Return to search

Mobilisierung der Frauen oder 'weibliche Zurückhaltung'?

Der Artikel Elisabeth Gernhardts zu „Mobilisierung der Frauen oder ʻweibliche Zurückhaltungʼ? Die Einigungskriege aus Sicht der deutschen Frauenbewegung“ ist ein Beitrag im Rahmen der Geschichtswissenschaft. Er macht ein auffälliges Forschungsdefizit aus, dass nämlich im hoch beforschten Feld der deutschen Einigungskriege von 1866 und 1870/71 die weibliche Sicht auf den Geschehenszusammenhang bislang nur wenig und unzureichend untersucht ist. Am besonders repräsentativen und rezeptionsstarken Quellenbeispiel des vereinseigenen Publikationsorgans des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF), der Neuen Bahnen, hinterfragt die Verfasserin das nationalstaatliche Interesse, die kriegsspezifischen Positionen sowie die (gender-)markierten Strategien, mit denen die bürgerliche deutsche, ʻerste‘ Frauenbewegung ihre Zielgruppe zu mobilisieren suchte. Wie bezogen die Leitartikel ihre Leserinnen in die aktuelle Situation mit ein? Welche Differenzierungen des politischen und militärischen Geschehens wurden getroffen? Wie korrelierten nationalpolitisches und emanzipationspolitisches Engagement? Im Resultat zeigt sich ein vielseitiges, emotionalisiertes und reflektiert-kritisches Bild der weiblichen Partizipation an Einigungskriegen und Reichsgründung. Rückschläge, Enttäuschungen, Wut – aber auch Hoffnung, Euphorie und Sehnsucht begleiteten die Autorinnen auf dem Weg zur nationalstaatlichen Einigung.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:84747
Date21 April 2023
CreatorsGernhardt, Elisabeth
PublisherLeipziger Universitätsverlag
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:bookPart, info:eu-repo/semantics/bookPart, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation978-3-86583-887-2

Page generated in 0.0021 seconds