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Intraläsionale Anwendung von autologem thrombozytenangereicherten Plasma und xenogener, azellulärer, porziner Matrix bei Fesselträgerläsionen beim Pferd - eine klinische, vergleichende Studie

Lutz, Sebastian Raphael 01 December 2011 (has links) (PDF)
In der vorliegenden Studie wurde an 109 Patienten mit einer Erkrankung des Fesselträgers retrospektiv untersucht, ob die intraläsionale Applikation von autologem thrombozyten-reichem Plasma (PRP) Vorteile gegenüber der intraläsionalen Applikation von xenogener azellulärer Matrix aus porziner Harnblasenmukosa (ACell Vet™ UBM Powder) besitzt. Die gesamten Daten zum Patientenmaterial entstammen einer großen, schwerpunktmäßig orthopädisch orientierten Pferdeklinik. In die Gruppe mit Thrombozyten angereichertem Plasma (PRP) wurden 75 Patienten aufgenommen. Es wurden 3 verschieden Methoden zur Herstellung von thrombozytenreichem Plasma verwendet. Als Vergleichsgruppe dienten 34 Patienten, welche mit einer xenogenen Therapieform (ACell™) am Fesselträger behandelt wurden. Initial wurden alle Patienten klinisch und ultrasonographisch untersucht, wobei bei allen Patienten ein frischer oder alter aufgefrischter/chronischer Schaden am Fesselträger dargestellt werden konnte. Die Wahl der Therapieform richtete sich nach der Einschätzung, der Präferenz und den Erfahrungen des jeweiligen behandelnden Tierarztes unter Berücksichtigung des finanziellen Aufwandes für die Patientenbesitzer. Alle Patienten wurden entweder mit PRP oder mit ACell™ behandelt und Boxenruhe in Verbindung mit einem steigernd aufgebauten Schritt- und Aufbautrainingsprogramm verordnet. Die Nachuntersuchungen zur Kontrolle des Heilungserfolges und -fortschrittes beinhalteten eine klinische Lahmheitsuntersuchung sowie eine ultrasonographische Untersuchung. Je nach klinischer und ultrasonographischer Entwicklung wurde das Bewegungsprogramm angepasst. Zum Abschluss der Studie konnte als Resultat festgestellt werden, dass 45 (60 %) Patienten der PRP Gruppe ihr ursprüngliches Leistungsniveau wieder erreicht hatten, 8 (10,7 %) Patienten konnten ihr ursprüngliches Leistungsniveau nicht wieder erreichen, 17 (22,7 %) Patienten erlitten ein Rezidiv und ein (1,3 %) Patient musste euthanasiert werden. Im Vergleich dazu erreichten 20 (58,8 %) Patienten der ACell™ Gruppe wieder ihr ur-sprüngliches Leistungsniveau, 5 (14,7 %) Patienten konnten ihr ursprüngliches Leistungs-niveau nicht wieder erreichen, 7 (20,6 %) erlitten ein Rezidiv und ein (2,9 %) Patient musste euthanasiert werden. Die Unterschiede im Resultat sind statistisch nicht signifikant. Ein statistisch signifikanter Unterschied (p= 0,05) ist allerdings bei der Dauer der Rehabilitationsphase zu beobachten. Im Durchschnitt benötigten erfolgreich therapierte PRP Patienten signifikant weniger Zeit bis zum Erreichen der vollen Belastbarkeit als erfolgreich therapierte ACell™ Patienten. PRP Patienten wurden durchschnittlich 15,6 Wochen im Schritt bewegt und erhielten 13,2 Wochen Aufbautraining, so dass sie im Durchschnitt nach 29,6 Wochen wieder ihre volle Belastbarkeit erreicht hatten. Erfolgreich therapierte ACell™ Patienten wurden durchschnittlich 20,2 Wochen im Schritt bewegt und erhielten im Anschluss im Durchschnitt 19,8 Wochen Aufbautraining, so dass sie im Durchschnitt nach 40,6 Wochen wieder ihre volle Belastbarkeit erreicht hatten. Es konnte gezeigt werden, dass die Rehabilitationsdauer bei mit thrombozytenreichem Plasma behandelten Fesselträgerschäden signifikant kürzer ist als bei mit ACell™ behandelten Fesselträgerschäden, obwohl sich das Resultat der Behandlung statistisch nicht wesentlich unterscheidet (p= 0,88). Die vielversprechenden Ergebnisse einiger ähnlich konzipierten Arbeiten konnten in der vorliegenden Studie mit keiner der angewandten Behandlungsform erreicht werden. Erwähnte Studien umfassten deutlich größere oder deutlich kleinere Patientengruppen und unterschieden sich hinsichtlich Rasse und Nutzung des Patientenmaterials sowie dem meist kürzeren Untersuchungszeitraum. Insofern erscheint einerseits eine derartige Studie aus praktischer Sicht sinnvoll und lohnenswert, andererseits zeigt sich auch der Bedarf an vergleichbaren, klinischen, praxisorientierten Arbeiten zur Evaluierung dieser Behandlungsmethoden.
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Intraläsionale Anwendung von autologem thrombozytenangereicherten Plasma und xenogener, azellulärer, porziner Matrix bei Fesselträgerläsionen beim Pferd - eine klinische, vergleichende Studie

