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Forschungsthema Sakralarchitektur – zur EinleitungBräunlein, Peter J., Weiß, Sabrina 21 June 2024 (has links)
Der einleitende Beitrag der Schwerpunktausgabe behandelt
die Konjunkturen des Themas Religion und Architektur innerhalb der religionswissenschaftlichen
Forschung der vergangenen Jahrzehnte. Ausgangspunkt ist
die Beobachtung, dass Architektur in der religionswissenschaftlichen Fachgeschichte
zwar immer wieder Gegenstand theoretischer Ansätze und methodischer
Überlegungen war, aber bisher keine umfassende religionswissenschaftliche
Methodologie zu diesem Gegenstand entwickelt worden ist und Architektur
als solche nach wie vor als religionswissenschaftliche Quelle ein Desiderat darstellt.
Vielmehr fungierte religiöse Architektur in den jüngsten Debatten zu raumoder
migrationsbezogenen Themen als Blaupause. Religiöser Architektur wird
zwar oftmals Bedeutung zugesprochen, z. B. als Kontaktzone oder in ihrer raumbildenden
und strukturierenden Funktion, wie sie jedoch Bedeutung erzeugt,
stellt nach wie vor eine zentrale Frage dar, die noch nicht hinreichend und religionswissenschaftlich
vergleichend untersucht worden ist. An der Schnittstelle zwischen
Material Turn und Spatial Turn gerät religiöse Architektur nun wieder zunehmend
in den Fokus aktueller religionswissenschaftlicher, soziologischer,
kunsthistorischer und architekturtheoretischer Forschungsvorhaben. Die Einleitung
führt exemplarisch in ausgewählte Disziplinen ein, die zur Beschäftigung
mit religiöser Architektur Anregungen bieten, und versteht sich als Anstoß, die
religionswissenschaftliche Debatte zu diesem Gegenstand voran zu treiben. Die
Schwerpunktausgabe führt entsprechend religionshistorische wie systematische
Beiträge zusammen, die sich auf unterschiedliche Weise diesem breiten Gegenstand
nähern.
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Das Tempelhaus des Großen Bastet-Tempels in BubastisRosenow, Daniela 12 December 2014 (has links)
Die hier vorliegende Arbeit untersucht die architektonischen Überreste des von Nektanebos II. um die Mitte des vierten Jahrhunderts v. Chr. in Bubastis (östliches Nildelta) errichteten Tempelkomplexes. Das Gebäude wurde vor etwa 2000 Jahren, vermutlich durch ein Erdbeben, zerstört und die heute an der Oberfläche liegenden ca. 1500 Blöcke (zumeist Rosengranit) bilden die materielle Grundlage dieser Arbeit. Mittels einer Analyse der dekorierten und/oder architektonisch relevanten Blöcke wird versucht, den ursprüngliche Grundriss des Tempels sowie sein Dekorationsprogramm zu rekonstruieren. Darüberhinaus sollen grundsätz¬lichere Fragen nach der Funktion der Baustruktur und der Bedeutung der Ikonographie dieser Anlage im Lichte spätzeitlicher Sakralarchitektur, geklärt werden. Der Grundriss des Tempels läßt bereits den in der folgenden Ptolemäerzeit kanonischen Bauplan erahnen, der den Schutz des Götterbildes in den Vordergrund stellt. Das zentrale Kapitel der Arbeit beschäftigt sich mit der Rekonstruktion der mindestens 11 Naoi, die im Tempelhaus untergebracht waren. Die Wände des Tempels und der Naoi geben ikonograhische Elemente, wie bspw. eine Inventarliste, eine kulttopograpjhische Liste, kryptographische Kartuschen, eine monographische Inschrift oder kosmologische Abbildungen, wieder. Hier wird eine der wesentlichen Grundtendenzen spätzeitlichen Tempelbaus greifbar, nämlich das scheinbar starke Bedürfnis, geographisch, kosmologisch, theologisch und mythologisch relevantes Wissen zu kodifizieren. Letztenendes scheinen diese Entwicklungen im spätzeitlichen Tempelbau- und dekor die politische Realität der 30. Dynastie widerzuspiegeln, in der Ägypten permanent von Angriffen der Perser bedroht war und die Tempel, v.a. im Ostdelta, zu einer architektonischen, zugleich aber auch rituell-magischen Festung des Göttlichen wurden. / This work analyses the architectural remains of the temple erected in Tell Basta/Bubastis (Eastern Nile delta) by Nekhthorheb/Nectanebo II around the middle of the 4th century BC. It collapsed, probably due to an earthquake, about 2000 years ago and today ca. 1500 (mainly granite) blocks cover the surface of the ancient temple area. Based on the analysis of decorated and/ or architecturally diagnostic blocks (ca. 300) this study aims at retracing the original layout of the temple, its decoration and inscriptions and tries to contextualise the building within broader themes of Late Period sacred architecture. The layout of the temple already foreshadows the canonic temple layout for the later Ptolemaic temples where the protection of the cult image of a god inside the temple became paramount. The core chapter of the book deals with the reconstruction of the altogether at least eleven naoi that were housed in the building. The walls of the temple and the shrines feature iconographic elements such as an inventory lists, a culttopographical list, cryptographic cartouches, a monographic inscription or cosmological depictions, reflecting an apparently strong need to codify theologically, cultic and mythologically relevant knowledge and might be interpreted in the light of daily cult activities and the annual festival in honour of the goddess Bastet. Ultimately, the developments in Late Period temple architecture and decoration seem to reflect the political reality of the 30th dynasty – a time where Egypt was under the constant threat of a(nother) Persian invasion which shaped Egyptian identity and self-awareness, and the country’s temples, especially in the Eastern Nile delta, became not only an architectural, but more so a religious fortresses for the protection of Ancient Egyptian beliefs.
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