Spelling suggestions: "subject:"microhistological"" "subject:"immunohistological""
1 |
Erweiterte gynäkologische Untersuchungen zum Sexualzyklus bei MaultierenHunte, Julia 13 June 2013 (has links) (PDF)
Mit der vorliegenden Arbeit erfolgt erstmals eine vergleichende Studie hinsichtlich der endometrialen Funktionsmorphologie unter Einbezug klinisch-gynäkologischer Befunde und endokrinologischer Parameter bei zyklischen und nicht zyklischen Maultierstuten über den Zeitraum einer physiologischen Zuchtsaison. Dazu wurden beim Pferd etablierte Untersuchungsverfahren eingesetzt, was neben einer klinisch-gynäkologischen Untersuchung einschließlich Palpatio per rectum, Ultraschall der inneren Geschlechtsorgane und Vaginoskopie sowie die pathohistologische Auswertung von Endometriumpioptaten beinhaltete. Parallel dazu wurde zur Sicherung der Zyklusansprache und zur Erstellung eines endokrinologischen Verlaufsprofiles Blut zur Bestimmung der Sexualsteroide entnommen.
Hierzu wurden sechs allgemein- und geschlechtsgesunde Maultierstuten über einen Zeitraum von Mitte April bis Mitte November in Abständen von zwei bis zehn Tagen untersucht. Die bei der Pferdestute etablierten Untersuchungsverfahren konnten auch bei den Maultierstuten wiederholt, aussagekräftig und komplikationslos eingesetzt werden. Besonders die Technik der Endometriumbiopsie mit Spreizspekulum, Zervixfasszange und Entnahmegerät zeigte sich als praktikabel und sicher bezüglich der Vermeidung von Verletzungen oder Kontamination der inneren Geschlechtsorgane mit lokaler Infektion.
Es erfolgte eine Einteilung der Tiere in eine „azyklische“ Gruppe 1 und eine „zyklische“ Gruppe 2.
Alle azyklischen Maultierstuten der Gruppe 1 zeigten während des Untersuchungszeitraumes sowohl klinisch als auch pathohistologisch eine vollständige Azyklie. Die bei den Blutproben gewonnenen Serumhormonwerte lagen bei der Gruppe 1 konstant im basalen Bereich. Histologisch wurde ein inaktives, irregulär differenziertes Endometrium vorgefunden.
Die zyklischen Maultierstuten der Gruppe 2 wiesen eine variable endometriale Funktionsmorphologie mit teilweise ausgeprägter Fehldifferenzierung auf. Die Serumhormonwerte der Gruppe 2 zeigten starke Schwankungen und es konnte dabei keine Korrelation zwischen den klinisch-endokrinologischen Parametern und der endometrialen Funktionsmorphologie beobachtet werden. Weiterhin zeigten alle Tiere der Gruppe 1 und 2 eine Endometrose. Die endometrialen Gefäße wurden von jeder Maultierstute untersucht und der Gefäßschädigungsindex in Relation zum Alter dargestellt, wobei sich eine Altersassoziation hinsichtlich der Intensität der Gefäßalterationen ergab.
Die Untersuchungsergebnisse der Endometriumbioptate jeder Maultierstute für sich gesehen, waren qualitativ und quantitativ über den langen Untersuchungszeitraum immer identisch und wiesen eine ausgeprägte Konstanz und Homogenität auf. Dies lässt den Rückschluss zu, dass die Ergebnisse repräsentativ für das ganze Endometrium der jeweiligen Maultierstute sind.
Die Infertilität des Maultiers ist sicher durch genetische Ursachen, wie den ungeraden Chromosomensatz 2n=63 (WODSEDALEK 1916) begründet, aber auch Folgeerscheinungen wie eine reduzierte ovarielle Aktivität, eine Störung der Hypothalmus-Hypophysen-Ovarien-Uterus-Achse und eine daraus resultierende oder schon bestehende endometriale Fehldifferenzierung sind anhand der Ergebnisse dieser Studie als Ursachen der Infertilität zu berücksichtigen. Die eigenen Ergebnisse sprechen nicht dafür, dass Maultierstuten mit spontanem Zyklusgeschehen ohne exogene Unterstützung als Rezipienten für einen Embryotransfer geeignet sein dürften.
