Moderne Sklaverei in Deutschland am Beispiel der Haushalts- und Pflegebranche

Der soziologische Beitrag von Lisa Kundler (M. A.), „Moderne Sklaverei in Deutschland am Beispiel der Haushalts- und Pflegebranche“, hat methodisch einen intersektionalen Zugriff auf seinen Untersuchungsgegenstand. Seine analytische Verbindung von Migration und Gender ist dabei zwingend zwei definitorischen beziehungsweise sachlichen Voraussetzungen geschuldet: So folgt die Untersuchung dem auch juristisch kodifizierten Definitionskonsens, (moderne) Sklaverei als eine Form des Menschenhandels zu verstehen, dessen Strukturen und Merkmale erst durch legale und illegale, oft kriminell organisierte Migration hergestellt oder verstärkt werden, besonders gravierend bei Formen, bei denen die Grenzen von Rechts-, Kultur- und Sprachräumen überschritten werden und die Betroffenen kommunikativ besonders isoliert sind. Der Gender-Fokus resultiert hingegen aus dem Faktum, dass, amtlichen Zahlen zu Folge, in den beiden ausgewählten Teilbereichen von Haus- beziehungsweise Fürsorgearbeit (Haushalts- beziehungsweise Pflegebranche) zu einem hohen Prozentsatz Frauen betroffen sind. In ihrem Resümee plädiert die Verfasserin für fortgesetzte Analyse, Aufklärung und politische Konsequenzen auf (supra-) nationaler Ebene, um so für die ethische Verpflichtung, die Handlungsrelevanz und – kein unbekanntes Phänomen der Gender Studies – für den ‚Grenzverkehr‘ zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und soziopolitischem Engagement zu optieren.

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:84956
Date02 May 2023
CreatorsKundler, Lisa
PublisherLeipziger Universitätsverlag
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageGerman
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion, doc-type:bookPart, info:eu-repo/semantics/bookPart, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess
Relation978-3-96023-168-4

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