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Vergleichende fluoreszenzoptische und liquorcytologische Untersuchungen an Versuchstieren nach intracerebraler MumpsvirusapplikationLebhardt, Angelika 21 September 2022 (has links)
Eine der häufigsten viralen Infektionskrankheiten im Kindesalter ist gegenwärtig die Parotitis epidemica. Mit dem Auftreten einer abakteriellen Meningitis bei Kindern als Folge einer Mumpsvirusinfektion ist in über 80% der Fälle zu rechnen.
1. In serologisch bestätigten Mumpsfällen wurden Liquorproben von Kindern mit einer Meningitis immunfluoreszenzoptisch untersucht. In den lympho-monozytären Liquorzellen konnte das Mumpsantigen in 64% der Fälle nachgewiesen werden.
2. Der immunfluoreszenzoptisch Nachweis des Mumpsantigens in Liquorzellen stellt eine Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten bei serösen Meningitiden des Kindes unklarer Äthiologie dar.
3. Während der Prüfung von Mumpsviren reagieren intracerebral infizierte Affen mit einer statistisch gesicherten Erhöhung der Liquorzellzahl. Bei Affen, die mit einer neuropathogenen Variante infiziert waren, sind die Liquorzellzahlen auch 28 Tage p.i. signifikant höher im Vergleich zu mit Impfstoff infizierten Tieren. Der Nachweis des Mumpsantigens in den Liquorzellen beweist die Spezifität der experimentellen Mumpsmeningitis bei Affen. Das virale Antigen wird nur innerhalb der ersten Versuchswoche in den Liquorzellen detektiert, nach 3 – 4wöchiger Versuchsdauer ist das Mumpsvirus im Liquor der Affen nicht mehr nachweisbar. Diese Befunde sind mit den Befunden bei natürlichen Mumpsmeningitiden der Kinder vergleichbar.
4. Minischweine und Katzen reagieren auf intracerebral appliziertes Mumpsvirus mit charakteristischen liquorzytologischen Veränderungen, die mit den Befunden beim Affen korrelieren. Sie reagieren auf intracerebral inokuliertes Mumpsvirus bereits in der ersten Woche mit einer deutlichen Liquorpleozytose. Die Höhe der Zellzahl im Liquor ist bei Mumpswildviren (α = 0,05) bedeutend größer als bei den Impfviren. Die Zellzahlerhöhung ist nach 8 Wochen nicht auf die Normalwerte zurückgegangen.
5. Der immunfluoreszenzoptische Nachweis des Mumpsantigens in den Liquorzellen der Minischweine und Katzen ist zeitlich begrenzt. Es ergaben sich Unterschiede zwischen Mumpsviren vom Wild- und Impftyp. Der Nachweis des viralen Antigens in den Liquorzellen war 4 Wochen p.i. nicht mehr möglich.
6. Das Differentialzellbild des Liquors ist bei allen Tiermodellen durch lympho-monozytäre Zellen gekennzeichnet, wobei monozytäre Zellformen zu jedem Zeitpunkt der Infektion überwiegen.
7. Vor der Anwendung von Lebendimpfstoffen beim Menschen ist eine tierexperimentelle Sicherheitsprüfung notwendig. Die Einbeziehung der Liquordiagnostik (Verlauf der Pleozytose und der fluoreszenzoptische Antigennachweis in den Liquorzellen) ist eine wesentliche Ergänzung zur Charakterisierung der neurotropen Eigenschaften des viralen Mumpsantigens. / One of the most common viral infectious diseases in childhood is currently parotitis epidemica. The occurrence of abacterial meningitis in children as a result of mumps virus infection can be expected in more than 80% of cases.
1. In serologically confirmed mumps cases, cerebrospinal fluid samples from children with meningitis were examined by immunofluorescence. Mumps antigen was detected in the lympho-monocytic cerebrospinal fluid (CSF) cells in 64% of cases.
2. Immunofluorescence detection of mumps antigen in CSF cells represents an extension of diagnostic possibilities in serous meningitis of the child of unclear etiology.
3. During mumps virus testing, intracerebrally infected monkeys respond with a statistically confirmed increase in CSF cell count. In monkeys infected with a neuropathogenic variant, CSF cell counts are significantly higher even 28 days p.i. compared with vaccine-infected animals. Detection of mumps antigen in CSF cells demonstrates the specificity of experimental mumps meningitis in monkeys. The viral antigen is detected in the CSF cells only within the first week of the experiment; after 3 - 4 weeks of the experiment, the mumps virus is no longer detectable in the CSF of the monkeys. These findings are comparable to the findings in natural mumps meningitis of children.
4. Minipigs and cats respond to intracerebrally applied mumps virus with characteristic liquor cytologic changes that correlate with the findings in monkeys. They respond to intracerebrally inoculated mumps virus with marked CSF pleocytosis as early as the first week. The level of cell number in CSF is significantly greater in wild mumps virus (α = 0.05) than in vaccine virus. The cell count increase did not return to normal values after 8 weeks.
5. Immunofluorescence detection of mumps antigen in CSF cells of minipigs and cats is temporal. Differences were found between wild-type and vaccine-type mumps viruses. Detection of viral antigen in CSF cells was no longer possible 4 weeks p.i..
6. The differential cell pattern of CSF is characterized by lympho-monocytic cells in all animal models, with monocytic cell forms predominating at each time point of infection.
7. Animal safety testing is required prior the use of live vaccines in humans. The inclusion of CSF diagnostics (course of pleocytosis and fluorescence antigen detection in CSF cells) is an essential addition to characterize the neurotropic properties of the viral mumps antigen.
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