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Akustisch evozierte Hirnstammpotentiale bei Hunden zur Untersuchung der primär sekretorischen Otitis media im Rahmen der laserassistierten Chirurgie des Brachyzephalen Syndroms

Truar, Katrin 23 June 2015 (has links) (PDF)
Durch die höhere Verfügbarkeit von Schnittbildverfahren in der Kleintiermedizin treten Flüssigkeitsansammlungen in der Bulla tympanica immer häufiger als Zufallsbefund bei Hunden, insbesondere bei brachyzephalen Rassen, auf. Aufgrund der fehlenden klinischen Symptome der Patienten ist eine akute Entzündung unwahrscheinlich. Daher bezeichnen neuere Studien diese Flüssigkeitsansammlung als primär sekretorische Otitis media (PSOM). In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob Hunde der Rassen Mops und Französische Bulldogge mit einer primär sekretorischen Otitis media einen konduktiven Hörverlust für das betroffene Ohr im Vergleich zu „Ohr gesunden“ Hunden ihrer Rasse zeigen. Des Weiteren wurde untersucht, ob Französische Bulldoggen signifikant häufiger eine primär sekretorische Otitis media als Hunde der Rasse Mops zeigen. Es wurden bei jeweils 41 Hunde der Rasse Mops und Französische Bulldogge, die zur chirurgischen Versorgung des Brachyzephalen Syndroms vorgestellt wurden, die frühen akustisch evozierten Potentiale (FAEP) abgeleitet. Des Weiteren erfolgte bei allen Patienten eine Computertomographie des Kopfes, eine Otoskopie und ggf. eine Punktion der Bulla tympanica inklusive einer Zytologie und bakteriologischen Untersuchung des Sekrets. In der vorliegenden Studie konnte kein konduktiver Hörverlust für die Hunde mit einer PSOM nachgewiesen werden. Es zeigte sich nur eine Verlängerung der Latenz der Welle I bei Vorliegen einer PSOM, jedoch ohne dass eine signifikant erhöhte Hörschwelle für diese Patienten festgestellt werden konnte. Als Ursache für die Verlängerung der Latenz der Welle I kommt sowohl die beschriebene Füllung der Bulla als auch ein stenotischer Gehörgang in Frage. Die Hörschwelle ist zwar bei den Hunden mit einer PSOM tendenziell höher als bei den Patienten ohne Füllung der Bullae, allerdings konnte hierfür kein signifikanter Unterschied nachgewiesen werden. Bei 40 % der untersuchten Patienten mit einseitiger PSOM konnte für beide Ohren dieselbe Hörschwelle bestimmt werden, so dass eine Füllung der Bulla tympanica nicht immer zu einer vorhersagbaren Veränderung der Hörschwelle führen muss. Eine mögliche Erklärung für diesen Umstand ist ein sensorineuraler Hörverlust, der durch eine chronische Entzündung des Mittelohres zustande kommt. Dies ist bisher nur in der Humanmedizin beschrieben und die Pathogenese ist noch unklar. Die Ergebnisse zeigen zusätzlich, dass Französische Bulldoggen signifikant häufiger von einer PSOM betroffen sind. Die Ursache für diese Häufung könnte ein dickerer weicher Gaumen der Französischen Bulldoggen im Vergleich zu Hunden der Rasse Mops sein, durch den es zu einer Funktionsstörung der Tuba auditiva kommen könnte. Beim Vergleich der Hunde ohne Vorliegen einer Füllung konnte festgestellt werden, dass Französische Bulldoggen eine höhere Hörschwelle und eine längere Latenz der Welle I als Hunde der Rasse Mops aufweisen. Bei beiden Rassen ist zusätzlich auffällig, dass die Hörschwelle um 30 dB höher liegt als bei Hunden anderer Rassen (SHIU et al. 1997). Alle brachyzephalen Hunde dieser Studie zeigen somit ein im Vergleich zu anderen Rassen vermindertes Hörvermögen, das aber durch eine PSOM nicht weiter verschlechtert wird. Der Symptomenkomplex Brachyzephalen Syndrom muss nach der vorliegenden Studie durch die Symptome vermindertes Hörvermögen und das Vorliegen einer PSOM ergänzt werden. Die klinischen Auswirkungen des Hörverlusts, wie etwa eine starke Anhänglichkeit, könnten bei Hunden dieser Rassen übersehen werden, da dies als gewünschter Charakterzug der Rassen interpretiert wird und nicht als mögliches Symptom einer Erkrankung wahrgenommen wird. / Because of the increased availability of cross-sectional imaging modalities in small animal medicine the incidental finding of material in the middle ear is more common, especially in brachycephalic dogs. Because the animals show no clinical signs, an acute inflammation is unlikely. Therefore recent studies term it as primary secretory otitis media (PSOM). The aim of the current study was to determine whether brachycephalic dogs with PSOM show a conductive hearing loss compared to brachycephalic dogs without changes in the middle ear. Additionally it was evaluated whether French bulldogs suffer from PSOM more frequent than pugs. BAER was recorded in 41 pugs and 41 French bulldogs, which were under