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Gender-Transgression um 1800?

Mit einem intersektionalen Interesse an Gender- und Risiko-Diskursen erschließt Peggy Froese (M. A.) einen neuen Zugang auf ein kontroverses Schlüsselereignis und einen ‚Meisterstoff‘ der (geschlechter-) historischen Moderne: das Attentat der ‚Männin‘ Charlotte Corday auf Jean-Paul Marat 1793. Im Rekurs auf Luhmann, Lotman und andere untersucht ihr literaturwissenschaftlicher (germanistischer) Beitrag, Gender-Transgressionen um 1800? Literarische Adaptionen der Attentäterin Charlotte Corday aus risikotheoretischer Perspektive, die diskursiven und literarischen Verortungsanstrengungen von Cordays ‚Grenzüberschreitung‘ am Beispiel von Geschlechtertheorien und deutschsprachigen literarischen Texten aus Sattelzeit und mittlerem 19. Jahrhundert. Ausgehend von der These einer zeitgleichen, dabei verflochtenen Ausfaltung ‚moderner‘ Geschlechterrollen und moderner Risikomentalität um und seit 1800, werden die Felder ‚Risiko‘ und ‚Geschlecht‘ in ihren wechselseitigen Beziehungen gezeigt und auf zentrale Strömungen und Argumente hin analysiert und differenziert. So relativieren die diskursiv breit verhandelten (körperlichen) Lebensrisiken von Frauen im Kontext von Schwangerschaft und Geburt zwar die stereotype Binärkonstruktion weiblicher Risikoaversion und männlicher Risikoaffinität. Gleichwohl bedürfen weibliche Protagonisten des historisch langläufig und exklusiv ‚männlich‘ semantisierten heldischen Mutes, Wagemutes und der Vernunft, um im öffentlichen, politisch-historischen Raum agieren zu können.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:84960
Date02 May 2023
CreatorsFroese, Peggy
PublisherLeipziger Universitätsverlag
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:bookPart, info:eu-repo/semantics/bookPart, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation978-3-96023-168-4

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