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Die Verordnung von BtM-pflichtigen Opioiden in der hausärztlichen Praxis - Eine Interventionsstudie / General practitioners' prescribing of strong opioids - Intervention-studySimmenroth-Nayda, Anne 10 July 2003 (has links)
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Ethikberatung in der ambulanten Versorgung / Eine Befragung von Hausärzten zur Häufigkeit ethischer Konflikte und zum Beratungsbedarf / Ethics consultation in an ambulant setting / A survey among general practitioners about the frequency of ethic conflicts and the need for adviceKallusky, Konstantin 21 September 2017 (has links)
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Inhalte und Organisationsmerkmale von Notarzteinsätzen - übernimmt der Notarzt Teilaufgaben der kassenärztlichen Versorgung?: Eine Vollerhebung eines kleinstädtischen Notarztstandortes in Sachsen für das Kalenderjahr 2011Meixner, Marcus 09 September 2021 (has links)
Hintergrund: In der Bundesrepublik Deutschland stehen Personen, die medizinisch als Notfall klassifiziert werden, mehrere Versorgungswege offen - die Konsultation eines Haus- oder Facharztes zu seinen Sprechstundenzeiten, des Kassenärztlichen Notdienstes über die Rufnummer 116 117 bzw. in einer Bereitschaftsdienstpraxis, einer Notaufnahme in einem Krankenhaus oder des Rettungsdienstes über die Rufnummer 112 bei höchster Dringlichkeit eines medizinischen Problems und unter akuter Lebensbedrohung. In den vergangenen Jahren wurde in verschiedenen Stellungnahmen postuliert, dass Notärzte vermehrt Aufgaben der ambulanten Regelversorgung außerhalb von lebensbedrohlichen Notfällen übernehmen. Vor diesem Hintergrund überprüft die vorliegende Arbeit folgende Hypothesen:1. Übernimmt der Notarzt Teilaufgaben der hausärztlichen Versorgung zu den Regelöffnungszeiten der Arztpraxen? 2. Übernimmt der Notarzt Teilaufgaben des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes? 3. Zeigt die Art der Tätigkeit (niedergelassen / angestellt) des Notarztes durch den Anteil an ambulant behandelten Patienten im Notarztdienst, dass es zu einer gehäuft nicht gerechtfertigten Inanspruchnahme des Notarztes kommt? 4. Gibt es Hinweise auf eine gehäufte, nicht gerechtfertigte Inanspruchnahme des Notarztes in Pflegeheimen? Methodik: Die Überprüfung der Hypothesen wurde anhand der statistischen Auswertung aller 3.860 Notarzteinsätze bei gesetzlich versicherten Patienten am Notarztstandort Hoyerswerda im Kalenderjahr 2011 durchgeführt. Neben demografischen Daten, klinischen Parametern und organisatorischen Aspekten sollten so Hinweise gefunden wer-den, die Rückschlüsse auf die tatsächliche Aufgabenwahrnehmung durch den Rettungsdienst zulassen. Ein Bezug zwischen den Einsatzparametern und deren Einfluss auf die o.g. Fragestellungen wurde mittels SPSS unter Anwendung des Chi-Quadrat-Tests analysiert. Für alle Berechnungen wurde die Signifikanz auf dem 5% Niveau (p≤0,05) festgelegt. Ergebnisse: Anhand der untersuchten Einsätze bestätigt sich, dass durch den Notarzt Aufgaben des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes mit übernommen werden. Hinweise darauf, dass der Notarzt Aufgaben der hausärztlichen Versorgung zu den Regelöffnungszeiten der Praxen übernimmt, finden sich nicht. Zusätzlich ergibt sich kein Anhalt dafür, dass spezifische Anstellungsverhältnisse einen Einfluss auf die Anteile an ambulant versorgten Patienten im Notarztdienst haben. Es lassen sich auch keine Hinweise darauf finden, dass die notärztliche Versorgung