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THE AFAR-ISSA/SOMALI CONFLICT IN EASTERN ETHIOPIA AND DJIBOUTI: A CASE STUDY OF AN INTRACTABLE CONFLICT AND THE ENSUING CHALLENGES OF CONFLICT RESOLUTION IN THE HORN OF AFRICA

Der Afar-Issa/Somali-Konflikt ist ein schwer lösbarer Konflikt am Horn von Afrika. Der Konflikt dauert seit mehr als einem Jahrhundert an. Er ist extrem gewalttätig und fordert viele unschuldige Menschenleben. Beide Seiten sind der Meinung, dass er nicht friedlich gelöst werden kann, da er mit hohen psychologischen, militärischen und wirtschaftlichen Investitionen verbunden ist, die von beiden Parteien als wesentliches und grundlegendes Ziel für ihr Überleben als Gemeinschaft angesehen werden. Bei allen Versuchen, den Konflikt zu lösen, wurden nie Kompromisse oder Zugeständnisse in Erwägung gezogen. Der Konflikt ist insofern von zentraler Bedeutung, als sowohl die Afar- als auch die Issa/Somali-Gemeinschaften einschließlich ihrer Diaspora ständig und kontinuierlich in den Konflikt verwickelt sind. Der Konflikt zeichnet sich auch durch seine Komplexität aus, die eine transnationale Dimension hat, die politische Akteure an den Grenzen von Äthiopien, Dschibuti, Eretria und Somalia/Somaliland einbezieht, sowie durch die Vielfalt der beteiligten Akteure, einschließlich der Diaspora und anderer internationaler Akteure.
Verschiedene Wissenschaftler haben den Konflikt aus verschiedenen Blickwinkeln erklärt: Der Wettbewerb um knappe pastorale Ressourcen ist das vorherrschende Interpretationsschema; ein Ressourcenkonflikt zwischen zwei benachbarten pastoralen Gruppen um Wasser und Weideland (Ali 1997; Markakis 2003); andere Studien erklären den Konflikt aus einer geopolitischen Perspektive (Mu'uz 2009; Yasin 2011). Der Afar-Issa/Somali-Konflikt wird auch mit wirtschaftlichen Aspekten erklärt, insbesondere mit dem Wettbewerb um den Schmuggelhandel und die Handelsrouten (Markakis 2003; Menbere 2013). Andere Wissenschaftler erklären den Konflikt als einen Territorialkonflikt, der durch das ethnische Design der äthiopischen und dschibutischen (nicht direkt ethnischen) Föderationen, die seit 1992 eingerichtet wurden, noch verschärft wird (Asnake 2009).
Obwohl all diese Studien ein gewisses Licht auf die Natur des Afar-Issa/Somali-Konflikts geworfen haben, wurde er in keiner von ihnen als unlösbarer Konflikt betrachtet. Unter Berücksichtigung der Langlebigkeit und Komplexität des Konflikts und unter Rückgriff auf den sozialpsychologischen Analyserahmen für die Untersuchung hartnäckiger Konflikte (Northrup & Thorson, 1989; Kriesberg 1995; Bar-Tal, 2013) wurde der Afar-Issa/Somali-Konflikt in der Studie als eine Art hartnäckiger Konflikt betrachtet. Mit dem Schwerpunkt auf seiner Hartnäckigkeit analysierte die Studie die sozialpsychologischen Grundlagen des Afar- und Issa/Somali-Konflikts, insbesondere die kollektiven Erinnerungen (sowohl populär als auch offiziell), kollektive emotionale Orientierungen und das Ethos der Afar-Issa/Somlai. Darüber hinaus analysierte die Studie, wer die regionalen Akteure sind und warum viele Konfliktlösungsversuche gescheitert sind, um den hartnäckigen Konflikt zwischen Afar und Issa/Somali zu lösen, und argumentierte, dass der konstruktivistische Ansatz für seine Lösung geeignet ist.
Konkret wurden in der Studie unter Berücksichtigung der Langlebigkeit und Komplexität des Konflikts und unter Rückgriff auf den sozialpsychologischen Analyserahmen für die Untersuchung hartnäckiger Konflikte die Ursachen, Akteure und Ereignisse des Afar-Issa/Somali-Konflikts als eine Art hartnäckiger Konflikt analysiert. Dabei stützt sich die Studie auf den sozialpsychologischen Analyserahmen von Daniel Bar-Tal (2013) für die Untersuchung hartnäckiger Konflikte, der das kollektive Gedächtnis der Konfliktparteien, das Konfliktethos und die kollektive emotionale Orientierung der Afar- und Issa/Somali-Bevölkerung an dem Konflikt untersucht.
