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Autonomie in VerbundenheitFischer, Ute 25 June 2008 (has links)
Eine Ablösung vom Elternhaus gilt als anthropologisch begründete Entwicklungsaufgabe im Leben jedes Menschen. Dies unterliegt in Familien mit Angehörigen, die als schwer geistig behindert ge-lten, erschwerenden Bedingungen – vor und nach einem Auszug. In Rehabilitationswissenschaft und Forschung fand diese Problematik bisher wenig differenzierte Beachtung. Auf Grundlage einer Aufarbeitung der themenrelevanten wissenschaftlichen Literatur zum Thema Bindung und Ablösung – mit Ableitungen für diese Familien – besteht die Zielsetzung dieser Arbeit in der Deskription und Analyse von gelungenen bzw. nicht gelungenen Ablöseprozessen, um den Erkenntnisstand zur Lebenswirklichkeit dieser Familien voranzubringen und die Praxis bei Problemlagen zu unterstützen. Erklärungsmodelle der Bindungstheorie erscheinen in diesem Zusammenhang besonders geeignet, die individuelle Bindungs- und Autonomieentwicklung mit deren Auswirkungen auf Ablösebereitschaft und Trennungsphänomene zu interpretieren. In der vorliegenden qualitativen Längsschnittuntersuchung wurden zwölf Familien über einen Zeitraum von zehn Jahren in ihrem Ablöseprozess begleitet. Detaillierte Einzelfallrekonstruktionen beleuchten die familienspezifischen Verarbeitungsformen im Umgang mit dem Auszugserleben. Vorrangig aus Sicht der Eltern werden die erschwerenden und begünstigenden Einflussfaktoren im interaktionalen Geschehen von Eltern, Bewohner/-innen und Mitarbeiter/-innen der aufnehmenden Wohneinrichtung herausgearbeitet. In der kontrastierenden Betrachtung werden die maßgeblichen Variablen von gelingenden Ablöseprozessen übergreifend dargestellt. Zudem wird die besondere Rolle von Problemverhalten exemplarisch erörtert. – Die zentralen Elemente der Ablösebereitschaft und -verarbeitung werden aus bindungstheoretischer Perspektive gebündelt und Folgerungen für die Praxis zur Begleitung und Unterstützung von Bewohner/-innen, Eltern und Mitarbeiter/-innen beim Übergang vom Elternhaus in eine gemeinwesenintegrierte Wohneinrichtung abgeleitet. / The detachment of the parental home is an anthropological developmental task in every individual’s life. However, this process is rarely a matter of course in families with members considered as se-verely intellectually disabled. Difficulties may arise before and after moving out into living facilities. The complex factors that are part of such detachment process have received differentiated attention neither in theory nor in research or practice. Based on a thorough examination of the scientific literature on the topics attachment and detach-ment this dissertation aims at a description and analysis of successful and unsuccessful processes of detachment. It shall thus advance the research on pedagogy for people with an intellectual disability and give practical support in various problematic situations. In this context the attachment theory seems to be especially appropriate to understand and support the development of attachment and autonomy and their impact on separation and detachment from parents. The qualitative longitudinal study on hand accompanied the detachment process within twelve families over a period of about ten years. Their specific competences and ways of coping with the detachment process are analysed and described in detail. The various factors of the interaction be-tween parents, their adult sons and daughters (the residents) and staff of the residential homes in question, that have a positive or negative influence on the detachment process, are predominantly presented from the parents’ perspective. The contrastive examination identifies decisive variables. Besides the role of challenging behaviour of residents during the detachment process is discussed. The findings and consequently parameters for the practical support of residents, parents and staff during the transition from the parental home to community living are summarized according to the attachment theory.
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