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Die epistemische Relevanz des Fühlens – Habitualisierte affektive Intentionalität im Verstehensprozessvon Maur, Imke 07 August 2018 (has links)
In dieser Arbeit entwickle ich den Begriff "habitualisierte affektive Intentionalität", um erklären zu können, auf welche Weise Emotionen in der sozio-kulturell spezifischen Lebenswelt epistemisch problematisch oder förderlich wirken angesichts des epistemischen Ziels des Verstehens. Dieser Begriff erlaubt die Weltbezüglichkeit von Emotionen aus multidimensional situierter Perspektive und mit Fokus auf die lebensformspezifisch habitualisierte Dimension des Fühlens auszuleuchten. Erstens verstehe ich affektive Intentionalität als irreduzibel komplexe
Weise des Weltbezugs (Kapitel 2), zweitens als strukturiert durch die je sozio-kulturell spezifische Einbettung (Kapitel 3) und drittens als strukturiert durch einen individuellen aber in sozio-kultureller Umgebung gegossenen Habitualisierungsprozess (Kapitel 4). Der resultierende Begriff lässt verstehen, inwiefern das, was durch Emotionen verstanden wird, strukturiert ist durch a) präreflexive, fungierende Intentionalität und Leiblichkeit, b) situative Faktoren, c) Emotionsrepertoire und habitualisierte Angänglichkeit. Die epistemische Relevanz des Fühlens erscheint dadurch in einer Perspektive, die insbesondere die Möglichkeitsbedingungen spezifischen affektiven Verstehens auslotet. Gefühle beeinträchtigen Verstehensprozesse u.a. dadurch, dass Subjekte a) affektiv an Lebensformen anhaften und sich b) bestimmte Weisen der Wahrnehmung verknöchern. Dies einzusehen ist die notwendige Bedingung, um über Lösungen nachdenken zu können – u. a. Weisen der (Ver)Störung, die ein Verstehen jenseits von erstarrten Wahrnehmungsmustern möglich machen können (Kapitel 5).
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