general anesthesia because of the surgical correction of the brachycephalic syndrome. In all patients a computed tomography of the head, an otoscopy and if possible a myringotomy with aspiration of the fluid in the middle ear was performed. If fluid was available a cytological examination and a bacterial culture of the fluid was initiated. In the current study no conductive hearing loss was detected in brachycephalic dogs with PSOM. The latencies of wave I were increased in patients with PSOM, although the thresholds of hearing were not increased. The increased latencies of wave I can be explained by the fluid in the middle ear as well as the stenotic external ear canal. The thresholds of hearing in dogs with PSOM were tendentially higher than in dogs without fluid in the middle ear, but the correlation was not significant. In 40 % of the patients with PSOM in one ear the threshold of hearing in both ears is at the same level. Therefore there is no strict correlation between fluid in the middle ear and an increased threshold of hearing on the affected side. This could be explained by a sensorineural hearing loss caused by chronic inflammation of the middle ear. Until now a chronic inflammation as a cause of sensorineural hearing loss has only been described in human medicine, not in veterinary medicine. The pathogenesis is still unknown. The results show that French bulldogs suffer more frequently from the PSOM than pugs. French bulldogs usually show a bigger soft palate than pugs which could result in a dysfunction of the tuba auditiva. Hence the bigger soft palate could be causing the increased prevalence of PSOM in French bulldogs. Compared to pugs without PSOM, French bulldogs without PSOM show an increased latency of wave I as well as an increased threshold of hearing. Additionally for both breeds an increase in the threshold of hearing by 30 dB compared to normocephalic breeds could be detected (SHIU et al. 1997). It is remarkable that French bulldogs as well as pugs show a hearing loss without correlation to the PSOM. In conclusion hearing loss has to be added to the characteristic triad of symptoms of the brachycephalic syndrome. Clinical signs of hearing loss like loyalty to the owner could be misinterpreted especially in these breeds, since this is a favored behavior of these dogs.
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Akustisch evozierte Hirnstammpotentiale bei Hunden zur Untersuchung der primär sekretorischen Otitis media im Rahmen der laserassistierten Chirurgie des Brachyzephalen Syndroms

Truar, Katrin 19 May 2015 (has links)
Durch die höhere Verfügbarkeit von Schnittbildverfahren in der Kleintiermedizin treten Flüssigkeitsansammlungen in der Bulla tympanica immer häufiger als Zufallsbefund bei Hunden, insbesondere bei brachyzephalen Rassen, auf. Aufgrund der fehlenden klinischen Symptome der Patienten ist eine akute Entzündung unwahrscheinlich. Daher bezeichnen neuere Studien diese Flüssigkeitsansammlung als primär sekretorische Otitis media (PSOM). In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob Hunde der Rassen Mops und Französische Bulldogge mit einer primär sekretorischen Otitis media einen konduktiven Hörverlust für das betroffene Ohr im Vergleich zu „Ohr gesunden“ Hunden ihrer Rasse zeigen. Des Weiteren wurde untersucht, ob Französische Bulldoggen signifikant häufiger eine primär sekretorische Otitis media als Hunde der Rasse Mops zeigen. Es wurden bei jeweils 41 Hunde der Rasse Mops und Französische Bulldogge, die zur chirurgischen Versorgung des Brachyzephalen Syndroms vorgestellt wurden, die frühen akustisch evozierten Potentiale (FAEP) abgeleitet. Des Weiteren erfolgte bei allen Patienten eine Computertomographie des Kopfes, eine Otoskopie und ggf. eine Punktion der Bulla tympanica inklusive einer Zytologie und bakteriologischen Untersuchung des Sekrets. In der vorliegenden Studie konnte kein konduktiver Hörverlust für die Hunde mit einer PSOM nachgewiesen werden. Es zeigte sich nur eine Verlängerung der Latenz der Welle I bei Vorliegen einer PSOM, jedoch ohne dass eine signifikant erhöhte Hörschwelle für diese Patienten festgestellt werden konnte. Als Ursache für die Verlängerung der Latenz der Welle I kommt sowohl die beschriebene Füllung der Bulla als auch ein stenotischer Gehörgang in Frage. Die Hörschwelle ist zwar bei den Hunden mit einer PSOM tendenziell höher als bei den Patienten ohne Füllung der Bullae, allerdings konnte hierfür kein signifikanter Unterschied nachgewiesen werden. Bei 40 % der untersuchten Patienten mit einseitiger PSOM konnte für beide Ohren dieselbe Hörschwelle bestimmt werden, so dass eine