Lutz, Sebastian Raphael 31 May 2011 (has links)
In der vorliegenden Studie wurde an 109 Patienten mit einer Erkrankung des Fesselträgers retrospektiv untersucht, ob die intraläsionale Applikation von autologem thrombozyten-reichem Plasma (PRP) Vorteile gegenüber der intraläsionalen Applikation von xenogener azellulärer Matrix aus porziner Harnblasenmukosa (ACell Vet™ UBM Powder) besitzt. Die gesamten Daten zum Patientenmaterial entstammen einer großen, schwerpunktmäßig orthopädisch orientierten Pferdeklinik. In die Gruppe mit Thrombozyten angereichertem Plasma (PRP) wurden 75 Patienten aufgenommen. Es wurden 3 verschieden Methoden zur Herstellung von thrombozytenreichem Plasma verwendet. Als Vergleichsgruppe dienten 34 Patienten, welche mit einer xenogenen Therapieform (ACell™) am Fesselträger behandelt wurden. Initial wurden alle Patienten klinisch und ultrasonographisch untersucht, wobei bei allen Patienten ein frischer oder alter aufgefrischter/chronischer Schaden am Fesselträger dargestellt werden konnte. Die Wahl der Therapieform richtete sich nach der Einschätzung, der Präferenz und den Erfahrungen des jeweiligen behandelnden Tierarztes unter Berücksichtigung des finanziellen Aufwandes für die Patientenbesitzer. Alle Patienten wurden entweder mit PRP oder mit ACell™ behandelt und Boxenruhe in Verbindung mit einem steigernd aufgebauten Schritt- und Aufbautrainingsprogramm verordnet. Die Nachuntersuchungen zur Kontrolle des Heilungserfolges und -fortschrittes beinhalteten eine klinische Lahmheitsuntersuchung sowie eine ultrasonographische Untersuchung. Je nach klinischer und ultrasonographischer Entwicklung wurde das Bewegungsprogramm angepasst. Zum Abschluss der Studie konnte als Resultat festgestellt werden, dass 45 (60 %) Patienten der PRP Gruppe ihr ursprüngliches Leistungsniveau wieder erreicht hatten, 8 (10,7 %) Patienten konnten ihr ursprüngliches Leistungsniveau nicht wieder erreichen, 17 (22,7 %) Patienten erlitten ein Rezidiv und ein (1,3 %) Patient musste euthanasiert werden. Im Vergleich dazu erreichten 20 (58,8 %) Patienten der ACell™ Gruppe wieder ihr ur-sprüngliches Leistungsniveau, 5 (14,7 %) Patienten konnten ihr ursprüngliches Leistungs-niveau nicht wieder erreichen, 7 (20,6 %) erlitten ein Rezidiv und ein (2,9 %) Patient musste euthanasiert werden. Die Unterschiede im Resultat sind statistisch nicht signifikant. Ein statistisch signifikanter Unterschied (p= 0,05) ist allerdings bei der Dauer der Rehabilitationsphase zu beobachten. Im Durchschnitt benötigten erfolgreich therapierte PRP Patienten signifikant weniger Zeit bis zum Erreichen der vollen Belastbarkeit als erfolgreich therapierte ACell™ Patienten. PRP Patienten wurden durchschnittlich 15,6 Wochen im Schritt bewegt und erhielten 13,2 Wochen Aufbautraining, so dass sie im Durchschnitt nach 29,6 Wochen wieder ihre volle Belastbarkeit erreicht hatten. Erfolgreich therapierte ACell™ Patienten wurden durchschnittlich 20,2 Wochen im Schritt bewegt und erhielten im Anschluss im Durchschnitt 19,8 Wochen Aufbautraining, so dass sie im Durchschnitt nach 40,6 Wochen wieder ihre volle Belastbarkeit erreicht hatten. Es konnte gezeigt werden, dass die Rehabilitationsdauer bei mit thrombozytenreichem Plasma behandelten Fesselträgerschäden signifikant kürzer ist als bei mit ACell™ behandelten Fesselträgerschäden, obwohl sich das Resultat der Behandlung statistisch nicht wesentlich unterscheidet (p= 0,88). Die vielversprechenden Ergebnisse einiger ähnlich konzipierten Arbeiten konnten in der vorliegenden Studie mit keiner der angewandten Behandlungsform erreicht werden. Erwähnte Studien umfassten deutlich größere oder deutlich kleinere Patientengruppen und unterschieden sich hinsichtlich Rasse und Nutzung des Patientenmaterials sowie dem meist kürzeren Untersuchungszeitraum. Insofern erscheint einerseits eine derartige Studie aus praktischer Sicht sinnvoll und lohnenswert, andererseits zeigt sich auch der Bedarf an vergleichbaren, klinischen, praxisorientierten Arbeiten zur Evaluierung dieser Behandlungsmethoden.

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