Dabei wurden die folgenden grundlegenden Fragen untersucht: Was sind die eigentlichen Ursachen des Afar-Issa/Somali-Konflikts? Wer sind die Akteure, die behaupten, die Ansichten und Interessen der Afar und Issa/Somali zu vertreten? Welche Rolle spielen die externen Akteure in dem Konflikt? Wie hat sich der Charakter des Konflikts im Laufe der Zeit verändert? Wie nehmen die Afar und die Issa/Somali die Konfliktsituation wahr und wie definieren sie sie? Werden die strittigen Fragen in existenziellen Begriffen formuliert, etwa mit Bezug auf Identität und Geschichte? Was macht den Afar-Issa/Somali-Konflikt unlösbar? Welches sind die offiziellen und kollektiven Erinnerungen, das Konfliktethos und die kollektive emotionale Ausrichtung des Konflikts? Welches sind die wichtigsten gesellschaftlichen Überzeugungen: gesellschaftliche Ziele, Selbstbilder, Mythen, kollektive Erinnerungen, Normen und Gruppenbilder bei den Afar und den Issa/Somali, die für die Bewältigung des hartnäckigen Konflikts funktional sind und ideologische Rechtfertigungen für die Fortsetzung des Konflikts liefern? Welches sind die wichtigsten regionalen Akteure des unlösbaren Konflikts zwischen Afar und Issa/Somali? Was ist ihr Engagement in dem Konflikt? Was sind ihre Bedürfnisse? Welche Rolle haben diese regionalen Akteure in dem hartnäckigen Konflikt zwischen den Afar und den Issa/Somali gespielt? Was sind die Bedingungen der verschiedenen Konfliktlösungsinterventionen durch staatliche und nichtstaatliche Akteure? Warum sind die verschiedenen Konfliktlösungsmaßnahmen gescheitert? Welche Aussichten gibt es, den Afar-Issa/Somali-Konflikt zu transformieren? Welches Modell der Konfliktlösung und -transformation ist das geeignetere?
Das Forschungsdesign für diese Studie ist ein qualitativer Untersuchungsansatz, der explorative und erklärende Forschungstypen kombiniert und eine Fallstudie verwendet. In Bezug auf die Untersuchung kombiniert die Studie deskriptive und erklärende Ansätze. Beim deskriptiven Untersuchungsansatz beschreibt die Studie die Phänomene, wie sie existieren. Beim erklärenden Untersuchungsansatz geht die Studie über die bloße Beschreibung der Merkmale hinaus, um zu analysieren und zu erklären, warum oder wie die Fälle im hartnäckigen Afar-Issa/Somali-Konflikt entstanden sind. Was den Forschungsansatz betrifft, so wurde in der Studie eine Fallstudie verwendet, und zwar eine Mehrfach-Fallstudie. Da sich die Konfliktdynamik der Afar und der Issa/Somali innerhalb und außerhalb der Gruppe herausgebildet und kristallisiert hat, wurde ein qualitativer, eingebetteter Ansatz mit mehreren Fallstudien unter Verwendung von Interviews mit Schlüsselinformanten, Fokusgruppendiskussionen und Dokumentenanalyse als Datenquelle verwendet. Um die erforderlichen Daten zu erhalten, bediente sich der Forscher einer Reihe von Datenerhebungsmethoden: Befragung von Schlüsselinformanten, Fokusgruppendiskussionen (FGD), Regierungsarchive für offizielle Aufzeichnungen und Überprüfung von Sekundärquellen, um die erforderlichen Daten zu erhalten.:Acknowledgement
