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Zur Entmystifizierung der gewaltlosen Mutter: Eine Systematisierung wissenschaftlicher und fachlicher Debatten

Bei Betrachtung des Gewaltdiskurses im Familienkontext fällt auf, dass in Bezug auf elterliche Gewalt gegen Kinder die Gewaltausübung überwiegend mit Männern in Verbindung gebracht oder gänzlich auf sie beschränkt wird. Gegenstand der Abschlussarbeit stellt dabei nicht die überwiegende Verknüpfung von Gewalt mit dem Bild von Männlichkeit dar, sondern legt den Fokus auf den bisher in wissenschaftlichen und fachlichen Debatten marginalisierten Bereich der weiblichen Gewaltausübung. Es soll geklärt werden, warum die von Frauen ausgeübte Gewalt an Kindern entweder gar nicht oder nur in einem sehr geringen Umfang wahrgenommen wird.

Die Arbeit setzt sich somit zum Ziel, einen Überblick über das Forschungsfeld mit Zusammenfassungen und Kurzbewertungen zu einzelnen Publikationen herzustellen, der durch die Aufarbeitung und Systematisierung aktueller, aber auch älterer Debatten ermöglicht wird. Dabei ist von Bedeutung, wie umfangreich sich bisher in den Debatten über Gewalt gegen Kinder durch Frauen auseinandergesetzt wurde und wo der jeweilige Schwerpunkt liegt. Anhand eines Untersuchungszeitraums über die vergangenen 35 Jahre soll deutlich gemacht werden, wie sich diese Thematik in den Debatten herausgebildet hat und ob spezifische Entwicklungstendenzen ersichtlich werden. Aufgrund der Interdisziplinarität des Gewaltdiskurses und der noch jungen Forschungslandschaft wird sich auf deutsche sowie internationale Wissenschafts- und Fachliteratur bezogen und beschränkt sich auf Veröffentlichungen im Bereich soziologischer, pädagogischer und psychologischer Disziplinen.

Zusammenfassend bietet diese Abschlussarbeit über misshandelnde Mütter mit der Methode des systematischen Literaturüberblicks einerseits eine Einführung in die Thematik von Mutterschaft und Mütterlichkeit sowie eine Einführung in psychische und sexualisierte Gewalt gegen Kinder durch Frauen. Andererseits kann sie als Überblickswerk zu weiblichen Gewaltstrukturen in der Mutter-Kind-Beziehung verstanden werden, da ein breites Spektrum an deutsch- und englischsprachiger Literatur verarbeitet wurde, die systematisch wesentliche Schwerpunkte der Debatten in einem Zeitraum von 1980 bis 2015 in den Fokus der Betrachtung rückt.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:33754
Date16 April 2019
CreatorsGüntzschel, Julia
ContributorsLenz, Karl, Kupfer, Antonia, Technische Universität Dresden
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typedoc-type:masterThesis, info:eu-repo/semantics/masterThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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