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The preventive effect and its behavioral impact on market manipulations at the European Energy Exchange (EEX)Pustlauk, Maria 01 March 2019 (has links)
Die Arbeit untersucht das Problem der Marktmanipulation in komplexen Märkten aus kartell- und kapitalmarktrechtlicher Perspektive am Beispiel des deutschen Großhandelsmarktes für Strom (European Energy Exchange, EEX) mittels einer ökonomischen und rechtlichen Analyse. Es wird aufgezeigt, dass die Behörden bei der Anwendung des Manipulationstatbestandes auf mögliche Verstöße häufig vor Nachweisproblemen stehen, die im Ergebnis zu einer fehlenden Durchsetzung von Sanktionen trotz Tatbestandsmäßigkeit führen können. Dadurch kommt es zu Lücken in der Rechtsdurchsetzung, die den Abschreckungseffekt der Verbotstatbestände erheblich mindern. Zentrale These der Arbeit ist daher, dass das bestehende Sanktionensystem derart weiterentwickelt werden muss, dass es Rückwirkungen bereits auf die Tatbestandsebene entfaltet, die einen Verstoß gegen das Manipulationsverbot schon aus der ex-ante Perspektive unattraktiv machen. Im ersten Teil werden das Marktumfeld sowie der bestehende Rechtsrahmen untersucht und Manipulationsanreize für die Marktteilnehmer sowie das Fehlen effektiver Instrumente zur Rechtsdurchsetzung festgestellt. Die Sektoruntersuchungen der Europäischen Kommission sowie des Bundeskartellamtes bestätigen diesen Befund. Der zweite Teil setzt auf die positive Analyse auf und schlägt Regulierungsinstrumente zur Änderung des Anreizsystems vor. Dabei ist der Fokus anstelle stetig steigender Bußgelder auf Maßnahmen zur Steigerung der Entdeckungswahrscheinlichkeit zu legen. Es wird vorgeschlagen, das bestehende Kronzeugenprogramm auf Manipulationsfälle auszudehnen und mit einem Belohnungssystem für Whistleblower zu kombinieren, um vermehrt Verstöße aufzudecken und den Abschreckungseffekt der Manipulationstatbestände zu erhöhen. Begleitend ist eine effektive Koordinierung der Maßnahmen staatlicher und privater Durchsetzung des Kartellrechts geboten, um Durchsetzungsdefizite zu beseitigen. / The work examines the problem of market manipulation in complex markets from an antitrust and capital market law perspective, using the example of the German wholesale market for electricity (European Energy Exchange, EEX) and applying the methodology of the economic analysis of law. It is shown that authorities applying the ban of market manipulations on potential infringements regularly face problems of proving a breach of the law which may result in a lack of enforcement of sanctions. Considerable gaps in enforcement result that may reduce the deterrent effect of the prohibition significantly. The central thesis of this work is therefore, that an evolution of the existing system of sanctions is required such that it exerts repercussions on market participants´ reasoning that make an offence unattractive already from the ex-ante perspective. In the first section, the market conditions as well as the existing legal framework are examined. As a result of this analysis, incentives for manipulation of the market by market participants and the lack of effective instruments for law enforcement are found. The sector inquiries of both, the European Commission and the German Federal Cartel Office confirm this finding. The second section of the work builds upon the positive analysis and proposes regulatory instruments to change the incentive scheme in the market. The focus is placed on measures that increase the probability of detection and punishment instead of the dogma of consistently increasing fines. The central proposal extends the existing leniency program for cartels on manipulation cases and combines it with a reward system for whistleblowers. This approach proposes an increased probability of detection of market manipulations and thereby boosts the deterrent effect of antitrust law. Also, the effective coordination of public and private antitrust enforcement efforts is a necessary accompanying measure to remedy deficiencies of law enforcement.
