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Re-education durch Rundfunk. Die Umerziehungspolitik der britischen Besatzungsmacht in Deutschland am Beispiel des NWDR 1945-1948

Huber, Florian 12 September 2006 (has links)
Die Briten traten ihre Besatzungszeit in Deutschland mit hohen Ansprüchen an. Sie sahen sich vor der Aufgabe, eine Industrienation von ihren fatalen Denkstrukturen zu befreien und für ein europäisches Zusammenleben zukunftsfähig zu machen. Das war, vereinfacht ausgedrückt, das Programm der Umerziehung und Demokratisierung. Mit dem Konzept der Political Re-education hatten die Planungsstäbe in London einen Masterplan für die Neuformation des politischen Bewusstseins in Deutschland vorgelegt. Eine besondere Rolle fiel dem Rundfunk zu, mit dem es kein anderes Medium an Reichweite und Schnelligkeit aufnehmen konnte. Klar war, dass es mit dem Ziel einer Umorientierung der Bevölkerung weder ein Anknüpfen an die Weimarer Rundfunktradition noch an das NS-Propagandaradio geben konnte. Der Aufbau des NWDR vollzog sich in Anlehnung an die BBC, weil diese sich im Heimatland als unabhängiger Akteur in der Demokratie etabliert hatte. Die Personalpolitik der Rundfunkoffiziere im NWDR folgte dem Grundsatz der Indirect Rule: dass die richtigen Personen in den richtigen Positionen das richtige Programm produzieren. Die von den NWDR-Journalisten der britischen Ära als liberal charakterisierte Programmpolitik interessierte die Kontrolleure nur in zweiter Linie, da sie sie als Funktion in Abhängigkeit des Personals ansahen. Die zurückhaltende Zensur, die Freiräume bei der Gestaltung neuer Genres waren weniger großzügige Geste als Umsetzung des Re-education-Prinzips, den NWDR-Leuten zwar die gröbsten Denkfehler auszutreiben, sie darüber hinaus aber zu Experiment und Wahlfreiheit zu ermutigen. Dergestalt sollte die Meinungsvielfalt beim deutschen Zuhörer ankommen. Deutsche erziehen Deutsche zum demokratischen Denken so lautete die Formel der britischen Umerziehungspolitik.

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