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Ratlos oder schlecht beraten?: Diskontinuierliche Ausbildungsbiografien von AbiturientenBlaich, Ingo 04 April 2011 (has links)
Warum finden manche junge Erwachsene, trotz guter Voraussetzungen, keinen passenden Beruf? Diese Arbeit versucht Antworten auf diese Frage zu geben. Berufsfindung ist integraler Bestandteil der Individualentwicklung - und diese ist im Kontext institutioneller und struktureller Rahmenbedingen zu sehen. In Strukturperspektive auf Lebensverläufe kann im historischen Vergleich die hohe Varianz von Übergangswegen aufgezeigt und die allgegenwärtige Rede von 'Entgrenzung' relativiert werden. So zeigt sich, dass vor allem das Hochschulsystem verlängerte Übergangswege von der Schule in den Beruf ermöglicht und damit breiten Raum für 'Selbstverwirklichung' und Moratorien lässt. Mit der Problematisierung gängier Akteurskonzepte der Soziologie zeigt sich aber auch, wie die Bewältigung der Berufsfindung subjektiv problembehaftet erscheint, wenn Defizite in der Ausbildung von berufsrelevanten Interessen, in der Entscheidungsfähigkeit und dem Selbstmanagement bestehen.:1. DIE GESELLSCHAFTLICHE UND SUBJEKTIVE BEDEUTUNG DER BERUFSWAHL 5
1.1 Einleitung und Problemaufriss 5
Berufsfindung im ‚Zeitalter der Unsicherheit‘? 5
Vortheoretisches Verständnis des Untersuchungsgegenstandes 11
Thematische Einordnung und Forschungsüberblick 16
1.2 Berufsfindung und Vergesellschaftung 22
Berufswahl als sozialer Zuweisungsmechanismus 22
Berufsfindung oder Berufswahl? 33
Berufsfindungsverlauf und Berufswahltheorien 37
1.3 Zur Theorie des Lebenslaufs 42
Der institutionalisierte Lebenslauf 42
„Normalbiografie“ als sozialwissenschaftliches Konstrukt 49
Konzeptionalisierung der Berufsfindung als Statusübergang und Entwicklungsaufgabe 54
2. ZWEI ‚MODERNEN‘? – GEMEINSAMKEITEN UND DIFFERENZEN ZWISCHEN OST- UND WESTDEUTSCHEM LEBENSLAUFREGIME 59
2.1 Sozialgeschichtliche Befunde zum westdeutschen Lebenslaufregime 61
Der Wandel von Jugendverläufen – Generalisierung eines ‚exklusiven‘ bürgerlichen Modells 61
Diskontinuierliche Erwerbsbiografien 74
Normative Subjektivierung der Institution Beruf 83
Verlagerung und Verweigerung: die Varianz privater Lebensformen 96
2.2 Lebensbewältigung unter Transformationsbedingungen –Besonderheiten ostdeutscher Biografien 102
Die Lebenswelt der DDR-Gesellschaft 104
Mentalitäten und Wertewandel 107
Jugend und Berufsausbildung in der DDR 110
Lebenswelt im Umbruch 114
Berufsfindung im Transformationsprozess 117
2.3 Rekonzeptionalisierung in Übergangs- und Lebensverlaufsforschung 128
Neue Lebensphasen: „junge Erwachsene“ und „Postadoleszenz“ 128
Verlaufsform und Prozesslogik des Übergangsgeschehens 132
Abkehr vom Übergangsparadigma - das Konzept der sozialen Lage 137
3. LEBENSGESTALTUNG IN DER ‚REFLEXIVEN‘, ‚RADIKALEN‘ ODER ‚POST‘- MODERNE? – DIE KULTURELLE DIMENSION GESELLSCHAFTLICHEN WANDELS 141
3.1 Der heuristische Rahmen: Theorie der reflexiven Modernisierung und ihre Kritik 142
Von der Individualisierungsthese zur Theorie reflexiver Modernisierung 142
Individualisierung im Kontext der Institutionalisierungsthese 150
Kulturelle Postmoderne - Von Einheit zu Differenz 155
Ein neues kulturelles Modell – Selbstverwirklichung und Erlebnisorientierung 160
Erlebnisgesellschaft revisited – Zur Nachhaltigkeit sozio-kultureller Wandelprozesse 164
3.2 Zur Logik biografischer Lebensbewältigung 174
Biografische Unsicherheit – institutionalisierte Subjektivität 174
Kompetenzentwicklung statt Identitätsbildung 180
Subjektidealisierungen im ‚neoliberalen‘ Zeitalter 186
3.3 Kritik des auf Handlungsfähigkeit zentrierten Akteurmodells 193
Bestimmung und Genese von Handlungsfähigkeit 193
Bedrohung von Handlungsfähigkeit in der Moderne 199
Biografische Kompetenz vs. biografische Lebensbewältigung 208
Exkurs zum Entscheidungsbegriff 215
4. ZWISCHENFAZIT 221
5. METHODOLOGIE UND METHODEN 233
5.1 Standortbestimmung in der Biografieforschung 233
5.2 Heuristische Sozialforschung als leitende Methodologie 242
5.3 Methodik der Datenerhebung & Datenanalyse 247
Experteninterviews 247
Einzelinterviews 249
Auswertungsverfahren 252
Operationalisierung 261
6. AUSWERTUNG DER EXPERTENINTERVIEWS 264
6.1 Anlage der Expertenbefragung 264
6.2 Ergebnisse der Expertenbefragung 265
Zum Verlaufstypus längerer Berufsfindungsprozesse 266
Relevanz der Einflussfaktoren auf den Berufswahlprozess 267
Einordnung der Ergebnisse 272
7. AUSWERTUNG DER EINZELINTERVIEWS 276
7.1 Allgemeine Charakterisierung 276
7.2 Typologie der Berufsfindungsverläufe 281
Typ 1 Hauptthema: Suchen 281
Typ 2 Hauptthema: Höherqualifizierung 293
Testing the Limits 296
7.3 Kausale Analyse: Einflussfaktoren auf den Berufsfindungsprozess 305
Berufswünsche und Präferenzen 305
Motivationsmängel 308
Entscheidungsstile 312
Die Rolle der Schule 321
Der Einfluss von Familien und Freunden 322
Berufsberatung 329
Institutionelle und strukturelle Faktoren 332
8. KONKLUSION UND AUSBLICK 335
8.1 ‚Alles im Rahmen‘ - Verlängerte Berufsfindungsprozesse als vorstrukturierte Möglichkeit 335
8.2 Normative Subjektivität – Die Interaktion von Berufsfindung und Persönlichkeitsentwicklung 342
8.3 Spezifika des ostdeutschen Sozialisationskontextes 352
8.4 Konsequenzen für die Berufsvorbereitung und Berufsberatung 354
8.5 Methodische Reflexionen 356
LITERATURVERZEICHNIS 360
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