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Die Frühgeschichte der Sportvereinigung DynamoFechner, Carmen 25 April 2012 (has links)
Trotz ihrer großen Bedeutung für den DDR-Sport und ihrer mächtigen Trägerbetriebe Staatssicherheit, Volkspolizei, Innenministerium und dem Amt für Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs stellt die staatliche Sportvereinigung Dynamo bis heute ein Forschungsdesiderat dar. Obwohl Ergebnisse zu einigen speziellen Themen die Vereinigung betreffend vorliegen, wurde die wissenschaftliche Erarbeitung eines institutionshistorischen Basiswissens in Form einer allgemeinen Entwicklungsgeschichte stark vernachlässigt. Die vorliegende Studie beleuchtet die unbekannte Frühzeit der mächtigen, aggressiv-dominanten Sportorganisation und vollzieht deren Genese, Entwicklung und Etablierung in den 1950er Jahren quellengestützt nach. Im Vordergrund stehen die strukturellen Fragen, mit welchen Mitteln sich Dynamo etablierte, warum die Sportvereinigung eine privilegierte Sonderstellung einnahm und auf welche Weise sie Separatinteressen im von der SED-Führung beherrschten DDR-Sportsystem durchsetzte. Die Quellen belegen eine konspirative Gründung der Sportvereinigung Dynamo durch die Staatssicherheit im Juli 1952 und eine anschließende, nach den Anordnungen des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport regelwidrige Okkupation der Sportvereinigung Deutsche Volkspolizei durch Dynamo im März 1953, die in der heutigen Forschung fälschlicherweise als Gründung der Sportvereinigung Dynamo gilt. Die Vereinigung war von Beginn an mit einer besonderen Organisationsstruktur, einem elitären Selbstverständnis und mächtigen Trägerbetrieben ausgestattet, die die Einnahme einer privilegierten Sonderstellung ermöglichten. Begünstigt wurde dies durch eine ehrgeizige Führungsriege und den politischen Interessen des Politbüros. Die Studie zeigt, dass Dynamo ein starkes Hegemoniebestreben entwickelte, und dass im Inneren eine fortwährende, zum Teil auch konspirativ umgesetzte Beherrschung der Majorität Volkspolizei durch die Minorität Staatssicherheit bestand. / In spite of the fundamental importance for the GDR-sport and in spite of the powerful “Trägerbetriebe” ”Staatssicherheit”, “Volkspolizei”, “Ministerium des Innern” and “Amt für Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs”, the sports organisation Dynamo is not explored very well. There are research results about some special subjects, but scientifically basics in terms of a general history of development do not exist. This study examines the undocumented first years of the powerful, aggressive and dominant organisation. It sheds the light on the origin, development and establishment in the 1950s by evaluating contemporary documents. Very much emphasis is on structural questions: how could the sports organisation Dynamo establish itself? Why could it achieve such an exceptional position? And how could Dynamo implement its own interests, although the sports system in the GDR was controlled by the SED-leadership? The documents show, that the sports organisation Dynamo was found in July 1952 by the “Staatssicherheit”. They also prove a following occupation of the “Sportvereinigung Deutsche Volkspolizei” by Dynamo in March 1953. This take-over violated the orders of the “Staatliches Komitee für Körperkultur und Sport” and is spuriously known as the foundation of the sports organisation Dynamo. From its foundation Dynamo was gifted with an especial organisational structure, an elitist self-image and powerful “Trägerbetriebe” to get into a privileged and exceptional position. This development was abetted by an aspiring leadership and the political interests of the “Politbüro”. The study shows, that Dynamo developed a strong endeavour for hegemony, and it proves a constant, partly conspiratorial control of the majority “Volkspolizei” by the minority “Staatssicherheit”.
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