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Rosa Menzer

Nancy Walters Aufsatz widmet sich dem Thema „Rosa Menzer. Eine Kommunistin und Jüdin im erinnerungskulturellen Diskurs der DDR“ und hinterfragt Prozesse und Konstitutionsmechanismen der memoria ideologie- und genderkritisch. Die Verfasserin geht von der starken Prägung von Erinnerungskulturen, insbesondere totalitärer Gesellschaften, durch geschichtspolitische Diskurse aus. In der DDR war es vordergründig das staatstragende ideologische Konstrukt des ‚Antifaschismus‘, das sich in einem bestimmten Typus der Erinnerung manifestierte und materialisierte. Die Verfasserin zeigt am Beispiel der Rezeptionsgeschichte und Legendenbildung Rosa Menzers (1886-1942), einer im KZ Ravensbrück inhaftierten und 1942 in Bernburg ermordeten Dresdner Jüdin und Kommunistin, wie dieser geschichtspolitische Diskurs, unter Ausblendung von gendersignifizierten Implikationen und Holocaust, die öffentliche Erinnerungskultur der DDR und Menzers Bild als kommunistische Widerstandskämpferin und vorbildliche, heldenhafte Antifaschistin prägte. Mit der kritischen Analyse dieser verkürzenden Identitätskonstruktion führt der Beitrag zugleich die Notwendigkeit intersektionaler Gender-Forschung vor.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:84876
Date21 April 2023
CreatorsWalter, Nancy
PublisherLeipziger Universitätsverlag
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:bookPart, info:eu-repo/semantics/bookPart, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation978-3-96023-055-7

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