von Notfallpatienten in Pflegeheimen häufiger nicht indiziert ist, als bei Patienten, die nicht in Pflegeheimen leben. Insgesamt zeigt sich, dass fast jeder fünfte Notarzteinsatz nicht mit einem Transport in die Klinik abgeschlossen wird. Schlussfolgerungen: Strukturen der Notfallversorgung sollten Notfälle versorgen - in den Zeiten des kassen-ärztlichen Bereitschaftsdienstes sollte eine enge Abstimmung über den Einsatz eines Notarztes zwischen den Leitstellen der Notfallrettung und des Bereitschaftsdienstes erfolgen. Bei einem hohen Anteil von ambulant behandelten Patienten im Notarztdienst stellt dieser Bereich ein eigenes Qualitätsmerkmal dar und sollte zukünftig regelhaft erfasst werden.:Abbildungsverzeichnis V
Tabellenverzeichnis VI
Abkürzungsverzeichnis VII
1 Einleitung 1
2 Stand der Forschung 4
2.1 Organisatorisch-rechtliche Aspekte der Notfallversorgung in Deutschland 4
2.2 Abgrenzung und Nutzung der bestehenden Strukturen 5
2.2.1 Notfallversorgung durch niedergelassene Ärzte 5
2.2.2 Notfallversorgung im Rahmen des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes 8
2.2.3 Notfallversorgung durch Notaufnahmen in Krankenhäusern der Akutversorgung 10
2.2.4 Notfallversorgung durch rettungsdienstliche Strukturen 12
2.3 Aktuelle Entwicklungen in der Nutzung von Notfallstrukturen 20
3 Fragestellung und Hypothesen 23
4 Material und Methoden 26
4.1 Datenquellen 26
4.2 Umfang des Datenmaterials 26
4.3 Ethikkommission 27
4.4 Genutzte Software und statistische Auswertungsmethoden 27
4.4.1 Statistische Grundannahmen 27
4.4.2 Kolmogorow-Smirnow-Test 28
4.4.3 χ²-Test 28
5 Ergebnisse der Vollerhebung 29
5.1 Beschreibung der Patientenstichprobe 29
5.1.1 Geschlechtsverteilung 29
5.1.2 Altersverteilung der Gesamtstichprobe 30
5.1.3 Altersverteilung mit Bezug auf Pflegeeinrichtungen 30
5.2 Analysen in Bezug auf die beteiligten Notärzte 32
5.2.1 Anzahl der Notärzte und Einsatzhäufigkeit 32
5.2.2 Qualifikation und Beschäftigungsform der Notärzte 32
5.2.3 Einsatzzahlen der Notärzte 33
5.3 Organisatorische Einsatzaspekte 35
5.3.1 Verteilung: Notarzteinsätze nach Uhrzeit 35
5.3.2 Anzahl der Notarzteinsätze pro Tag 35
5.3.3 Verteilung: Notarzteinsätze nach Wochentag 36
5.3.4 Verteilung: Notarzteinsätze nach Monat 36
5.3.5 Verteilung: Notarzteinsätze pro Quartal und Halbjahr 37
5.3.6 Verteilung: Einsätze in bestimmten Zeitkategorien 38
5.4 Medizinische Einsatzaspekte 43
5.4.1 Diagnoseübersichten 43
5.4.2 Verbleib der Patienten 49
5.4.3 Ambulant behandelte Patienten nach Notärzten 51
5.4.4 Ambulant behandelte Patienten nach Einsatzzeiten 54
5.4.5 Ambulant behandelte Patienten nach Orten 57
5.4.6 Anzahl ambulant behandelter Pflegeheimpatienten 58
5.4.7 Anteil ambulant behandelter Patienten nach Altersgruppen 59
5.4.8 Anteil ambulant behandelter Patienten nach Diagnosen 60
5.5 Überprüfung der Forschungsfragen 64
5.5.1 Hypothese 1 64
5.5.2 Hypothese 2 66
5.5.3 Hypothese 3 69
5.5.4 Hypothese 4 70
6 Diskussion 71
6.1 Konsequenzen für die Forschungshypothesen 73
6.1.1 Hypothese 1 73
6.1.2 Hypothese 2 73
6.1.3 Hypothese 3 73
6.1.4 Hypothese 4 74
6.2 Kritische Reflexion einsatzorganisatorischer Aspekte 75
6.2.1 Entwicklung der Einsatzzahlen für die untersuchte Region 75
6.2.2 Entwicklung der Einsatzzahlen in Deutschland 77
6.2.3 Der ambulant behandelte Patient im Rettungsdienst 78
6.3 Kritische Reflexion zu demografischen und klinischen Aspekten 80
6.3.1 Vergleich der demografischen Daten der vorliegenden Untersuchung mit denen von Sefrin et al. (2015) 80
