses and languages.
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