Der Aufsatz „Fürsorgliche Wettkämpfe. Männliche Sozialisation im Feld sorgender Arbeit“ von Alexander Wedel ist ein Beitrag des soziologischen Forschungsfeldes. Diese Studie setzt bei einem Forschungsdefizit an: So thematisiert die Forschung zur männlichen Sozialisation den Vergesellschaftungskontext der Sorge vornehmlich über die Bewältigung verwehrter Erfahrung, nicht jedoch über die Aneignung von Fürsorge in Alltagszusammenhängen – und dies, obgleich die zunehmende Integration in sorgende – geschlechterstereotyp invers semantisierte – Arbeit die betroffenen Männer mit der Kommodifizierung körperlicher Intimität wie auch mit geschlechtsbezogener Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert. Der Artikel verfolgt zwei Ziele: zum einen ʻMännlichkeit‘ und Sozialisationsforschung auf theoretisch-methodischer Ebene zu verbinden und zum anderen, anhand individueller sinnstiftender biographischer Erzählungen von jungen Zivildienstleistenden, die typische Sozialisationserfahrung ʻfürsorglicher Wettkämpfe‘ von jungen Männern in sorgender Arbeit nachzuzeichnen. Dabei wird, am exemplarischen Einzelfall, ein typischer Modus der biografischen Erfahrungsverarbeitung und Selbstpräsentation junger Männer rekonstruiert. Die Analyse zeigt, wie sie wechselseitige Angewiesenheit kompetitiv rahmen, in den eigenen männlichen Selbstentwurf integrieren und so die kulturell stereotype Assoziation zwischen Fürsorge und Weiblichkeit subjektiv auflösen. Dieser Befund wird abschließend sozialisationstheoretisch diskutiert und auf den Zusammenhang von Männlichkeit, Care und Professionalität bezogen.
Identifer | oai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:84861 |
Date | 21 April 2023 |
Creators | Wedel, Alexander |
Publisher | Leipziger Universitätsverlag |
Source Sets | Hochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | info:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:bookPart, info:eu-repo/semantics/bookPart, doc-type:Text |
Rights | info:eu-repo/semantics/openAccess |
Relation | 978-3-86583-887-2 |
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