6.3.2 Vergleich der Diagnosedaten der vorliegenden Untersuchung mit denen von Sefrin et al. (2015) 82
6.4 Limitationen der vorliegenden Arbeit 84
7 Ausblick 86
Zusammenfassung 88
Abstract 90
Literaturverzeichnis 92
Erklärung zur Eröffnung des Promotionsverfahrens 101
Erklärung zur Einhaltung rechtlicher Vorschriften 103
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Hypochondrie - Krankheitsangst: Eine Erhebung in sächsischen HausarztpraxenSchmidt-Göhrich, Uta Katharina 30 August 2016 (has links)
This paper reviews the prevalence, characteristics, comorbidity, and care of hypochondriac patients in primary care samples in Saxony. Patients with health anxieties don’t get much attention in terms of care and supply due to a lack of knowledge regarding treatment strategies of this health disorder, but also because it is perceived as innocuous in itself by family doctors. On the other hand these patients create high personal and communicative expenditures for the caregiver and high expenses for the healthcare system due to diagnosis and treatment seeking of those patients. The study was performed predominantly in the cities of Saxony at patients consulting their family doctors for any purpose on a randomly chosen testing day and revealed a rate of 10.5% hypochondriac patients. The demographic patient characterization matches the available literature, considering the two determining factors “screened population” and “diagnostic instrument”. There was no gender predominance noticeable; marital status did also not have any impact on the development of hypochondria. A higher age was the strongest associated demographic risk marker for developing health anxiety. A higher educational level is associated with lower levels of hypochondriasis with more impact than the current job situation. The high number of retired patients in the study limits the statistical power of job-associated variables. The most important and prominent comorbidity was depression, followed by panic disorders, matching also with available literature. The overall somatic morbidity of the patients was low.
One positive finding of our study was a high stability of the physician-patient relationship over many years. Hypochondriac patients consult their doctors more often, get longer lasting visits, and require more specialist consultations than other patients. The majority of physicians diagnose the psychological disorders of a hypochondriac patient and recommend psychotherapy. Patient´s self-perception differs slightly from the physicians´ evaluation; they may understand the need of a therapy but don´t bring up enough motivation for realizing it. That’s where the dilemma for family doctors starts because they have no problems of diagnosing health anxieties but are not provided with professional tools for a time- and resource effective management of hypochondriac patients. The enormous time pressure in daily clinical practice provokes ignoring of hypochondriac patients and just an attempt of a reserved transfer practice to specialists, which the patients usually handle by transferring themselves. Considering the availability of more efficient screening tools and therapy strategies, practical aid for professional contact with hypochondria patients by family doctors would be desirable and needed. Those should on the one hand help evaluate patients at risk for depression, and also introduce them to therapy, and on the other hand help general practitioners with communication strategies for hypochondria patients to make them understand the need of therapy.
