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"To the Masses." Communism and Religion in North India, 1920-47.

Als eine der ersten ihrer Art außerhalb Europas war die Kommunistische Partei Indiens (CPI) bei der Ausbreitung des Marxismus jenseits des europäischen Rahmens vorne mit dabei. Zu ihren prägenden Einflüssen zählten die sowjetische Praxis der Revolutionsjahre und zeitgenössische radikale Spielarten des Nationalismus in Britisch-Indien. Von Beginn an musste sie sich unter Bedingungen behaupten, denen in der Theorie wenig Beachtung zugekommen war – zuvorderst der ungebrochenen Bedeutung von Religion und Gemeinschaft für das politische und soziale Leben des Subkontinents. Die Arbeit untersucht zunächst anhand der Werke von Marx, Engels und Lenin sowie der Komintern den theoretischen und organisatorischen ‚Überbau‘ der CPI auf den Stellenwert von Religion in einem parteikommunistischen Emanzipationsgefüge. In der Folge widmet sie sich den oft biografisch eingefärbten Ansätzen und Strategien der Partei und ihrer Mitglieder, unter dem Primat der ‚Politik für die Masse‘ mit den Verhältnissen auf dem Subkontinent umzugehen. Sie beleuchtet kommunistische Perspektiven auf Revolution anhand konkreter Fälle wie dem passiven Widerstand Gandhis, dem Moplah-Aufstand, der Arbeiterschaft, religiösem Kommunalismus und dem erstarkenden Gemeinschaftsgefühl religiöser Gruppen. Es zeigt sich, dass die Partei beständig zwischen qualifizierter Ablehnung und bedingter Unterstützung religiöser Kultur schwankte, die schematisch zwei divergierende und seit der russischen Revolution erkennbare revolutionäre Paradigmen bilden: ein westliches und ein östliches. Der in Letzterem kondensierte Strang politischer Tradition ermöglichte es schließlich, dass der Partei die Unterstützung für die Pakistanforderung der Muslim League in den 1940er Jahren plausibel erschien. / Among the eldest of its kind in Asia, the Communist Party of India (CPI) pioneered the spread of Marxist politics beyond the European arena. Influenced by both Soviet revolutionary practice and radical nationalism in British India, it operated under conditions not provided for in Marxist theory—foremost the prominence of religion and community in social and political life. The thesis analyzes, first, the theoretical and organizational ‘overhead’ of the CPI in terms of the position of religion in a party communist hierarchy of emancipation. It will therefore question the works of Marx, Engels, and Lenin on the one hand, and Comintern doctrines on the other. Secondly, it scrutinizes the approaches and strategies of the CPI and individual members, often biographically biased, to come to grips with the subcontinental environment under the primacy of mass politics. Thirdly, I discuss communist vistas on revolution on concrete instances including (but not limited to) the Gandhian non-cooperation movement, the Moplah rebellion, the subcontinental proletariat, the problem of communalism, and assertion of minority identities. I argue that the CPI established a pattern of vacillation between qualified rejection and conditional appropriation of religion that loosely constituted two diverging revolutionary paradigms characterizing communist practice from the Soviet outset: Western and Eastern. The specific tradition condensed in the latter eventually would render it plausible to the party to support the Muslim League’s Pakistan demand in the 1940s.

Identiferoai:union.ndltd.org:HUMBOLT/oai:edoc.hu-berlin.de:18452/20068
Date25 July 2018
CreatorsHesse, Patrick
ContributorsMann, Michael, Reetz, Dietrich
PublisherHumboldt-Universität zu Berlin
Source SetsHumboldt University of Berlin
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
TypedoctoralThesis, doc-type:doctoralThesis
Formatapplication/pdf
Rights(CC BY 3.0 DE) Namensnennung 3.0 Deutschland, http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/

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