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Bargeldloser Zahlungsverkehr und Drittmissbrauchshaftung in Europa / eine rechtsvergleichende Betrachtung der deutschen, englischen und spanischen Rechtsordnung mit besonderem Blick auf die europäische Zahlungsdiensterichtlinie 64/2007/EGStange, Enno 15 December 2009 (has links)
Die europäische Zahlungsdiensterichtlinie enthält ein detailliertes Haftungsregime für Drittmissbrauch im bargeldlosen Zahlungsverkehr, das von den Mitgliedstaaten bis Ende Oktober 2009 in nationales Recht umzusetzen war. Ziel der harmonisierten Haftungsregelungen ist die Verbesserung von Wettbewerbsfreiheit, Rechtssicherheit und Verbraucherschutz sowie die Minderung von Missbrauch. Eine rechtsvergleichende Untersuchung zeigt jedoch, dass die Haftungsordnung diesen Zielvorgaben nicht konsequent folgt und zudem von fundamentalen Grundsätzen des europäischen Haftungsrechts abweicht. / The European Payments Services Directive contains detailed liability regulations concerning the abuse of non cash payments. The deadline of transposal for this Directive passed in October 2009. The key aims of the harmonized liability rules are amendment of competition, legal certainty, consumer protection and future reduction of abuse. However, a comparative analysis reveals a considerable lack of consistency in relation to those goals and a renunciation of basic principles of European liability law.
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Die zivilrechtlichen Folgen einer negativen Investitionskontrolle im sektorübergreifenden Prüfverfahren nach den §§ 55 ff. AWVDekert, Lars Dominik 09 August 2022 (has links)
Diese Arbeit untersucht die zivilrechtlichen Folgen einer außenwirtschaftsrechtlichen Untersagung eines Anteilserwerbs an einer börsennotierten Aktiengesellschaft durch einen unionsfremden Investor im sektorübergreifenden Prüfverfahren nach den §§ 55 ff. AWV, in dem bereits vollzogene Beteiligungserwerbe im Falle einer negativen Investitionskontrolle gemäß § 15 Abs. 2 AWG bereicherungsrechtlich rückabzuwickeln sind, § 812 Abs. 1 Satz 2 Alt. 1 BGB. Die Arbeit fokussiert sich dabei auf Anteilserwerbe von einer Vielzahl von (Alt-)Aktionären und befasst sich in diesem Rahmen sowohl mit außerbörslichen Erwerbsformen als auch mit dem Erwerb im Wege der Einkaufskommission über das elektronische Handelssystem Xetra der Frankfurter Wertpapierbörse.
Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass die Wahl der Erwerbsmodalität durch den ausländischen Investor darüber entscheidet, ob die betreffenden (Alt-)Aktionäre Teil des Bereicherungsausgleichs werden. Daran anknüpfend werden die Folgen der bereicherungsrechtlichen Rückabwicklung auf die erlangte Mitgliedschaft aufgezeigt, insbesondere mit Rücksicht auf Kursverluste, in der Schwebezeit veranlasste gesellschaftsrechtliche Kapital- und Strukturmaßnahmen und vom Erwerber entrichtete Steuern. / This publication examines the implications under German civil law of a prohibited share acquisition in a listed stock corporation by a non-EU investor after a cross-sectoral assessment procedure pursuant to sections 55 to 59a of the German Foreign Trade and Payments Ordinance (Außenwirtschaftsverordnung). It analyses a scenario where a transaction has already been closed and is to be reversed under the law of unjust enrichment pursuant to section 15 (2) of the German Foreign Trade and Payments Act (Außenwirtschaftsgesetz) and section 812 (1) of the German Civil Code (Bürgerliches Gesetzbuch). The publication focuses especially on share purchases from a large number of existing shareholders and, in this context, deals with acquisitions both over-the-counter and on commission via the electronic exchange system Xetra at the Frankfurt Stock Exchange.
The publication comes to the conclusion that the acquisition method chosen by the foreign investor determines whether the former shareholders become part of the enrichment compensation. Based on this result, the consequences under the German law of unjust enrichment for the reversal for the shareholder position are discussed, in particular with regard to share price losses, corporate capital and structural measures initiated during the suspension period and taxes paid by the acquirer.
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