|
2 |
Erweiterte gynäkologische Untersuchungen zum Sexualzyklus bei MaultierenHunte, Julia 16 April 2013 (has links)
Mit der vorliegenden Arbeit erfolgt erstmals eine vergleichende Studie hinsichtlich der endometrialen Funktionsmorphologie unter Einbezug klinisch-gynäkologischer Befunde und endokrinologischer Parameter bei zyklischen und nicht zyklischen Maultierstuten über den Zeitraum einer physiologischen Zuchtsaison. Dazu wurden beim Pferd etablierte Untersuchungsverfahren eingesetzt, was neben einer klinisch-gynäkologischen Untersuchung einschließlich Palpatio per rectum, Ultraschall der inneren Geschlechtsorgane und Vaginoskopie sowie die pathohistologische Auswertung von Endometriumpioptaten beinhaltete. Parallel dazu wurde zur Sicherung der Zyklusansprache und zur Erstellung eines endokrinologischen Verlaufsprofiles Blut zur Bestimmung der Sexualsteroide entnommen.
Hierzu wurden sechs allgemein- und geschlechtsgesunde Maultierstuten über einen Zeitraum von Mitte April bis Mitte November in Abständen von zwei bis zehn Tagen untersucht. Die bei der Pferdestute etablierten Untersuchungsverfahren konnten auch bei den Maultierstuten wiederholt, aussagekräftig und komplikationslos eingesetzt werden. Besonders die Technik der Endometriumbiopsie mit Spreizspekulum, Zervixfasszange und Entnahmegerät zeigte sich als praktikabel und sicher bezüglich der Vermeidung von Verletzungen oder Kontamination der inneren Geschlechtsorgane mit lokaler Infektion.
Es erfolgte eine Einteilung der Tiere in eine „azyklische“ Gruppe 1 und eine „zyklische“ Gruppe 2.
Alle azyklischen Maultierstuten der Gruppe 1 zeigten während des Untersuchungszeitraumes sowohl klinisch als auch pathohistologisch eine vollständige Azyklie. Die bei den Blutproben gewonnenen Serumhormonwerte lagen bei der Gruppe 1 konstant im basalen Bereich. Histologisch wurde ein inaktives, irregulär differenziertes Endometrium vorgefunden.
Die zyklischen Maultierstuten der Gruppe 2 wiesen eine variable endometriale Funktionsmorphologie mit teilweise ausgeprägter Fehldifferenzierung auf. Die Serumhormonwerte der Gruppe 2 zeigten starke Schwankungen und es konnte dabei keine Korrelation zwischen den klinisch-endokrinologischen Parametern und der endometrialen Funktionsmorphologie beobachtet werden. Weiterhin zeigten alle Tiere der Gruppe 1 und 2 eine Endometrose. Die endometrialen Gefäße wurden von jeder Maultierstute untersucht und der Gefäßschädigungsindex in Relation zum Alter dargestellt, wobei sich eine Altersassoziation hinsichtlich der Intensität der Gefäßalterationen ergab.
Die Untersuchungsergebnisse der Endometriumbioptate jeder Maultierstute für sich gesehen, waren qualitativ und quantitativ über den langen Untersuchungszeitraum immer identisch und wiesen eine ausgeprägte Konstanz und Homogenität auf. Dies lässt den Rückschluss zu, dass die Ergebnisse repräsentativ für das ganze Endometrium der jeweiligen Maultierstute sind.
Die Infertilität des Maultiers ist sicher durch genetische Ursachen, wie den ungeraden Chromosomensatz 2n=63 (WODSEDALEK 1916) begründet, aber auch Folgeerscheinungen wie eine reduzierte ovarielle Aktivität, eine Störung der Hypothalmus-Hypophysen-Ovarien-Uterus-Achse und eine daraus resultierende oder schon bestehende endometriale Fehldifferenzierung sind anhand der Ergebnisse dieser Studie als Ursachen der Infertilität zu berücksichtigen. Die eigenen Ergebnisse sprechen nicht dafür, dass Maultierstuten mit spontanem Zyklusgeschehen ohne exogene Unterstützung als Rezipienten für einen Embryotransfer geeignet sein dürften.
|
Page generated in 0.0543 seconds