Thema dieser Arbeit ist der Begriff der Gerechtigkeit in verschiedenen philosophischen Theorien. Dabei geht es mir nicht um allein eine Erörterung abstrakter Prinzipien, sondern um die um die Suche nach der sehr viel grundlegenderen Bedeutung eines pragmatischen jemanden mit oder durch etwas gerecht werden . Nach einem kurzen Aufriss des Problems in der Einleitung (1.) widme ich mich den historischen und gegenwärtigen Verwendungsweisen von Gerechtigkeit und gerecht (2. u. 3). Deutlich wird hier, bis hin zu den modernen Positionen, dass zur Gerechtigkeit immer auch ein Jenseits gehört, etwas, das sich nicht in Prinzipien einfangen lässt. Um diese These zu belegen, beschäftige ich mich im 4. Kapitel mit dem Prinzip der Gleichheit, vor allem mit der Reziprozität bei Habermas und Luhmann, und mit der Unparteilichkeit bei Frankfurt u.a. Dabei zeigt sich, dass ohne ein Konzept von Freiheit Gerechtigkeit nur ein abstraktes Wort bleibt, ohne jeden praktischen Sinn. Im 5. Kapitel versuche ich deswegen ein Konzept von sozialer (nicht transzendentaler oder bewusstseinsphilosophischer) Freiheit und Verantwortung zu entfalten: vor allem in Hinblick auf Merleau-Ponty, Heidegger und dem späten Wittgenstein. Deutlich wird, dass Freiheit in grundlegender Weise ein Konzept der Verpflichtung ist (und nicht etwa der Ungebundenheit). Im 6. Kapitel schließlich führe ich die Ergebnisse aus den beiden vorangegangenen Kapiteln zusammen. Dabei steht vor allem die Soziaphilosophie von Emmanuel Lévinas im Vordergrund. Ergänzt wird sie, im Anschluss an Foucault, um eine modifizierte Theorie der Macht. Abschließend (7.) fasse ich die Resultate dieser Arbeit zusammen und gebe einen Ausblick auf weiter führende Konzepte (Gnade, Billigkeit und Widerstand). / In this essay, I try to examine the concept of justice in several philosophical theories. For this I do not want to discuss abstract principles (of justice) alone, but to search for the fundamental meaning of the pragmatic to do justice to someone by doing something . After a short elevation of the problem in the introduction (1.) I examine the use of the notion justice or just in historical and present contexts (2. & 3.). This will make clear that to every concept of justice there belongs something that lies beyond: a peculiar meaning of justice that does not fit to abstract principles. To proof this thesis I discuss in Chapter 4. the principle of equality, especially the principle of reciprocity in Habermas and Luhmann, and the principle of impartiality in Frankfurt et al. The conclusion is, that without a concept of liberty justice only remains an abstract word, without any pragmatic meaning (and importance). For this reason I try to enfold in chapter 5. a concept of social (not transcendental or idealistic) freedom and responsibility: especially with regard to Merleau-Ponty, Heidegger and the late Wittgenstein. This will make clear, that basically liberty (freedom) is a concept of deep commitment. In chapter 6. I connect the results from chapter 4. and 5. Here the social philosophy of Emmanuel Levinas becomes important. She will be, following Foucault, supplemented by a modified theory of power. Finally I conclude the results of this paper and give an outlook to further concepts like mercy/grace, equitableness and resistance.
Identifer | oai:union.ndltd.org:HUMBOLT/oai:edoc.hu-berlin.de:18452/15401 |
Date | 12 July 2000 |
Creators | Schlüter, Christian |
Contributors | Schnädelbach, Herbert, Gerhardt, Volker |
Publisher | Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät I |
Source Sets | Humboldt University of Berlin |
Language | German |
Detected Language | English |
Type | doctoralThesis, doc-type:doctoralThesis |
Format | application/pdf, application/octet-stream, application/octet-stream |
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