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Verhaltensreaktionen und Aufkommenswirkungen bei Einführung einer G(K)KB / Behavioral reactions and revenue consequences in the case of an introduction of a C(C)CTB

Im Zuge der Diskussion einer Harmonisierung der Ertragsbesteuerung innerhalb der Europäischen Union wird bereits seit geraumer Zeit die Einführung einer gemeinsamen konsolidierten Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage (GKKB/CCCTB) von den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in Erwägung gezogen.
Bereits im Jahr 2001 wurde die Möglichkeit einer grenzüberschreitenden Besteue-rung europaweit tätiger Konzerne von der Europäischen Kommission erwähnt. In den darauf folgenden Jahren wurde die Ausgestaltung einer G(K)KB sowohl auf politischer Ebene als auch in der Literatur fortwährend weiterentwickelt.
Eine Reform der Unternehmensbesteuerung ruft regelmäßig Änderungen des Steueraufkommens in den betroffenen Nationalstaaten hervor und führt häufig zu einer Veränderung der Kosten zur Befolgung steuerlicher Gewinndeklarationspflichten. Ferner können Steuerreformen zu Verhaltensreaktionen der Steuerpflichtigen an die geänderten steuerlichen Rahmenbedingungen führen. Beispielsweise kann das Investitionsverhalten oder die Finanzierungsstrategie beeinflusst werden.
Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des ersten Beitrags untersucht, welche Verhaltensreaktionen auf Seiten der Steuerpflichtigen in Bezug auf die Wahl des Besteuerungsregimes, das Investitionsverhalten und Steuerplanungsaktivitäten bei Einführung einer optionalen GKKB zu erwarten wären.
Ziel des zweiten Beitrags ist eine Ermittlung möglicher Aufkommenskonsequenzen, die sich bei der Einführung einer gemeinsamen Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage (GKB/CCTB) oder gemeinsamen Unternehmenssteuerbemessungsgrundlage (GUB) für den deutschen Staatshaushalt ergeben würden. Neben der Ermittlung des Gesamteffekts wird zusätzlich die Bedeutung der Änderung einzelner steuerlicher Gewinnermittlungsvorschriften (zum Beispiel Abschreibungsvorschriften) auf die Gesamtänderung des Steueraufkommens untersucht. Darüber hinaus wird analy-siert, in welchem Umfang die Gewinnermittlungsvorschriften der GKKB im Vergleich zum gegenwärtigen deutschen Steuerrecht Veränderungen der steuerlichen Befolgungskosten hervorrufen.
Gegenstand des dritten Beitrags ist eine Auseinandersetzung mit der weniger in der Literatur, sondern vielmehr der allgemeinen Diskussion anzutreffenden Kritik an der Nutzung ökonomischer Experimente zur Untersuchung von Fragestellungen mit Bezug zur Unternehmensbesteuerung. Die Kritik beruht darauf, dass die Ergebnisse ökonomischer Experimente aufgrund fehlender externer Validität nicht auf reales Verhalten übertragen werden könnten. Der Mangel an externer Validität wird damit begründet, dass ökonomische Experimente häufig mit Studierenden durchgeführt werden und diese nicht mit den relevanten steuerlichen Vorschriften vertraut sind.
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des dritten Beitrags darin zu sehen, einen me-thodischen Beitrag zu leisten, geeignete Probandengruppen sowie effiziente experi-mentelle Design zur Untersuchung von Fragestellungen mit einem ertragsteuerlichen Fokus zu identifizieren.

Identiferoai:union.ndltd.org:uni-goettingen.de/oai:ediss.uni-goettingen.de:11858/00-1735-0000-0028-8705-A
Date25 February 2016
CreatorsKimpel, Gerrit
ContributorsOestreicher, Andreas Prof. Dr.
Source SetsGeorg-August-Universität Göttingen
Languagedeu
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis
Relationhttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

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