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Die Rolle der Gemeinnützigkeit in Österreichischen StiftungenSchneider, Hanna, Millner, Reinhard, Meyer, Michael 09 1900 (has links) (PDF)
Der vorliegende Bericht stellt das Ergebnis einer 2009 durchgeführten Datenanalyse und mehrstufigen
Befragung zum Thema "Stiftungen und Gemeinnützigkeit" vor. Ziel ist es, einen Überblick über die
Bedeutung der Gemeinnützigkeit in österreichischen Stiftungen zu geben. Von besonderem Interesse
sind dabei quantitative Befunde (Schätzungen) über die Relevanz gemeinnütziger Aktivitäten. Ein
weiterer Schwerpunkt liegt in der Darstellung von Faktoren, die das gemeinnützige Engagement
hemmen, sowie die Identifizierung von möglichen zukünftigen Entwicklungen.
An dieser Stelle werden die zentralen Ergebnisse der Befragung in aller Kürze zusammengefasst.
1) Von den mehr als 3000 Privatstiftungen sind nur etwa 200 gemeinnützig. Hinzu kommen
etwa 220 Bundes- und 240 Landesstiftungen, und eine Reihe an Privatstiftungen, die einen
Teil der Erträge für gemeinnützige Zwecke vorsehen. Zusätzlich halten sich etwa die Hälfte
aller Privatstiftungen die Möglichkeit offen (durch einen Passus in der
Stiftungszusatzurkunde), sich künftig gemeinnützig zu betätigen.
2) Während in den letzten 15 Jahren kaum neue Bundes- und Landesstiftungen gegründet
wurden, gab es einen langsamen aber kontinuierlichen Anstieg an gemeinnützigen
Privatstiftungen. Dies wird vor allem auf rechtliche Grundlagen zurückgeführt, die bei
Privatstiftungen eine wesentlich autonomere Gestaltung zulassen.
3) Die existierenden gemeinnützigen Stiftungen fördern vor allem Tätigkeiten in den Bereichen
Bildung, soziale Dienstleistungen sowie Kultur. Während Bundes- und Landesstiftungen
besonders stark im Bildungsbereich sowie im Bereich der sozialen Dienstleistungen tätig sind,
kommt bei Privatstiftungen ein starker Kulturfokus hinzu.
4) Durch das gemeinnützige Engagement von Privatstiftungen werden jährlich Projekte und
Initiativen in der Höhe zwischen 10 und 40 Millionen Euro gefördert. Umgerechnet pro Kopf
(der österreichischen Wohnbevölkerung) sind das zwischen 1 und 5 Euro pro Jahr.
5) Im europäischen Vergleich nimmt Österreich damit eine Sonderstellung ein. In Deutschland
ist das Verhältnis umgekehrt proportional. Von den mehr als 17.000 Stiftungen sind etwa
95% gemeinnützig. Dies ist vor allem auf ein sehr stifterfreundliches Umfeld (u.a. steuerliche
Bedingungen) zurückzuführen. Dort werden pro Jahr mindestens zwischen 15 und 20
Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke ausgeschüttet. Pro Einwohner kommt man so auf
Werte zwischen 180 und 230 Euro. Ähnlich verhält es sich in vielen anderen europäischen
Ländern.
6) Restriktiv empfundene steuerliche Regelungen, die bisher vernachlässigte mediale
Thematisierung, eine geringe Anzahl an Vorzeigebeispielen, mangelnde Transparenz im
Stiftungssektor sowie ein Selbstverständnis, dass soziale Agenden vom Staat
wahrgenommen werden, sind zentrale Hemmfaktoren.
