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GESCHLECHTERKONSTRUKTIONEN IN DER FRANZÖSISCHEN PRESSE: Korpusuntersuchung zu französischen Personenbezeichnungen und zur medialen Repräsentation von Geschlecht am Beispiel französischer Politiker_innen

Burkhardt, Julia 23 August 2023 (has links)
Thema der Arbeit ist die Konstruktion von Geschlecht in der informationsbetonten französischen Presse, die durch unterschiedliche sprachliche Mittel realisiert wird. Hierzu zählen Personenbezeichnungen, Verwendungsformen von Namen oder Personencharakterisierungen und -beschreibungen. Die Untersuchung konzentriert sich im ersten Teil auf Personenbezeichnungen, speziell auf ausgewählte Berufsbezeichnungen. Die französischen Berufs-, Funktions- und Amtsbezeichnungen sind seit längerem im Fokus gesellschaftlicher und politischer Diskussionen im Zusammenhang mit dem Ziel, eine nicht-sexistische französische Sprache zu schaffen. Die französische Politik hat hierzu seit den 1980er Jahren einerseits interne Verordnungen und andererseits Empfehlungen an die Sprachgemeinschaft herausgegeben, die die sogenannte „Feminisierung“ der Sprache, und das heißt v. a. der Berufsbezeichnungen, forcieren sollen. Die Untersuchung zielt darauf ab, anhand vergleichsweise aktueller Daten zu überprüfen, inwieweit sich dieser gesellschaftspolitisch gewollte Normwandelprozess im alltäglichen Sprachgebrauch, wie er etwa in Zeitungen und Magazinen repräsentiert ist, in jüngerer Zeit niederschlägt. Im zweiten Teil schließt die Untersuchung an sprach- und medienwissenschaftliche Erkenntnisse dazu an, wie Geschlecht(-er), d. h. in der Regel Männer und Frauen, in Medien dargestellt werden und welche Rolle dem Geschlecht dabei zugewiesen wird. Die Untersuchung zielt darauf ab, anhand des Gebrauchs von Personenbezeichnungen und Namen sowie von Aussagen über die Personen, zum Beispiel zu ihrer Kompetenz oder ihrer Persönlichkeit, herauszuarbeiten, inwieweit in Pressetexten Geschlechterdifferenzierungen relevant gesetzt werden, sowohl im Allgemeinen als auch speziell bei der Charakterisierung ausgewählter Politiker_innen. Dabei soll auch herausgearbeitet werden, ob das unter Rekurs auf Geschlechterstereotype geschieht. Die Arbeit schließt an unterschiedliche wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Diskurse an, die in der Darstellung und dem Untersuchungsdesign zusammengeführt werden. Das sind: die feministische Sprach- und Medienkritik der Zweiten Frauenbewegung, die feministische Sprachwissenschaft, die sozialwissenschaftlichen Gender Studies, die linguistische Debatte über das Genus und seine Semantik, Sprachpolitische und Sprachpflegerische Diskurse über nicht-sexistische Sprache sowie Medienwissenschaftliche Diskurse zur Repräsentation von Geschlecht in Medien, jeweils mit dem Fokus auf Frankreich und die französische Sprache. Die Arbeit integriert sprach- und medienwissenschaftliche Herangehensweisen in einem diskurslinguistischen Forschungsdesign. Die Untersuchungen beruhen auf der korpuslinguistischen und inhaltsanalytischen Auswertung von französischen Pressetexten (Tageszeitungen, Nachrichtenmagazine).:1 EINLEITUNG: INTERESSEN UND PRÄMISSEN 1 2 GESCHLECHT – GESELLSCHAFT – SPRACHE – MEDIEN 4 2.1 Geschlecht und Gesellschaft 5 2.1.1 Frauenbewegungen in Frankreich 5 2.1.2 Zum Begriff des Feminismus 10 2.1.3 Französischer Feminismus 12 2.1.4 Aktuelle Geschlechterverhältnisse in der französischen Gesellschaft und Politik 16 2.2 Geschlecht und Wissenschaft 22 2.2.1 Gender Studies/Études de genre 22 2.2.2 Geschlecht und Gender 26 2.2.3 Geschlecht bzw. Gender in dieser Arbeit 33 2.3 Geschlecht und Sprache 36 2.3.1 Genus und Sexus 40 2.3.1.1 Genus und Semantik 41 2.3.1.2 Das System der Personenbezeichnungen im Französischen 44 2.3.1.3 Das geschlechtsübergreifend intendierte Maskulinum 47 2.3.2 Feministische Analyse und Kritik der französischen Sprache 49 2.3.3 Zur Féminisation des noms de métier, titre, grade et fonction 55 2.3.3.1 Sprachpolitik und nicht-sexistische Sprache in den 1980er Jahren 56 2.3.3.2 Hürden für die „Feminisierung“ 59 2.3.3.3 Sprachpolitik und nicht-sexistische Sprache ab 1998 66 2.3.3.4 Alternative Vorschläge und Textstrategien 72 2.3.3.5 „Feminisierung“ der Sprache – eine überholte Diskussion? 