Hypochondriasis in education- or advanced training curriculum for general practitioners is explained way too short. Especially requirements concerning the family doctors’ professional communication skills to deal with hypochondria patients are enormous and could eventually be improved by either specialized psychotherapists or through further training programs. This could save costs for multiple diagnostic screenings of patients on the long-term. The study illustrates the interest of family doctors for health anxiety disorders and the topic’s practical relevance. The appropriate medical societies are asked to create training programmes for family doctors and to improve the interface between family doctors and psychotherapists regarding the treatment of hypochondriasis. This work does not cover the impact of digital media on the prevalence of health anxieties. The internet provides a huge amount of unfiltered medical information and leaves patients alone processing with that knowledge. Physicians are challenged by the patients to put the information in a correct perspective to the patients’ individual medical situation. Scientific data about the impact of digital media on the prevalence and course of health anxiety are missing. Research on this topic seems being complex due to the heterogeneity of the interacting internal and external factors. It can be assumed, that the influence of the plentiful medical “superficial knowledge” available from the internet will increasingly influence physicians´ and hypochondriac patients´ interaction. The need of a scientific evaluation of this subject, including the development of professional communication strategies for family doctors with hypochondriac patients has been addressed to the responsible psychological research facilities. Family doctors emphasized the particular need of an improved interface between primary care and specialized psychological treatment for hypochondriac patients. Quickly retrievable communication tools for strategical contact with those patients are demanded. May this study contribute to an increased awareness and an installation of research programmes dealing with this disorder.:1 Einleitung 9
2 Theoretischer Hintergrund 11
2.1 Definition hypochondrischer Ängste und Somatisierungsstörungen 11
2.1.1 ICD-10 Klassifizierung 11
2.1.2 DSM-5 Klassifizierung 19
2.1.3 Das Spektrum der Krankheitsangst 20
2.2 Epidemiologie hypochondrischer Ängste 21
2.3 Demografische Variablen 22
2.4 Komorbidität hypochondrischer Ängste 23
2.5 Inanspruchnahme des Gesundheitswesens 24
2.6 Diagnostische Verfahren 26
2.6.1 Diagnostische Interviews 26
2.6.2 Diagnostische Tests 27
2.7 Differenzialdiagnose 29
2.8 Therapieansätze und deren Problematik 31
2.8.1 Gesprächsführung 31
2.8.2 Psychotherapie 31
2.8.3 Pharmakotherapie 32
3 Fragestellungen 33
4 Methoden 34
4.1 Literaturrecherche 34
4.2 Studiendesign 34
4.3 Konstrukte und deren Operationalisierung 35
4.3.1 Patientenfragebögen 35
4.3.1.1 Soziodemographische und medizinische Variablen 36
4.3.1.2 Depressive Syndrome und Paniksyndrom - PHQ-D 36
4.3.1.3 Hypochondrische Ängste - Whiteley Index 38
4.3.2 Arztfragebögen 38
4.3.2.1 Demografische Arztangaben 39
4.3.2.2 Patientenspezifische Hausarztkennzahlen 40
4.3.2.3 Arzteinschätzung der psychischen Befindlichkeit 40
4.4 Datenerhebung 40
4.5 Dateneingabe 40
4.6 Statistische Auswertung 40
4.6.1 Statistische Methoden 40
5 Ergebnisse 42
5.1 Beschreibung der Stichprobe der Ärzte 42
5.2 Beschreibung der Stichprobe der Patienten 43
5.2.1 Demografische Patientencharakteristika 43
5.2.2 Patientenspezifische Hausarztkennzahlen 44
5.2.3 Komorbiditäten / Überweisungsfrequenz 45
5.2.4 Komorbide psychische Störungen 48
5.2.5 Arzteinschätzung der psychischen Befindlichkeit 49
5.2.6 Patienten - Selbsteinschätzung bezüglich Psychotherapie 51
5.3 Häufigkeit hypochondrischer Ängste 52
5.4 Zusammenhänge mit soziodemographischen Variablen 53
5.5 Zusammenhänge mit komorbiden psychischen Syndromen 60
5.6 Zusammenhänge mit hausärztlichen Kennwerten 62
5.6.1 Korrelation hausärztlicher Kontakte mit Hypochondrieverdacht im Whiteley-Index (WI) 62
5.6.2 Überweisungsfrequenz in Abhängigkeit vom WI .63
5.7 Korrelation Selbst- und Fremdeinschätzung bzgl. Psychotherapie 64