7) Die zukünftige Bedeutung der Gemeinnützigkeit in Stiftungen wird maßgeblich von steuerund
zivilrechtlichen Rahmenbedingungen, zum Zug kommenden Automatismen in
Privatstiftungen sowie dem Umgang von Politik, Medien, StifterInnen und deren
BeraterInnen mit diesem Thema, beeinflusst werden. Kritisch für die Gemeinnützigkeit ist in
diesem Kontext die Tatsache, dass der Stiftungszweck und somit auch die Verankerung der
Gemeinnützigkeit nur zu Lebzeiten der StifterInnen adaptiert werden kann. (Autor/inn/enref.) / Series: Working Papers / Institute for Nonprofit Management
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Gemeinnützigkeit als Bildungsaufgabe. Jugendfreiwilligendienste zwischen gemeinnützigem Dienst und BildungsortSchmalz, Daniela January 2011 (has links) (PDF)
Unzählige junge Menschen zeigen großes Interesse an den Jugendfreiwilligendiensten "Freiwilliges Soziales Jahr" und "Freiwilliges Ökologisches Jahr" als berufliche und persönliche Orientierungsangebote. Gleichzeitig haben gemeinnützige Institutionen großes Interesse an Freiwilligen zur Verrichtung von gemeinnützigen Arbeiten. Inwiefern Jugendfreiwilligendienste bloß gemeinnützig gesellschaftliche Aufgabenfelder bedienen oder ob sie tatsächlich auch Bildungsort für die an einem FSJ oder FÖJ Teilnehmenden darstellen können, ist zentraler Gegenstand der folgenden Ausführungen. Nach einer historischen und systematischen Bestandsaufnahme der bisher etablierten Jugendfreiwilligendienste FSJ und FÖJ, wird das Augenmerk auf Fragen wie die der TeilnehmerInnenstruktur von Jugendfreiwilligendiensten gelegt, sowie gesellschaftliche und persönliche Motive erläutert und kritisch diskutiert. Daran anknüpfend wird das Verhältnis von Bildung und gemeinnützigem Dienst in zweierlei Hinsicht bildungsphilosophisch untersucht: Erstens werden Jugendfreiwilligendienste in Anschluss an Foucaults Gedanken der Heterotopien auf ihre Besonderheiten hin untersucht und inwiefern sie als "andere Orte" wirken. In einem zweiten Schritt wird geprüft, inwiefern Jugendfreiwilligendienste gleichzeitig Momente der Sorge um sich und um andere im antiken Sinne umfassen. Abschließend folgt eine kritische Applikation unter der grundlegenden Fragestellung, ob gemeinnützige Arbeit gesellschaftlich ein Muss darstellt oder ob es nicht auch gute Gründe zum Nicht-Engagement gibt. Chancen der Jugendfreiwilligendienste als Bildungsgelegenheiten werden ebenso diskutiert wie deren Grenzen. Diese Grenzen gilt es einerseits zu überwinden und zu überschreiten, andererseits können sie im Sinne von Jugendfreiwilligendiensten als eine "Mittelschichtsveranstaltung" nicht überwunden werden.
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Housing Cooperatives and Social Capital: The Case of ViennaLang, Richard, Novy, Andreas January 2011 (has links) (PDF)
Drawing on the case of Vienna, the article examines the role of third sector housing for social
cohesion in the city. With the joint examination of an organisational and an institutional level
of housing governance, the authors apply an interdisciplinary, multi-level research approach
which aims at contributing to a comprehensive understanding of social cohesion as a
contextualised phenomenon which requires place-based as well as structural (multi-level)
solutions. Using a large-scale household survey and interviews with key informants, the
analysis shows an ambiguous role housing cooperatives play for social cohesion:
With the practice of "heme-oriented housing estates", non-profit housing returns to the
traditional cooperative principle of Gemeinschaft. However, community cooperatives rather
promote homogenous membership and thus, encompass the danger to establish cohesive
islands that are cut off from the rest of the city. Furthermore, given the solidarity-based
housing regime of Vienna, fostering bonding social capital on the neighbourhood level, might
anyway just be an additional safeguarding mechanism for social cohesion.
More important is the direct link between the micro-level of residents and the macro-level of
urban housing policy. In this respect, cooperative housing represents a crucial intermediate
level that strengthens the linking social capital of residents and provides opportunity
structures for citizen participation. However, the increasing adoption of a corporate
management orientation leads to a hollowing out of the cooperative principle of democratic
member participation, reducing it to an informal and non-binding substitute.
Thus, it is in the responsibility of both managements and residents to revitalise the existing
democratic governance structures of cooperative housing before they will be completely
dismantled by market liberalization and privatization. In contrast to other European cities,
third sector housing in Vienna has the potential to give residents a voice beyond the
neighbourhood and the field of housing. / Series: SRE - Discussion Papers
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