Die Studie verfolgte das Ziel, die Zusammenhänge zwischen einer unzureichenden grammatischen Entwicklung und den Fähigkeiten Texte zu verstehen, aufzudecken.
Hierfür wurden in 3 Experimenten zum Verstehen und Verwenden von satzübergreifenden pronominalen Bezügen und Konnektoren (Konjunktionen & Adverbien) querschnittliche und längsschnittliche Daten von Kindern mit eine spezifischen Sprachentwicklungsstörung (SSES), von typisch entwickelten Kindern des gleichen chronologischen Alters und von Kindern des gleichen Sprachentwicklungsalters erhoben. Insgesamt wurden 120 Kinder mit einer Altersspanne von 3;0 – 10;11 Jahren getestet. Es wurde untersucht, ob Kinder mit einer SSES die grammatischen Voraussetzungen mitbringen, Kohäsionsmittel zu verstehen oder einzubinden.
Die wesentliche Grundlage bot die Minimal Default Grammar – Annahme (Penner & Roeper, 1998), die besagt, dass Kinder mit einer SSES in einem Zwischenstadium der grammatischen Entwicklung stagnieren. Diese konnte in der vorliegenden Studie bestätigt werden.
In Experiment 1 wurde das Verständnis intersententialer Pronomen in nichtkanonischen Sätzen untersucht. Diese Leistung wurde zum einen mit kanonischen Sätzen mit Pronomen im Nominativ im Vorfeld und zum anderen mit adverbinitialen Sätzen mit Pronomen sowohl im Nominativ als auch im Akkusativ im Vor-und Mittelfeld verglichen. In Experiment 2 wurde das Verständnis der Konjunktionen weil und aber untersucht, welche die die grammatischen Positionen Vorvor- und Vorfeld besetzen. Schließlich wurde in Experiment 3 die Produktion von referentiellen und relationalen Kohäsionsmitteln in Erzählungen untersucht. Hierfür wurden von jedem Kind vier Geschichten hinsichtlich der Verwendung von Pronomen und Konnektoren in sämtlichen grammatischen Positionen analysiert.
Die Ergebnisse zeigten hochsignifikante Gruppenunterschiede zwischen Kindern der SSES-Gruppe und beiden Kontrollgruppen (SSES < EA p < .001; SSES < CA p < .001). Die Leistungen unterschieden sich qualitativ und quantitativ. Kohäsionsmittel konnten von Kindern mit SSES weder verstanden noch aktiv verwendet werden. Dabei konnte ein enger Zusammenhang zwischen der grammatischen Entwicklung und der Verfügbarkeit von Kohäsionsmitteln nachgewiesen werden. / The availability of cohesive means in children with developmental language disorder. The aim of the study was to disentangle the interrelation between deficits in the grammatical development and the ability to understand texts.
In 3 experiments the comprehension and production of intersentential pronoun resolution as well as connectives were assessed. A large cohort of n= 120 with n= 40 children with specific language impairment (SLI/DLD) (age of 3;0 to 10;11 years) was compared to control groups with chronological age matched and language age matched children. There were cross-sectional and longitudinal data collected.
The main question was: Do children with DLD have the preconditions to understand intersentential pronoun resolution and connectives in discourse?
Most of the theoretical background was provided by the Minimal Default Grammar – Hypothesis (Penner & Roeper, 1998). The framework postulates that children with DLD adhere to an interim grammar without CP- shell. So the account predicts a considerable deficit at the level or the syntax-discourse interface.
In experiment 1 the comprehension of intersentential pronoun resolution in noncanonical clauses was tested and compared with the performance in canonical and adverb initial clauses. In experiment 2 the children had to judge the truth of the sentences with weil and aber. The connective weil is syntactically embedded within the matrix clause. The connectiv aber however is syntactically nonembedded within the sentences, it introduces a co-ordinate clause. Finally in experiment 3 the children tell stories. The focus of the analyses was on the production of referential and relational devices in all syntactical positions.
The results show highly significant differences between the performance of the DLD group as compared to the control groups (SSES < EA p < .001; SSES < CA p < .001). Grammatically impaired children neither understand nor use referential and relational cohesive devices within the CP-position. Strong correlations were found between the grammatical development of the children and the availability of cohesive means.
Identifer | oai:union.ndltd.org:HUMBOLT/oai:edoc.hu-berlin.de:18452/19323 |
Date | 19 December 2017 |
Creators | Skerra, Antje |
Contributors | Krifka, Manfred, Gagarina, Natalia |
Publisher | Humboldt-Universität zu Berlin |
Source Sets | Humboldt University of Berlin |
Language | German |
Detected Language | German |
Type | doctoralThesis, doc-type:doctoralThesis |
Format | application/pdf |
Rights | Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Deutschland, (CC BY-NC-ND 3.0 DE) Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland, http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/, http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/ |
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