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Eine Fremde in Israel – ein Israelit in der FremdeSwars, Theresia 02 May 2023 (has links)
Der Beitrag von Theresia Swars, Eine Fremde in Israel – ein Israelit in der Fremde. Fremdsein im Vergleich am Beispiel der biblischen Gestalten Rut und Josef, eröffnet die zweite, texthermeneutische und sprachwissenschaftliche Aufsatzgruppe des Bandes, um letztmalig, jetzt aus der fachwissenschaftlichen Perspektive der Biblischen Theologie, Fragen des ‚Gender‘ mit dem Problemkreis ‚Migration‘ zu überschneiden. Konsent mit der aktuellen Forschungsmeinung, dass der Komplex aus Flucht, Vertreibung, Schutz von Fremden und Gastfreundschaft ein universelles, identitätskonstitutives Merkmal aller antiken Religionen sei, liest auch Swars die Bibel als ‚Flüchtlingsbuch‘, wo sich gerade im Alten Testament – und notwendig aus jüdischisraelitischer Sicht – zahlreiche Bilder des Fremden sowie Fremdheits- und Integrationserfahrungen narrativiert finden. Der Erkenntniszugewinn verdankt sich der geschlechtswissenschaftlichen Dimensionierung der Fragestellung. Indem die Verfasserin die Erzählungen von Rut und Josef genderanalytisch vergleicht, kann sie nicht nur zentrale (genderneutrale) Gemeinsamkeiten dieser ‚zwei Lebenswege über Ländergrenzen hinweg‘ herausarbeiten, so etwa die (untypische) Absenz fremdenfeindlicher (anti-ägyptischer und anti-moabitischer) Stereotype oder die hohe Bedeutung, die religiösen und familialen Momenten bei der Integration Ruts und Re-Integration Josefs in den jüdisch-israelischen Sozial- und Kulturraum zukommen. Der Beitrag zeigt vielmehr, dass und wie der auffälligste Unterschied der beiden Migrations- und Integrationsbiographien – Ruts: linear, Josefs: non-linear – mit Genderdifferenzierungen zusammenhängt.
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