5.8 Zusammenhänge zwischen Hypochondrieneigung im WI und Selbst- bzw. Fremdeinschätzung bzgl. Psychotherapiemotivation und -inanspruchnahme 66
6 Diskussion 67
6.1 Diskussion der Methoden: Methodenkritik 67
6.1.1 Repräsentativität der Studienpopulation 67
6.1.2 Erhebungsinstrumente 68
6.2 Diskussion der Ergebnisse 70
6.2.1 Häufigkeit hypochondrischer Ängste in der Hausarztpraxis 70
6.2.2 Zusammenhänge mit soziodemografischen Variablen 71
6.2.3 Zusammenhänge mit komorbiden psychischen Syndromen 73
6.2.4 Zusammenhänge mit hausärztlichen Kennwerten 74
6.2.5 Übereinstimmung von Arzt- und Patientenselbsteinschätzung 75
7 Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse und Schlussfolgerung 77
8 Summary 80
9 Literaturverzeichnis 82
10 Anhang 90
10.1 Erhebungsbögen Patienten 90
10.1.1 Soziodemografische Variablen 90
10.1.2 Gesundheitsfragebogen (Patient Health Questionnaire Deutschland PHQ-D) 91
10.1.3 Whiteley – Index (WI) für Hypochondrie 92
10.2 Erhebungsbögen Ärzte 93
10.2.1 Demografische Arztangaben 93
10.2.2 Patientenspezifische Hausarztkennzahlen 94
10.2.3 Arzteinschätzung der psychischen Befindlichkeit 95
10.3 Ausfüllanleitung 96
10.4 Aufklärungsbogen Patienten 96
10.5 Einverständniserklärung Patienten 97
10.6 Tabellen und Zahlen 98 / Die vorliegende Arbeit stellt eine epidemiologische Erhebung zur Prävalenz, Charakteristik, Komorbidität und Versorgung hypochondrischer Patienten in einem hausärztlichen Patientengut im Land Sachsen dar. Patienten mit Krankheitsängsten erhalten aktuell wenig Aufmerksamkeit in der Versorgungsforschung, da die Krankheit per se als gutartig bei Hausärztinnen und Hausärzten wahrgenommen wird und wenig Wissen zum professionellen Umgang mit solchen Patienten vorhanden ist. Damit inadäquat korrelierend sind die zum Teil hohen Kosten, die solche Patienten durch Überdiagnostik für das Gesundheitssystem verursachen und der hohe personelle und kommunikative Aufwand, der durch diese Patienten für den jeweiligen Hausarzt entsteht. Die Erhebung erfolgte vorwiegend in sächsischen Großstädten und erfasst eine Rate von 10,5% hypochondrischer Patienten in einem unselektierten, allgemeinmedizinischen Patientengut, die wegen beliebiger Beschwerden am jeweiligen Erhebungsstichtag den Hausarzt aufsuchten. Die demografischen Patientencharakteristika stimmen mit der vorliegenden Literatur überein, wenn man die entscheidenden Faktoren „Screeningpopulation“ und „Diagnoseinstrument“ berücksichtigt. Es liegt im Wesentlichen eine Gleichverteilung der Geschlechter vor, auch der Familienstand spielt keine nennenswerte Rolle für die Ausprägung einer Hypochondrie. Einzig ein höheres Alter lässt die Wahrscheinlichkeit pathologischer Krankheitsängste ansteigen. Die Abhängigkeit vom Bildungsgrad ist deutlicher als die von der aktuellen beruflichen Situation, wobei der große Anteil Rentner in der Erhebung die Aussagefähigkeit hierzu einschränkt. Als wichtigste auffällige Komorbidität fand sich die Depression, gefolgt von Panikstörungen, auch dies stimmt mit Daten aus der Literatur überein. Die somatische Morbidität der Patienten zeigte sich insgesamt eher niedrig.
Positiv fällt eine hohe Stabilität der Arzt – Patientenbeziehung über viele Jahre in der gesamten untersuchten Patientenpopulation bei den teilnehmenden Ärzten auf. Hypochondrische Patienten weisen längere Visitenzeiten und gehäufte Arztkonsultationen auf als andere Patienten und werden häufiger zu anderen Fachrichtungen überwiesen. Die Ärzte erfassten in einem hohen Ausmaß die Störung der Patienten und stellten die Indikation für eine psychotherapeutische Mitbehandlung. Die Selbstwahrnehmung der Patienten stellte sich naturgemäß anders dar, der Therapiebedarf wird zum Teil von den betroffenen Patienten zwar gesehen, die Motivation hierzu dennoch als wenig ausgeprägt dokumentiert. Hier beginnt das Dilemma der Hausärzte, die offensichtlich geringe Probleme in der Detektion pathologischer Krankheitsängste haben, aber ohne strategisches Rüstzeug das zeit- und ressourcenträchtige Management dieser Patienten bewältigen müssen. Oft genug führt der enorme Praxisalltagsdruck zu einem „Wegschauen“ und allenfalls Versuch der zurückhaltenden Überweisungspraxis, die der Patient vermutlich oft genug durch Eigeninitiative zu umgehen versteht.