Füllung der Bulla tympanica nicht immer zu einer vorhersagbaren Veränderung der Hörschwelle führen muss. Eine mögliche Erklärung für diesen Umstand ist ein sensorineuraler Hörverlust, der durch eine chronische Entzündung des Mittelohres zustande kommt. Dies ist bisher nur in der Humanmedizin beschrieben und die Pathogenese ist noch unklar. Die Ergebnisse zeigen zusätzlich, dass Französische Bulldoggen signifikant häufiger von einer PSOM betroffen sind. Die Ursache für diese Häufung könnte ein dickerer weicher Gaumen der Französischen Bulldoggen im Vergleich zu Hunden der Rasse Mops sein, durch den es zu einer Funktionsstörung der Tuba auditiva kommen könnte. Beim Vergleich der Hunde ohne Vorliegen einer Füllung konnte festgestellt werden, dass Französische Bulldoggen eine höhere Hörschwelle und eine längere Latenz der Welle I als Hunde der Rasse Mops aufweisen. Bei beiden Rassen ist zusätzlich auffällig, dass die Hörschwelle um 30 dB höher liegt als bei Hunden anderer Rassen (SHIU et al. 1997). Alle brachyzephalen Hunde dieser Studie zeigen somit ein im Vergleich zu anderen Rassen vermindertes Hörvermögen, das aber durch eine PSOM nicht weiter verschlechtert wird. Der Symptomenkomplex Brachyzephalen Syndrom muss nach der vorliegenden Studie durch die Symptome vermindertes Hörvermögen und das Vorliegen einer PSOM ergänzt werden. Die klinischen Auswirkungen des Hörverlusts, wie etwa eine starke Anhänglichkeit, könnten bei Hunden dieser Rassen übersehen werden, da dies als gewünschter Charakterzug der Rassen interpretiert wird und nicht als mögliches Symptom einer Erkrankung wahrgenommen wird. / Because of the increased availability of cross-sectional imaging modalities in small animal medicine the incidental finding of material in the middle ear is more common, especially in brachycephalic dogs. Because the animals show no clinical signs, an acute inflammation is unlikely. Therefore recent studies term it as primary secretory otitis media (PSOM). The aim of the current study was to determine whether brachycephalic dogs with PSOM show a conductive hearing loss compared to brachycephalic dogs without changes in the middle ear. Additionally it was evaluated whether French bulldogs suffer from PSOM more frequent than pugs. BAER was recorded in 41 pugs and 41 French bulldogs, which were under general anesthesia because of the surgical correction of the brachycephalic syndrome. In all patients a computed tomography of the head, an otoscopy and if possible a myringotomy with aspiration of the fluid in the middle ear was performed. If fluid was available a cytological examination and a bacterial culture of the fluid was initiated. In the current study no conductive hearing loss was detected in brachycephalic dogs with PSOM. The latencies of wave I were increased in patients with PSOM, although the thresholds of hearing were not increased. The increased latencies of wave I can be explained by the fluid in the middle ear as well as the stenotic external ear canal. The thresholds of hearing in dogs with PSOM were tendentially higher than in dogs without fluid in the middle ear, but the correlation was not significant. In 40 % of the patients with PSOM in one ear the threshold of hearing in both ears is at the same level. Therefore there is no strict correlation between fluid in the middle ear and an increased threshold of hearing on the affected side. This could be explained by a sensorineural hearing loss caused by chronic inflammation of the middle ear. Until now a chronic inflammation as a cause of sensorineural hearing loss has only been described in human medicine, not in veterinary medicine. The pathogenesis is still unknown. The results show that French bulldogs suffer more frequently from the PSOM than pugs. French bulldogs usually show a bigger soft palate than pugs which could result in a dysfunction of the tuba auditiva. Hence the bigger soft palate could be causing the increased prevalence of PSOM in French bulldogs. Compared to pugs without PSOM, French bulldogs without PSOM show an increased latency of wave I as well as an increased threshold of hearing. Additionally for both breeds an increase in the threshold of hearing by 30 dB compared to normocephalic breeds could be detected (SHIU et al. 1997). It is remarkable that French bulldogs as well as pugs show a hearing loss without correlation to the PSOM. In conclusion hearing loss has to be added to the characteristic triad of symptoms of the brachycephalic syndrome. Clinical signs of hearing loss like loyalty to the owner could be misinterpreted especially in these breeds, since this is a favored behavior of these dogs.