Acronym and Glossary
List of Figures, Maps and Official Memories
Abstract and Keywords
Chapter One: Introduction and Background of the Study
1.1. Introduction
1.2. The Research Problem
1.3. Objective of the Research
1.4. Research Questions
1.5. Research Design and Methodology
1.5.1. Data Collection Method
1.5.2. Sampling Process
1.5.3. Data Analysis
1.6. Significance of the Study
1.7. Limitation and Problems Encountered
1.8. Structure of the Study
Chapter Two: Literature Review of Concepts and Topical Issues
2.1. Introduction
2.2. Conceptual Framework
2.2.1. Definition, Type and Nature of Conflict
2.2.2. The Concept of Intractability and Intractable Conflict
2.2.3. Characteristics of Intractable Conflicts
2.2.4. Challenges of Intractable Conflicts: Why different, why difficult to resolve?
2.3. Theoretical Framework of Intractable Conflicts
2.3.1. Socio-psychological Foundations of Intractable Conflicts
2.3.2. Conflict Resolution Theories: Are they Fit to Resolve Intractable Conflicts?
2.3.3. From Intractable Conflict to its Resolution
2.3.4. A Constructivist Approach for Intractable Conflict - Conclusion
Chapter Three: The Land, Peoples and the Socio-Political Dynamics of the Afar and Issa/Somali
3.1. Introduction
3.2. The Land and Peoples of the Study Area
3.3. The Afar and the Issa/Somali Peoples
3.3.1. The Afar People in Ethiopia, Djibouti and Eritrea
3.3.2. The Issa/Somali People in Ethiopia, Djibouti and Somalia - Conclusion
Chapter Four: Intricacies of the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
4.1. Introduction
4.2. Historical Background of the Afar-Issa/Somali Conflict
4.2.1. Historical Background of the Afar-Issa/Somali Conflict in Ethiopia
4.2.2. Historical Background of the Afar-Issa/Somali Conflict in Djibouti
4.3. Causes of Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
4.3.1. Causes of the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict in Ethiopia
4.3.2. Causes of the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict in Djibouti - Conclusion
Chapter Five: Social-Psychological Foundations of the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
5.1 Introduction
5.2. Collective Memories of the Afar and the Issa/Somali Intractable Conflict
5.2.1. The Popular Collective Memories of the Intractable Conflict
5.2.2. The Official Collective Memories of the Conflict
5.3. The Social Belief of the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
5.4. Collective Emotional Orientations of the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
Conclusion
Chapter Six: The Geopolitics of the Horn of Africa and the Intractability of the Afar-Issa/Somali Conflict
6.1. Introduction
6.2. Regional Dynamics of the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
6.3. The Geo-Politics of the Horn of Africa: The Pre, During and Post-colonial Periods
6.3.1. The Pre-Colonial Period of the Horn of Africa
6.3.2. Colonialism in the Horn of Africa and the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
6.3.3. The End of the Colonial Era and Its Impact on the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
6.3.4. The Post-Colonial Reconfiguration of the Horn and its Impact on the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
6.4. Regional Actors and the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
6.4.1. Government of Ethiopia
6.4.2. Government of Djibouti
6.4.3. Government of Eritrea
6.5. Regional Wars and the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
6.5.1. Ethiopia-Somalia Wars
6.5.2. Ethiopia-Eritrea War
6.5.3. Djibouti-Eritrea War
6.5.4. Somalis Internal Instability and Long Time Statelessness
6.5.5. The Afar Nationalism: Movement for Unified Afar Triangle
6.5.6. Three Countries, One Customary Leader: The Influence of the Issa/Somali Ugas
6.6. The Afar and the Issa/Somali Diaspora and its Engagement in the Intractable Conflict
6.6.1. The Afar Diaspora and the Intractable Conflict
6.6.2. The Issa/Somali Diaspora and the Intractable Conflict - Conclusion
Chapter Seven: Conflict Resolution Attempts of the Afar-Issa/Somali Intractable Conflict
7.2. Customary Conflict Resolution Attempts of the Conflict
7.3. Governmental Conflict Resolution Attempts
7.3.1. Government of Ethiopia’s Conflict Resolution Attempts
7.3.2. The Attempt by the Government of Djibouti to resolve the Afar-Issa Intractable conflict
7.4. Non-Governmental Organizations Attempt of Conflict Resolution of the Afar and Issa/Somali
7.5. The Afar and Issa/Somali Diaspora Contributing for Peace
7.6. Constructivist Approach for Afar – Issa/Somali Intractable Conflict Resolution
Chapter Eight: Summary and Conclusion
8.1. Introduction
8.2. Summary of Major Findings of the Study
8.3. Conclusion of Major Findings of the Study
8.4. Suggestions for Future Research
Bibliography
Annexes
Annex I. List of Primary Sources
Annex II. Information Sheet for Interview Participants
Annex III. Consent Form for Interview Participants
Declaration

Identiferoai:union.ndltd.org:DRESDEN/oai:qucosa:de:qucosa:85483
Date19 May 2023
CreatorsBirhanie, Ayten Anemaw
ContributorsUniversität Leipzig
Source SetsHochschulschriftenserver (HSSS) der SLUB Dresden
LanguageEnglish
Detected LanguageGerman
Typeinfo:eu-repo/semantics/acceptedVersion, doc-type:doctoralThesis, info:eu-repo/semantics/doctoralThesis, doc-type:Text
Rightsinfo:eu-repo/semantics/openAccess

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