Angesichts verfügbarer effizienter Screeningtools und Therapiestrategien wären praktische Hilfen zum professionellen Umgang von Hausärzten mit hypochondrischen Patienten wünschenswert. Diese sollten einerseits helfen, Risikopatienten für eine Depression frühzeitig zu evaluieren und einer Therapie zuzuführen und andererseits Kommunikationsstrategien für Allgemeinmediziner zum Umgang mit hypochondrieverdächtigen Patienten und zum Erreichen einer Krankheits- und Therapieeinsicht beinhalten. In Ausbildungs- bzw. Fortbildungscurricula für Allgemeinmediziner kommt dieses Thema bislang zu kurz. Insbesondere die Anforderungen an die kommunikativen Fähigkeiten des Hausarztes im Umgang mit hypochondrischen Patienten sind enorm und könnten durch spezialisierte Psychotherapeuten aufbereitet und in Weiterbildungsprogrammen geschult werden. Beginnen sollte dieser Prozess bereits frühzeitig im Medizinstudium. Wie sich allein an der Anzahl der Überweisungen zu Fachärzten zeigt, ist die Hypochondrie keinesfalls nur ein hausärztliches Thema. Mittel- bis langfristig wäre dies sicher kosteneffizient durch Einsparung der Kosten für Doppel-und Vielfachuntersuchungen dieser Patienten. Unsere Erhebung zeigt das Interesse der Hausärzte und die praktische Relevanz des Themas. Die entsprechenden Fachgesellschaften sind hier gefragt, sich neben der fachlichen Fortbildung der Hausärzte der Schaffung von Versorgungstrukturen zur Verbesserung der Schnittstelle Hausarzt - Psychotherapeut anzunehmen. Bewusst nicht thematisiert wurde in der vorliegenden Arbeit der Einfluss des Internets und der sogenannten „neuen“ Medien auf die Prävalenz krankheitsbedingter Ängste. Dieses Gebiet stellt eine zunehmende Herausforderung an Hausärzte und Patienten bezüglich des Umgangs mit der damit verbundenen Informationsflut dar. Wissenschaftliche Daten zu den Auswirkungen der digitalen Medien auf die Prävalenz und den Verlauf krankheitsbedingter Ängste fehlen bisher, eine wissenschaftliche Evaluation erscheint aufgrund der Heterogenität und schwierigen kausalen Abgrenzbarkeit interner von externen Einflussfaktoren komplex. Nichtdestotrotz ist anzunehmen, dass der Einfluss des massenhaft verfügbaren medizinischen „Halbwissens“ aus dem Internet spürbar Hausärzte und ihren Umgang mit hypochondrischen Patienten beeinflussen wird.:1 Einleitung 9
2 Theoretischer Hintergrund 11
2.1 Definition hypochondrischer Ängste und Somatisierungsstörungen 11
2.1.1 ICD-10 Klassifizierung 11
2.1.2 DSM-5 Klassifizierung 19
2.1.3 Das Spektrum der Krankheitsangst 20
2.2 Epidemiologie hypochondrischer Ängste 21
2.3 Demografische Variablen 22
2.4 Komorbidität hypochondrischer Ängste 23
2.5 Inanspruchnahme des Gesundheitswesens 24
2.6 Diagnostische Verfahren 26
2.6.1 Diagnostische Interviews 26
2.6.2 Diagnostische Tests 27
2.7 Differenzialdiagnose 29
2.8 Therapieansätze und deren Problematik 31
2.8.1 Gesprächsführung 31
2.8.2 Psychotherapie 31
2.8.3 Pharmakotherapie 32
3 Fragestellungen 33
4 Methoden 34
4.1 Literaturrecherche 34
