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„Gemeinschädlich“ und „nervtötend“ oder „treuer Hund“ und „bester Broterwerber“? Arbeiter/innen und Maschinen in der westsächsischen Textilindustrie, 1790-1914

Die Arbeit unterzieht am Bespiel der westsächsischen Textiindustrie das Verständnis der Industrialisierung im Allgemeinen einer Überprüfung. Wie reagierten die Betroffenen auf die unbestreitbare Technisierung ihrer Arbeitsprozesse? Führte der Einsatz von Maschinen tatsächlich zu einer Abwertung ihrer Qualifikationen, zu einer nervtötenden fremdbestimmten Routinearbeit anstelle der weitgehend selbstbestimmten handwerklichen und Heimarbeit, die vorher dominiert hatte? Oder konnten die Arbeiter/innen ihre Autonomie behaupten, indem sie neue Fertigkeiten im Umgang mit Maschinen entwickelten, und vermochten sie daraus eventuell sogar ein neues Selbstbewusstsein abzuleiten? In theoretischer Perspektive zeigt sich, dass in der Tat viele soziale Beziehungen ohne die Berücksichtigung der Maschinen nicht adäquat verstanden werden können. So lassen sich die Streikbewegungen um 1900 ohne die technische Entwicklung der Zeit nicht hinreichend erklären, und die Maschinenproteste der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts werfen ein Schlaglicht auf die von der Mechanisierung bewirkten sozialen Veränderungen. Entscheidend waren letztlich die Verwendung der Maschinen, die Art und Weise ihrer Integration in bestehende Produktionsabläufe und das gesamtgesellschaftliche Umfeld (Arbeitsmarkt, soziale Absicherung, Bildungswesen etc.).:1. Maschinen und Menschen: ein Problemaufriss
2. Gesellschaft und „Dinge“: der theoretische Rahmen
3. Reviere und Produkte: die westsächsische Textilindustrie
4. Heimarbeiter/innen und Stühle: Weber/innen, Posamentierer/innen,
Strumpfwirker/innen
5. Maschinenproteste in der Frühindustrialisierung, 1816-1858
6. Arbeitsbeziehungen und Fabrikdisziplin
7. Die Maschinenfrage in Politik und Gesellschaft
8. Technischer Fortschritt und Arbeitskämpfe im Kaiserreich
9. Der Crimmitschauer Textilarbeiterstreik im internationalen Vergleich
10. Zusammenfassung: Arbeiter/innen, Maschinen und Industrialisierung
in Westsachsen / Using the example of the West Saxon textile industry, the work aims to reassess our understanding of industrialization in general. How did those affected react to the undeniable mechanization of their work processes? Did the use of machines actually lead to a devaluation of their qualifications, to a nerve-racking externally determined routine work instead of the largely self-determined manual and home work that had dominated before? Or were workers able to assert their autonomy by developing new skills in working with machines, and were they perhaps even able to derive a new self-confidence from this? From a theoretical perspective, it appears that indeed many social relations cannot be adequately understood without taking machines into account. For example, the strike movements around 1900 cannot be adequately explained without considering the technical developments of the time, and the machine protests of the first half of the 19th century shed light on the social changes brought about by mechanization. Ultimately, the decisive factors were the use of the machines, the way they were integrated into existing production processes, and the overall social environment (labor market, social security, education, etc.).:1. Maschinen und Menschen: ein Problemaufriss
2. Gesellschaft und „Dinge“: der theoretische Rahmen
3. Reviere und Produkte: die westsächsische Textilindustrie
4. Heimarbeiter/innen und Stühle: Weber/innen, Posamentierer/innen,
Strumpfwirker/innen
5. Maschinenproteste in der Frühindustrialisierung, 1816-1858
6. Arbeitsbeziehungen und Fabrikdisziplin
7. Die Maschinenfrage in Politik und Gesellschaft
8. Technischer Fortschritt und Arbeitskämpfe im Kaiserreich
9. Der Crimmitschauer Textilarbeiterstreik im internationalen Vergleich
10. Zusammenfassung: Arbeiter/innen, Maschinen und Industrialisierung
in Westsachsen

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:75949
Date25 October 2021
CreatorsSchramm, Manuel
ContributorsTechnische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften
PublisherUniversitätsverlag Chemnitz
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:book, info:eu-repo/semantics/book, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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