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Die Parasympathetic Tone Activity (PTA) bei zwei unterschiedlichen Protokollen zur Allgemeinanästhesie im Rahmen der standardisierten Multi-Level-Chirurgie des Brachyzephalen Syndroms des Hundes

Leitner, Susanne 27 April 2021 (has links)
Die aufgrund der Herzratenvariabilität berechnete Parasympathetic Tone Activity (PTA) ist ein neuer Index zur intraoperativen Überwachung der Analgesie und schafft eine objektive Basis für die Optimierung der analgetischen Komponente einer Allgemeinanästhesie. Die PTA wurde in der vorliegenden Studie mit den herkömmlich genutzten Parametern (Herzfrequenz und mittlerer arterieller Blutdruck) während einer Multi-Level-Chirurgie an brachyzephalen Hunden verglichen. Es sollten das Auftreten von Schmerzereignissen und die unterschiedlichen Schmerzintensitäten während des Eingriffs erfasst sowie die Praktikabilität des PTA-Monitors im klinischen Alltag geprüft werden.:1 EINLEITUNG 1 2 ALLGEMEINE GRUNDLAGEN 3 2.1 Schmerzen und das autonome Nervensystem 3 2.2 Monitoring von Analgesie 4 2.2.1 Klinische Parameter 4 2.2.2 Monitore zur Überwachung der Analgesie 6 2.2.2.1 Auf Basis der Elektromyographie 6 2.2.2.2 Auf Basis der Baroreflexe 7 2.2.2.3 Auf Basis des Sympathikotonus 7 2.2.2.4 Auf Basis des Parasympathikotonus 9 2.3 Einfluss von Anästhetika auf das autonome Nervensystem 14 2.3.1 Analgetika 14 2.3.2 Sedativa und Hypnotika 15 2.4 Das Brachyzephale Syndrom 17 2.4.1 Pathophysiologie des Brachyzephalen Syndroms 17 2.4.2 Anästhesiologisches Management des brachyzephalen Patienten 18 2.4.3 Multi-Level-Chirurgie 21 2.5 Leitungsanästhesie des N. maxillaris 21 3 TIERE, MATERIAL UND METHODEN 25 3.1 Patienten 25 3.2 Untersuchte Gruppen 25 3.3 Anästhesieprotokoll 26 3.4 Lokalanästhesie des N. maxillaris 30 3.5 Endoskopie und Multi-Level-Chirurgie 31 3.6 Messzeitpunkte 32 3.7 Definition von Schmerzereignissen 33 3.8 Statistische Auswertung 33 4 ERGEBNISSE 35 4.1 Patienten 35 4.2 Auftreten von Schmerzereignissen 37 4.2.1 Standardgruppe 37 4.2.2 Blockgruppe und Gruppenvergleich 37 4.3 PTA während Schmerzereignissen 40 4.3.1 Standardgruppe 40 4.3.2 Blockgruppe 43 4.4 Schmerzintensitäten während der oralen und nasalen Chirurgie 44 4.4.1 Standardgruppe 44 4.4.2 Blockgruppe und Gruppenvergleich 45 4.5 PTA während der Stimulation 47 4.6 Praktikabilität des Monitors 50 5 DISKUSSION 51 5.1 Diskussion der Methodik 51 5.1.1 Patientenauswahl 52 5.1.2 Anästhesieprotokoll 53 5.1.2.1 Prämedikation und Analgesie 54 5.1.2.2 Nicht-invasive Blutdruckmessung 57 5.1.2.3 Leitungsanästhesie des N. maxillaris 58 5.2 Diskussion der Ergebnisse 60 5.2.1 Auftreten von Schmerzereignissen 60 5.2.2 PTA während Schmerzereignissen 61 5.2.2.1 Standardgruppe 61 5.2.2.2 Blockgruppe 67 5.2.3 Schmerzintensitäten während der oralen und nasalen Chirurgie 68 5.2.3.1 Standardgruppe 68 5.2.3.2 Blockgruppe und Gruppenvergleich 70 5.2.4 PTA während der Stimulation 72 5.2.5 Praktikabilität des PTA-Monitors 73 5.3 Klinische Schlussfolgerung und Ausblick 75 6 ZUSAMMENFASSUNG 77 7 SUMMARY 79 8 LITERATURVERZEICHNIS 81 9 ANHANG 102 9.1 Abbildungen 102 9.2 Tabellen 104 10 DANKSAGUNG 107

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