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Der ventrale vesikourethrale Suspensionsapparat als Teil des männlichen KontinenzsystemsDartsch, Mareike 29 October 2012 (has links) (PDF)
Belastungsharninkontinenz (BHI) geht mit einem großen Verlust an Lebensqualität einher. Während bei der Frau durch Einführung der suburethralen Schlingen auf der Grundlage der Integraltheorie (Petros und Ulmsten) seit Jahren eine wirksame Therapieoption der BHI existiert, gibt es für den Mann bisher kein derart gereiftes theoretisches Konzept zur Erklärung der Inkontinenzmechanismen. Ein bestehendes Problem ist hier die noch immer kontrovers diskutierte Mikroanatomie, vor allem aber die Verankerung und das funktionelles Zusammenspiel der Kontinenz erzeugenden Einzelstrukturen.
Anliegen dieser Arbeit ist es, eine Analyse der anatomischen Schnittstellen zwischen Beckenwand und Organen im Spatium retropubicum (ventraler vesikourethraler Suspensionsapparat, VVUS) beim Mann durchzuführen, um eine Ableitung von Aufgaben bei der Miktion und Erzeugung von Kontinenz herzustellen. Fernziele sind dabei, klinisch brauchbare Therapieformen der männlichen BHI voranzutreiben und einen Nutzen für die anatomische Lehre abzuleiten.
Methodisch basiert die Arbeit auf makroskopisch-anatomischen Präparationen der sogenannten „puboprostatischen Bänder“ (PPL), des Arcus tendineus fasciae pelvis (ATFP) und der Beckenfaszien, ferner des M. pubococcygeus an Alkohol- und Thiel-fixierten männlichen Becken (n=11) mit kontinuierlicher Fotodokumentation. Die histologische Analyse ausgewählter Gewebeblöcke dient der Festlegung von Kontaktstellen der einzelnen Gewebe. Ein Pool aus 650 Dünnschnittpräparaten in HE- und Crossmon-Färbung wurde durch immunhistochemisch mit α-SMCA-AK markierten Schnitten zur exakten Differenzierung der muskulären Grundstruktur komplettiert. Die Schnittstelle zur Klinik bildet eine Pilotserie von MRT-Untersuchungen des VVUS bei 3 gesunden männlichen Probanden, die mit dem Präparationssitus verglichen wurde und Potenzial für zukünftige Studien aufzeigt.
Wesentliche Erkenntnisse sind: 1. „Puboprostatische Bänder“ existieren nicht. Ein Komplex aus Einzelstrukturen, die vor allem Assoziation zur Harnblase haben, bildet das makroskopische Korrelat. 2. Die Mm. pubovesicales zeigen einen fächerförmigen Verlauf, daher sollte eine Neubezeichnung als M. collaris vesicae erfolgen. 3. Der ATFP dient als Aponeurose für die Mm. pubovesicales neben der Stabilisierung des vesikourethralen Überganges. 4. Die Endopelvine Faszie existiert, sie trägt zum Erhalt einer bestimmten Höhenlage des vesikourethralen Überganges bei und stabilisiert die Urethra durch ihren langstreckigen lateralen Verlauf. Die Evaluation der Abbildungsweise des VVUS in anatomischen Lehrmedien ist der studentischen Ausbildung geschuldet. Dabei wird auf seine ungleiche Darstellung hingewiesen und eine Revision angeregt. Die Voraussetzung für die Optimierung der männlichen Harnkontinenz bleibt in jedem Fall die enge Zusammenarbeit zwischen Anatomie und Klinik bei der Aus- und Fortbildung.
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Etablierung und Implementierung eines Qualitätsmamanagementsystems zur Einführung des Galileo-Vibrationstrainings mit Fokus auf die Patientenzufriedenheit / Implementing quality management to assess patient satisfaction with whole body vibration therapy using the Galileo® 2000 vibration plate together with physical therapy delivered in daily routine of a university setting.Zovko-Backhaus, Katarina 26 June 2013 (has links)
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Der ventrale vesikourethrale Suspensionsapparat als Teil des männlichen KontinenzsystemsDartsch, Mareike 02 October 2012 (has links)
Belastungsharninkontinenz (BHI) geht mit einem großen Verlust an Lebensqualität einher. Während bei der Frau durch Einführung der suburethralen Schlingen auf der Grundlage der Integraltheorie (Petros und Ulmsten) seit Jahren eine wirksame Therapieoption der BHI existiert, gibt es für den Mann bisher kein derart gereiftes theoretisches Konzept zur Erklärung der Inkontinenzmechanismen. Ein bestehendes Problem ist hier die noch immer kontrovers diskutierte Mikroanatomie, vor allem aber die Verankerung und das funktionelles Zusammenspiel der Kontinenz erzeugenden Einzelstrukturen.
Anliegen dieser Arbeit ist es, eine Analyse der anatomischen Schnittstellen zwischen Beckenwand und Organen im Spatium retropubicum (ventraler vesikourethraler Suspensionsapparat, VVUS) beim Mann durchzuführen, um eine Ableitung von Aufgaben bei der Miktion und Erzeugung von Kontinenz herzustellen. Fernziele sind dabei, klinisch brauchbare Therapieformen der männlichen BHI voranzutreiben und einen Nutzen für die anatomische Lehre abzuleiten.
Methodisch basiert die Arbeit auf makroskopisch-anatomischen Präparationen der sogenannten „puboprostatischen Bänder“ (PPL), des Arcus tendineus fasciae pelvis (ATFP) und der Beckenfaszien, ferner des M. pubococcygeus an Alkohol- und Thiel-fixierten männlichen Becken (n=11) mit kontinuierlicher Fotodokumentation. Die histologische Analyse ausgewählter Gewebeblöcke dient der Festlegung von Kontaktstellen der einzelnen Gewebe. Ein Pool aus 650 Dünnschnittpräparaten in HE- und Crossmon-Färbung wurde durch immunhistochemisch mit α-SMCA-AK markierten Schnitten zur exakten Differenzierung der muskulären Grundstruktur komplettiert. Die Schnittstelle zur Klinik bildet eine Pilotserie von MRT-Untersuchungen des VVUS bei 3 gesunden männlichen Probanden, die mit dem Präparationssitus verglichen wurde und Potenzial für zukünftige Studien aufzeigt.
Wesentliche Erkenntnisse sind: 1. „Puboprostatische Bänder“ existieren nicht. Ein Komplex aus Einzelstrukturen, die vor allem Assoziation zur Harnblase haben, bildet das makroskopische Korrelat. 2. Die Mm. pubovesicales zeigen einen fächerförmigen Verlauf, daher sollte eine Neubezeichnung als M. collaris vesicae erfolgen. 3. Der ATFP dient als Aponeurose für die Mm. pubovesicales neben der Stabilisierung des vesikourethralen Überganges. 4. Die Endopelvine Faszie existiert, sie trägt zum Erhalt einer bestimmten Höhenlage des vesikourethralen Überganges bei und stabilisiert die Urethra durch ihren langstreckigen lateralen Verlauf. Die Evaluation der Abbildungsweise des VVUS in anatomischen Lehrmedien ist der studentischen Ausbildung geschuldet. Dabei wird auf seine ungleiche Darstellung hingewiesen und eine Revision angeregt. Die Voraussetzung für die Optimierung der männlichen Harnkontinenz bleibt in jedem Fall die enge Zusammenarbeit zwischen Anatomie und Klinik bei der Aus- und Fortbildung.
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