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Professionelle Grenzen in der Sozialen Arbeit: Das Erleben und Bewältigen des beruflichen Alltags von Sozialarbeiter/innen in unmittelbarem Umfeld zum Privatleben

Professionelle Grenzen stellen wichtige Grundvorrausetzungen dar, um ein ausgewogenes Verhältnis von beruflichen und außerberuflichen Lebensbereichen gewährleisten zu können. Sie zählen zu den Standards Sozialer Arbeit und erfordern ein deutliches Bewusstsein. Vor allem unter der Betrachtung des Aspekts, dass Arbeit und Leben 'zunehmend nicht mehr eindeutig konturiert und abgegrenzt sind, sondern verwischen“ (Gottschall & Voß o.Ed., S. 19), wird die Bedeutung einer professionellen und aktiven Grenzsetzung deutlich.

Diese beiden bedeutungsvollen Lebensbereiche entwickelten sich „angesichts der Veränderungen in Arbeits- und Lebenswelt“ (BMFSJ 2005, S. 13) und erfordern „eine intelligente Verzahnung“ (ebd. S. 15). Verschiedene Umstände führen dabei „unweigerlich zu einer partiellen Entgrenzung von Arbeits- und Privatleben“ (Gisin 2019) und erfordern die Fähigkeit selbstbestimmt „Grenzen zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen, wie es die Arbeit und das Privatleben sind, setzen zu können“ (ebd.). „The ability to set and maintain professional boundaries is critical to an effective, sustainable career in social work“ (NASW 2011) und verdeutlicht, dass vor allem die Soziale Arbeit besonderen Herausforderungen unterliegt.

Auf Grundlage einer qualitativen Sozialforschung untersuchte ich die besondere Situation von Sozialarbeiter/innen, die zwischen ihrem Privat- und Berufsleben wenig räumliche Distanz aufweisen. Mit Hilfe dieses weitreichenden und subjektiven Blicks konnte ich feststellen, in wie weit Sozialarbeiter/innen ihren beruflichen Alltag erleben und bewältigen, wenn sich dieser in unmittelbarem Umfeld zum Privatleben befindet. Zudem fokussierte ich die besonderen Gegebenheiten und Herausforderungen für eine professionelle Grenzsetzung, da diese unmittelbare Nähe der Lebensbereiche noch einmal eine intensivere Perspektive einnimmt und der Lebensraum zugleich als privater und beruflicher Raum dient. Mit Hilfe der zentralen Forschungsfrage „Wie erleben und bewältigen Sozialarbeiter/innen den beruflichen Alltag, wenn sich dieser in unmittelbarem Umfeld zum Privatleben befindet?“, begleitet von zwei weiteren Teilfragen, „Welche Herausforderungen gibt es bei der Bewältigung?“ und „Wie gelingt unter diesen Umständen der Aufbau professioneller Grenzen, konnte ein umfassender Einblick in die Situation von drei Sozialarbeiter/innen gegeben werden.:Abkürzungsverzeichnis 3
Abbildungsverzeichnis 4
1 Einleitung 6
1.1 Persönliches Interesse 7
1.2 Zielsetzung und Forschungsfrage 8
1.3 Aufbau der Arbeit 9
2 Soziale Arbeit als Spannungsfeld zwischen Lebensbereichen 11
2.1 Bedeutung der Lebensbereiche 12
2.2 Bedeutung professioneller Grenzen 15
2.3 Professionalität in der Sozialen Arbeit 18
3 Professionelles Grenzmanagement 22
3.1 Boundary-Theorie nach Ashforth et.al. 22
3.2 Segmentations-Integrations-Kontinuum nach Nippert-Eng 23
3.3 Grenztypen nach Gisin 26
3.4 Grenztaktiken nach Kreiner et.al. 29
4 Qualitative Sozialforschung 34
4.1 Forschungsfrage in Bezug auf die qualitative Sozialforschung 35
4.2 Zugang zum Feld und Sampling 36
4.3 Erhebungsmethode 38
4.3.1 Problemzentriertes Interview nach Witzel 38
4.3.2 Umsetzung der Erhebungsmethode 40
4.3.3 Erfahrung mit der Erhebungsmethode 43
4.4 Transkription 44
4.5 Auswertungsmethode 46
4.5.1 Zirkuläres Dekonstruieren nach Jaeggi, Faas & Mruck 46
4.5.2 Umsetzung der Auswertungsmethode 47
4.5.3 Erfahrung mit der Auswertungsmethode 62
5 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse 64
5.1 Kurzdarstellung der Interviewpartner/innen 64
5.2 Sozialarbeiter/innen im Zwiespalt mit der Situation 65
5.2.1 Erleben der Nähe als Gewinn 66
5.2.2 Erleben der Nähe als Herausforderung 67
5.2.3 Erleben der Nähe als Normalität 68
5.3 Auswirkungen fehlender Grenzen auf die einzelnen Lebensbereiche 69
5.3.1 Auf das Privatleben 70
5.3.2 Auf das Berufsleben 71
5.4 Unterstützende Einflüsse für eine gelingende Grenzsetzung 72
5.4.1 Soziales Umfeld als unterstützende Ressource 72
5.4.2 Selbstwirksamkeit 73
5.4.3 Strategien und Taktiken 74
5.5 Belastende Einflüsse für die Grenzsetzung 76
5.5.1 Soziales Umfeld als Hindernis 76
5.5.2 Psychische und physische Belastungsfaktoren 77
5.6 Grenzsetzung als Prozess 78
5.6.1 Individueller Lernprozess 79
5.6.2 Gesellschaftlicher Prozess 80
5.7 Das Los der Sozialen Arbeit 80
6 Weiterführende Betrachtung 82
6.1 Konsequenzen für weitere Forschungen 82
6.2 Konsequenzen für praktisches Handeln 83
7 Gütekriterien der qualitativen Sozialforschung 84
7.1 Objektivität und intersubjektive Nachvollziehbarkeit 84
7.2 Validität und Gültigkeit 86
7.3 Reliabilität und Zuverlässigkeit 87
8 Fazit 88
9 Literatur 90
Selbstständigkeitserklärung 100
Anhang 101
Muster - Datenschutzvereinbarung 101
Muster - Leitfaden mit Kurzfragebogen 102
Interview 1 104
Transkript 104
Ergebnisse des Zirkulären Dekonstruierens 104
Interview 2 109
Transkript 109
Ergebnisse des Zirkulären Dekonstruierens 109
Interview 3 112
Transkript 112
Ergebnisse des Zirkulären Dekonstruierens 112

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:75141
Date11 June 2021
CreatorsNaß, Rebecca
ContributorsSchmitt, Rudolf, Schulze, Mandy, Hochschule Zittau/Görlitz
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:bachelorThesis, info:eu-repo/semantics/bachelorThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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