4.2 Studiendesign 34
4.3 Konstrukte und deren Operationalisierung 35
4.3.1 Patientenfragebögen 35
4.3.1.1 Soziodemographische und medizinische Variablen 36
4.3.1.2 Depressive Syndrome und Paniksyndrom - PHQ-D 36
4.3.1.3 Hypochondrische Ängste - Whiteley Index 38
4.3.2 Arztfragebögen 38
4.3.2.1 Demografische Arztangaben 39
4.3.2.2 Patientenspezifische Hausarztkennzahlen 40
4.3.2.3 Arzteinschätzung der psychischen Befindlichkeit 40
4.4 Datenerhebung 40
4.5 Dateneingabe 40
4.6 Statistische Auswertung 40
4.6.1 Statistische Methoden 40
5 Ergebnisse 42
5.1 Beschreibung der Stichprobe der Ärzte 42
5.2 Beschreibung der Stichprobe der Patienten 43
5.2.1 Demografische Patientencharakteristika 43
5.2.2 Patientenspezifische Hausarztkennzahlen 44
5.2.3 Komorbiditäten / Überweisungsfrequenz 45
5.2.4 Komorbide psychische Störungen 48
5.2.5 Arzteinschätzung der psychischen Befindlichkeit 49
5.2.6 Patienten - Selbsteinschätzung bezüglich Psychotherapie 51
5.3 Häufigkeit hypochondrischer Ängste 52
5.4 Zusammenhänge mit soziodemographischen Variablen 53
5.5 Zusammenhänge mit komorbiden psychischen Syndromen 60
5.6 Zusammenhänge mit hausärztlichen Kennwerten 62
5.6.1 Korrelation hausärztlicher Kontakte mit Hypochondrieverdacht im Whiteley-Index (WI) 62
5.6.2 Überweisungsfrequenz in Abhängigkeit vom WI .63
5.7 Korrelation Selbst- und Fremdeinschätzung bzgl. Psychotherapie 64
5.8 Zusammenhänge zwischen Hypochondrieneigung im WI und Selbst- bzw. Fremdeinschätzung bzgl. Psychotherapiemotivation und -inanspruchnahme 66
6 Diskussion 67
6.1 Diskussion der Methoden: Methodenkritik 67
6.1.1 Repräsentativität der Studienpopulation 67
6.1.2 Erhebungsinstrumente 68
6.2 Diskussion der Ergebnisse 70
6.2.1 Häufigkeit hypochondrischer Ängste in der Hausarztpraxis 70
6.2.2 Zusammenhänge mit soziodemografischen Variablen 71
6.2.3 Zusammenhänge mit komorbiden psychischen Syndromen 73
6.2.4 Zusammenhänge mit hausärztlichen Kennwerten 74
6.2.5 Übereinstimmung von Arzt- und Patientenselbsteinschätzung 75
7 Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse und Schlussfolgerung 77
8 Summary 80
9 Literaturverzeichnis 82
10 Anhang 90
10.1 Erhebungsbögen Patienten 90
10.1.1 Soziodemografische Variablen 90
10.1.2 Gesundheitsfragebogen (Patient Health Questionnaire Deutschland PHQ-D) 91
10.1.3 Whiteley – Index (WI) für Hypochondrie 92
10.2 Erhebungsbögen Ärzte 93
10.2.1 Demografische Arztangaben 93
10.2.2 Patientenspezifische Hausarztkennzahlen 94
10.2.3 Arzteinschätzung der psychischen Befindlichkeit 95
10.3 Ausfüllanleitung 96
10.4 Aufklärungsbogen Patienten 96
10.5 Einverständniserklärung Patienten 97
10.6 Tabellen und Zahlen 98
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Was geschieht mit unangemessenen Verordnungen von Protonenpumpeninhibitoren nach Krankenhaus-Entlassung? / What happens to inappropiate recommendations of proton pump inhibitors after hospital discharge?Behrens, Gesa 28 November 2011 (has links)
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