76 2.4 Geschlecht und Medien 78 2.4.1 Zum Verhältnis von Kommunikations-, Medien- und Sprachwissenschaft 79 2.4.1.1 Kommunikations- und Medienwissenschaften/Sciences de l’information et de la communication 80 2.4.1.2 Medien in der Sprachwissenschaft 85 2.4.2 Die Bedeutung und Wirkung journalistischer Medien für Geschlechterkonstruktionen 87 2.4.3 Geschlechterstereotype in Gesellschaft und Medien 92 2.4.4 Geschlecht in Medienwissenschaften und SIC 95 2.5 Methodische Verortung an der Schnittstelle von Gender- Sprachgebrauchs- und Medienforschung, Korpus- und Diskurslinguistik 103 3 FORSCHUNGSBERICHT: EMPIRISCHE BEFUNDE ZU GESCHLECHT, SPRACHE UND MEDIEN MIT FRANZÖSISCHEM SCHWERPUNKT 111 3.1 Untersuchungen zu Personenbezeichnungen 111 3.1.1 Verwendung femininer Personenbezeichnungen in der Presse 112 3.1.2 Verwendung femininer Personenbezeichnungen in weiteren Textsorten 118 3.1.3 Rezeption des geschlechtsübergreifend intendierten Maskulinums 120 3.1.4 Bekanntheit und Akzeptanz femininer Personenbezeichnungen 124 3.1.5 Zusammenfassung 125 3.2 Untersuchungen zur Konstruktion von Geschlecht in Medien 127 3.2.1 Quantitative Befunde zu Geschlechterverhältnissen in französischen Medien 129 3.2.2 Qualitative Befunde zur Geschlechterdarstellung in französischen Medien 134 3.2.2.1 Geschlechterdarstellung in französischsprachigen Medien (bis 2007) 134 3.2.2.2 Die Présidentielles 2007 als Geschlechterkampf 140 3.2.2.3 Die Affaire Strauss-Kahn in Medien und Forschung 148 3.2.3 Zusammenfassung 153 3.3 Untersuchungen zur Verwendung von Namen und Anredeformen 156 3.3.1 Zur Verwendung und Rolle von Namen 157 3.3.2 Befunde zu Namensverwendungsformen und Geschlecht 160 4 SPRACHE UND GESCHLECHT IN DER FRANZÖSISCHEN PRESSE: KORPUSBASIERTE UNTERSUCHUNGEN 166 4.1 Präzisierung der Fragestellungen 166 4.2 Datenmaterial und Korpora 168 4.2.1 Die Pressesprache als relevanter Sprachausschnitt 168 4.2.2 Zur französischen Presse und Presselandschaft 173 4.2.3 Zur Presseauswahl in den Korpora 177 4.2.3.1 Zur Auswahl der französischen Tageszeitungen und Magazine 177 4.2.3.2 Das DSK-Korpus 179 4.2.3.3 Exkurs: Geschlechter auf dem französischen Boulevard? 184 4.3 Die Verwendung ausgewählter Personenbezeichnungen in der französischen Presse 186 4.3.1 Methodisches Vorgehen 186 4.3.2 Merkmale der gewählten Bezeichnungen 187 4.3.3 Datenauswertung 194 4.3.3.1 Auswertung zur Gesamtheit aller Bezeichnungen 194 4.3.3.2 Auswertung zu auteure, auteur, autrice (aut*) 199 4.3.3.3 Auswertung zu écrivain, écrivaine (écriv*) 201 4.3.3.4 Auswertung zu professeure/professeur (profess*) 203 4.3.3.5 Auswertung zu chercheur/chercheure/chercheuse (cherch*) 205 4.3.3.6 Auswertung zu directeur/directrice, présidente/président 208 4.3.3.7 Auswertung zu député/e (déput*) 214 4.3.4 Zusammenfassung und Diskussion 216 4.4 Die Konstruktion von Geschlecht in der französischen Presse 222 4.4.1 Eigennamen und Anredeformen im DSK-Korpus 224 4.4.1.1 Der Gebrauch des Vornamens 228 4.4.1.2 Der Gebrauch des Nachnamens 235 4.4.1.3 Analysen zum vollständigen Namen 238 4.4.1.4 Analyse zum Gebrauch von Namenszusätzen und Namenbegleitern 242 4.4.1.5 Zu den Unterschieden zwischen den Tageszeitungen 244 4.4.2 Personenbezeichnungen im DSK-Korpus 246 4.4.3 Die Darstellung der ausgewählten Politiker_innen 251 4.4.3.1 Eigennamen und Anredeformen 253 4.4.3.2 Personenbezeichnungen 256 4.4.3.3 Die Kategorie HANDLUNG 262 4.4.3.4 Die Kategorien KONTEXTE und ERSCHEINUNG 266 4.4.3.5 Die Kategorie PERSÖNLICHKEIT 269 4.4.3.6 Die Kategorie KOMPETENZ 273 4.4.4 Auswertung 281 4.5 Zusammenfassung: Geschlecht und Sprache in der französischen Presse 284 5 GESCHLECHT, SPRACHE, MEDIEN, GESELLSCHAFT UND POLITIK – EINE BILANZ 289 BIBLIOGRAPHIE 292

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