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Leben als Experiment / Selbstsorge und Lebenskunst bei Nietzsche, Wittgenstein und SontagJaspers, Kristina Lianne 21 January 2025 (has links)
Leben als Experiment. Selbstsorge und Lebenskunst bei Nietzsche, Wittgenstein und Sontag. Für Friedrich Nietzsche, Ludwig Wittgenstein und Susan Sontag sind Leben und Werk nicht voneinander zu trennen. Sie beschäftigen sich intensiv mit Fragen der Selbstformung und der Suche nach einem gelungenen Leben – teilweise im direkten Bezug aufeinander. So sieht Wittgenstein in Nietzsche ein Vorbild in Fragen der Stilistik und Introspektion; Sontag möchte Wittgenstein in der Konsequenz seiner Lebensentscheidungen folgen und Nietzsche in seinem Selbstbewusstsein sowie in seiner Selbstkritik. Die Lektüre geistesverwandter Den-ker:innen dient allen dreien als Anregung und Bestärkung auf ihrem eigenen Lebensweg. Die vorliegende Arbeit untersucht drei Experimentierfelder, auf denen Nietzsche, Wittgenstein und Sontag sich in ihrer Selbstsorge und Lebenskunst erprobt haben: Ortswechsel dienen der Veränderung des äußeren Umfelds, der Suche nach neuen Anregungen oder dem Rückzug in eine ihnen gemäße Umgebung. Die Beschäftigung mit Gesundheit und Krankheit betrifft ihre psychische wie physische Verfasstheit und schließt zugleich mentale Übungen ein, die der Modifikation ihrer Haltungen und Wertmaßstäbe dienen. In der künstlerischen Praxis suchen sie neue Erfahrungen, ein anderes Selbsterleben sowie Ausdrucksmöglichkeiten jen-seits der Sprache. Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede lassen sich in den Strategien der drei Denker:innen nachweisen? Und wie können ihre Ansätze zu Selbstsorge und Lebenskunst für heute frucht-bar gemacht werden? Die Untersuchung zieht hierfür aktuelle Studien aus der Psychologie und anderen Disziplinen heran und eröffnet damit weitere Forschungsfelder zu Fragen der Selbstkonstitution und Lebenskunst. Zahlreiche Dokumente aus dem Nachlass sowie Lesespu-ren aus der Bibliothek von Susan Sontag werden erstmals zitiert und zugänglich gemacht. / Life as an Experiment. Self-Care and the Art of Living in Nietzsche, Wittgenstein and Sontag. From the perspectives of Friedrich Nietzsche, Ludwig Wittgenstein, and Susan Sontag, life and work cannot be separated. Each of them dealt intensively with questions of self-formation and the search for a successful life—sometimes in direct reference to one another. Thus, Wittgenstein saw Nietzsche as a role model in questions of stylistics and introspection; Sontag aspired to follow Wittgenstein in the consistency of his life decisions and Nietzsche in his self-awareness and self-criticism. Reading thinkers with similar views served all three authors as a stimulus and encouragement on their own paths in life. This study examines three fields of experimentation through which Nietzsche, Wittgenstein, and Sontag tested themselves in their self-care and art of living. Changes of place served to alter the external environment, to provide new stimulation, or as a retreat into an environment that suited them. A preoccupation with health and illness affected their psychological as well as physical constitutions and, at the same time, included mental exercises that served to modi-fy their attitudes and value standards. And finally, in their respective artistic practices, they sought new experiences, a deeper level of self-experience, and possibilities of expression be-yond language. What similarities and differences can be found in the strategies of these three thinkers? And how are their approaches to self-care and the art of living applicable today? This work draws on current studies from psychology and other disciplines and opens up further fields of re-search on questions of self-constitution and the art of living. Numerous documents from Su-san Sontag’s estate and reading traces from her library are cited and made accessible for the first time.
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